Vegan ist keine Essstörung

Vegan ist keine Essstörung

Gelegentlich wird der veganen Ernährung vorgeworfen, Esstörungen zu fördern. Die Behauptung ist, dass vegan häufiger als nicht-vegane Ernährungsweisen mit einer zwanghaft auf Gesundheit eingeschränkten Ernährung (Orthorexia) einhergehe, die wiederum ein Risikofaktor sei für die Entwicklung anderer Essstörungen, wie einer Magersucht.

In diesem Zusammenhang erreichte beispielsweise das Buch der Ex-Veganerin Jordan Younger (Breaking Vegan) eine breite Aufmerksamkeit. Im dem Buch berichtet Jordan Younger, wie sie die "vegane Ernährung" aufgegeben und so wieder zu seelisch-körperlicher Gesundheit gefunden habe.

Tatsächlich schildert das Buch etwas ganz anderes, nämlich den erschütternden Fall einer schwer essgestörten jungen Frau, deren Esstörung vor der veganen Ernährung bereits vollauf bestand und die die vegane Ernährung ohne entsprechendes ethisches Fundament lediglich als Weg nutzen wollte, ihre Essstörung zu stabilisieren. So ernährte sie sich gemäß ihrer Schilderungen tagelang nur von bestimmten Säften zur Reinigung und war schließlich kaum in der Lagee, feste Kost zu vertragen.

Mit veganer Ernährung hat das Schicksal von Jordan Younger nichts zu tun. Dennoch werden derartige Berichte zur Diskreditierung und Abwertung der veganen Ernährung genutzt.

Untersuchung gibt Entwarnung

Eine neue Studie, die im Fachjournal Archives of Psychiatric Nursing  veröffentlicht wurde, verglich nun Fleischesser (Omnivoren) mit einer Gruppe vegan oder vegetarisch lebenden Personen. Alle Teilnehmenden füllten verschiedene Fragenbögen aus, die sich für die Feststellung zwanghaften Essverhaltens eigneten. Spezifisch wurden verwandt die Orthorexia Nervosa Evaluation Scale-11, der Eating Attitudes Test-40 and das Maudsley Obsessive Compulsive Inventory.

Während sich zwischen den verschiedenen Fragenbögen erwartungsgemäß signifikante Korrelationen zeigten, gab es keinerlei Zusammenhang zwischen dem Status omnivor versus vegan/vegetarisch und den Punktewerten in den Fragebögen. Anders formuliert: Die veganen Teilnehmenden zeigten kein zwanghafteres Essverhalten als die omnivoren Teilnehmenden.

Die Autoren gelangen zu dem Schluss, dass vegetarische und vegane Ernährung nicht mit einer zwanghaften Obsession für gesundes Esssen zusammenhänge. Die Annahme, die vegane Ernährung sei ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Essstörung ist also  unbegründet.

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