Studie: Wer viel tierisches Fett und Eiweiß isst, stirbt schneller

Studie: Wer viel tierisches Fett und Eiweiß isst, stirbt schneller

Paläo-Diäten auf tierischer Basis verkürzen die Lebenszeit

Neben dem veganen Trend gibt es seit Jahren ebenfalls einen Trend zu einer Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und viel Eiweiß und Fett.

Vertreter einer sogenannten Paläo-Kost behaupten dabei ohne überzeugende Belege, dass es sich hierbei um die Diät des Steinzeitmenschen handele. Diese Steinzeit-Diät sei der modernen Ernährung überlegen.

Der Steinzeit-Mensch habe vor allem viel Fleisch und tierisches Fett sowie Protein gegessen. Verpönt sind in dieser Ernährung dagegen Kohlenhydrate, die aus Getreide stammen.

Die totale Paläo-Ideologie stützt sich dabei unter anderem theoretisch auf längst widerlegte Mythen von angeblich besonders gesunden und langlebigen Eskimos oder Massai.

Ein vorheriger Artikel bei vegan.eu hatte sich mit dieser Ernährungs-Form bereits auseinandergesetzt unter dem Titel: Paläo-Ernährung: Ein ökologisch schädlicher, gesundheitlich bedenklicher und ethisch fragwürdiger Denkfehler.

Nunmehr zeigt eine neue groß angelegte Studie, die im Fachjournal The Lancet - Public Health veröffentlicht wurde, dass diese Ernährungsform in der Tat schädlich ist und mit einer geringeren Lebenserwartung einhergeht:

Die Studie beschäftigte sich mit den Auswirkungen einer kohlenhydratarmen Ernährung auf die Lebenserwartung von Menschen, die bereits an einer Herz-Erkrankung litten. Die Studie beobachtete ab 1987-1989 15.428 Personen im Alter von 45-64 für durchschnittlich 25 Jahre. Erhoben wurden unter anderem die Mengen konsumierter Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, sowie die Mengen tierischer und pflanzlicher Lebensmittel.

  • In der Ergebnisauswertung zeigte sich, dass Personen, die besonders wenige Kohlenhydrate verzehrten, im Beobachtungszeitraum deutlich häufiger starben als Personen, die eine mittelgradige Menge an Kohlenhydraten verzehrten.
  • Ungünstiger als eine mittelgradige Menge an Kohlenhydraten war ebenfalls eine hohe Menge an konsumierten Kohlenhydraten, auch wenn diese deskriptiv weniger schädlich war als eine geringe Kolenhydrat-Menge.
  • Eine darüber hinausgehende Analyse zeigte, dass die Reduktion konsumierter Kohlenhydrate nur dann schädlich für die Studienteilnehmer war, wenn die im Ausgleich konsumierten höheren Mengen an Fetten und Proteinen aus tierischen Quellen stammten.
  • Demgegenüber reduzierte eine Reduktion von Kohlenhydraten das Sterberisiko, wenn die entsprechenden Personen nicht mehr tierische Produkte, sondern mehr pflanzliche Produkte aßen. Wenn die konsumierten Fette und Eiweiße also aus Gemüse, Nüssen, Erdnussbutter oder Vollkorn-Produkten stammten, waren sie mit einer reduzierten Sterblichkeit verbunden.

Leider unterschied die Studien allerdings nicht genauer zwischen der Art der konsumierten Kohlenhydrate. So gibt die Studie keine Auskunft darüber, wie sich Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten und Kohlenhydrate aus gezuckerten Produkten oder Produkten aus der Basis raffinierten Getreidemehl auswirken. Zu vermuten ist, dass vorwiegend diejenigen Kohlenhydrate ungünstig sind, die nicht aus Vollkorn Produkten stammen. Unklar bleibt so auch, ob eine Ernährung mit viel Kohlenhydrate auch dann ungünstig ist, wenn die Kohlenhydrate vorwiegend aus Vollkorn-Produkten stammen. Hierzu liefert die Studie keine Antworten.

Unabhängig von diesen offenen Fragen zeigt die Studie eindeutig, dass vor einer Paläo-Kost auf Basis tierischer Produkte unbedingt zu warnen ist. Der versprochene Gesundheitsvorteil der Paläo-Ernährung wird in Wirklichkeit durch eine Verkürzung der Lebenserwartung erkauft. Zudem zeigte vor Kurzem eine weitere Studie, dass der Konsum gesättigter Fette signifikant mit einem erhöhten Risiko verbunden ist, an Alzheimer oder anderen Formen der Demenz erkranken. Gesättigte Fette sind wiederum vorwiegend in tierischen Produkten enthalten.

Wer seine Kohlenhydrate reduzieren möchte, kann dies problemlos mit einer veganen Ernährung verbinden, die ohnehin mit vielfachen Gesundheitsvorteilen verbunden ist.

Bezüglich konsumierter Fette möchten wir an dieser Stelle auch auf einen hervorragenden Artikel der Ernährungswissenschaftlerin Ananda Woodyine verweisen, der aufzeigt, wie wir durch eine vegane Ernährung ohne tierische Fette und die kluge Wahl pflanzlicher Fette unsere Herzgesundheit verbessern können. Der Artikel ist hilfreich für Fleischesser und Veganer.

Fleischessern zeigt er auf, dass die durch sie konsumierten Produkte eine ungünstige Fettkomposition aufweisen. Veganer können lernen, mögliche Fallen durch Wahl ungünstiger Fette (z. B. gehärtete Margarine) zu vermeiden.

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