Bioaktives Vitamin B12 in der Alge Dunaliella salina

Vitamin B12 und vegan- dies Thema wird seit Jahrzehnten diskutiert. Sicher ist, dass Veganer Maßnahmen ergreifen müssen, um eine sichere Vitamin B12 Versorgung sicherzustellen. Mittlerweile verdichten sich die Hinweise, dass dies künftig auch durch den Konsum von rein pflanzlichen Lebensmitteln oder Extrakten möglich sein wird. Vielversprechende Kandidaten sind dabei vorallem verschiedene Algenarten, die offenbar keineswegs nur unwirksame oder gar schädigende Vitamin B12-Analoge, sondern tatsächlich bioaktives Vitajmin B12 enthalten.
Eine neue Studie belegt dies für die Alge Dunaliella salina. Über eine vergleichbare Studie mit ähnlich positiven Ergebnissen mit der Alge Chlorella pyrenoidosa haben wir bereits auf vegan.eu berichtet. Andere Studien zeigen, dass auch die Nori-Alge künftig genutzt werden können mag, um eine sichere Vitamin B12-Versorgung bei rein veganer Ernährung zu gewährleisten (siehe hier und hier). Vorteil eines solchen algenbasierten Ansatzes wäre gleichzeitig eine gute Versorgung mit Jod, welche oftmals bei veganer, vegetarischer oder auch omnivorer Ernährung nicht ausreichend gegeben ist.
Die aktuelle Studie, die soeben im Journal of Food Science and Technology veröffentlicht wurde, analysierte den Gehalt an bioaktiven Vitamin B12 in der Alge Dunaliella salina mit wissenschaftlich anerkannten Standardmethoden. Die Analysen gelangen zu dem Ergebnis, dass bioaktives Vitamin B12 in erheblichem Ausmaß in der Alge Dunaliella salina vorhanden ist. Die Autoren schlagen daher vor, künftig diese Alge für die Sicherstellung einer ausreichenden Vitamin B12 Versorgung bei Veganern und Vegetariern zu nutzen.
Solange der Forschungsstand noch unklar ist und keine eindeutigen Ernährungsempfehlungen zur Sicherstellung der Vitamin B12 Versorgung bei veganer Ernährung durch Algen vorliegen, bleibt die Empfehlung, die eigene Vitamin B12 Versorgung durch Einnahme von Vitamin B12 als Supplementierung oder den Konsum mit Vitamin B12 angereicherter Lebensmittel zu gewährleisten.Das Vitamin B12 in Supplementen wird dabei durch die gleichen Bakterien gewonnen, wie das Vitamin B12, welches Fleischesser aufnehmen. Den Tieren, die Fleischesser essen, wird Vitamin B12 übrigens ebenfalls in aller Regel direkt durch Supplemente zugeführt. Dies geschieht auch in der Bio-Landwirtschaft. Es ist insofern ein Irrtum, zu meinen, dass lediglich Veganer, nicht aber Fleischesser, Vitamin B12 supplementieren würden.
Gegen eine Supplementierung mit Vitamin B12 bei veganer Ernährung gibt es keine rational nachvollziehbaren Argumente, zumal Forschungsbefunde immer wieder belegen, dass es in Einzelfällen ohne Supplementierung zu schweren Vitamin B12 Mangelerscheinungen kommen kann und zudem bei unzureichender Vitamin B12 Versorgung die eigentlich bestehenden herzschützenden Auswirkungen der veganen Ernährung offenbar zunichte gemacht werden.
Vermutlich wird die bis heute noch oft getätigte Annahme, dass eine rein pflanzliche Ernährung ohne Supplementierung oder Anreicherung die Vitamin B12 Versorgung nicht gewährleisten kann, bereits bald als Mythos gelten. Aktuell läuft zur Wirksamkeit rein pflanzlicher Vitamin B12-Quellen auch eine Studie an der Universität Hannover. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es in Kürze für Veganer einfache Möglichkeiten geben, ihre Vitamin B12 Versorgung allein durch den Konsum pflanzlicher Lebensmittel sicher zu decken. Bis dies eindeutig bewiesen und konkrete Verzehrempfehlungen gemacht wurden, sollten Veganer dabei bleiben, Vitamin B12 zu supplementieren oder zu gewährleisten, dass sie genug Lebensmittel verzehren, die mit Vitamin B12 angereichert wurden.
Die vorhersehbare künftige Verfügbarkeit rein pflanzlicher Vitamin B12-Quellen ist in jedem Fall als eine positive Nachricht zu bewerten. Denn bei Verfügbarkeit rein pflanzlicher Vitamin B12 Quellen dürften Veganer einfacher zu motivieren sein, auf ihre Vitamin B12 Versorgung zu achten, was sich günstig auf ihren Gesundheitszustand auswirken und die Potentiale der veganen Ernährung voll zur Geltung bringen würde. Gleichzeitig wird so künftig das (ohnehin äußerst schwache) Argument gegen die vegane Ernährung entfallen, dass diese aus sich selbst heraus die Vitamin B12 Versorgung nicht gewährleisten könne. In dieses Horn blies neulich auch Landwirtschaftsminister Schmidt mit einer unqualifizierten Verdammung der veganen Ernährung. Die Entdeckung rein pflanzlichen bioaktiven Vitamin B12 wird antivegane Kampagnen künftig deutlich erschweren und dürfte so die Basis für die weitere Ausbreitung der veganen Ernährung noch weiter verbessern.
Liebe Marion! Ja, das mit den Aprikosenkernen ist schon lange bekannt(sie enthalten auch B17 gegen Krebs) und es gibt auch Bücher darüber. Es sind im Lauf der Zeit immer mehr pflanzliche VitaminB12-Träger bekannt geworden so wie auch z.B. Sanddornbeeren, Brottrunk, bestimmte Algen u.a.m. Man sagt auch, dass man mit Wildkräutern, Kohlblättern und Sauerkraut(sowieso fermentierte Pflanzenprodukte) Vitamin B12 aufnimmt. Aber irgendjemand findet dann immer raus, dass das alles immer irgendwie doch nicht das "richtige" VitaminB12 sei, das man eben NUR mit Kadaverteilen zu sich nehmen könne, am besten mit blutiger Leber, oder eben mit VitaminB12-Tabletten, die übrigens, wenn sie Qualität haben, auch gar nicht so billig sind. Und es wird dabei nie darüber diskutiert, dass der Hauptgrund von VitaminB12- Mangel die gestörte Aufnahmefähigkeit dafür ist, der fehlende sog. "Intrinsic-Faktor". Und ich warte da immer noch auf die Studie, die beweist, dass es sich bei den meisten VitaminB12-Mangelerkrankten um omnivor lebende Personen handelt! Ich teste die Stoffe, die ich brauche, selber aus und ich habe (seit fast 40 Jahren vegetarisch und seit etwa jetzt 13 Jahren vegan) noch nie einen VitaminB12-Mangel bei mir oder meinem Partner festgestellt. Aber dafür einmal einen Selen-Mangel, den ich aber ganz natürlich z.B. mit Paranüssen abfedern kann. Ich will und würde niemanden davon abhalten, ergänzende Tabletten zu nehmen, wenn das beruhigend wirkt, aber ich selbst brauche das nicht und mein Lebenspartner auch nicht und wir haben diese angebliche VitaminB12-Mangelgefahr von Anfang an für eine bewusste Panikmache aus den Labors der orthodoxen Lebensmittelforschung gehalten, die von der Tiernutzindustrie bezahlt wird. Die haben bisher nur irreführende Ernährungsbehauptungen herausgegeben, die bisher allesamt widerlegt sind(Die Eiweiß-die Kalzium-die Eisen- Lügen). Und wo bitte sind denn die vielen VitaminB12- mangelerkrankten Veganer? Fehl-und Mangelerkrankte Omnivoren jedenfalls gibt es in massiver Überzahl, wie wir wissen!
[…] gibt es mittlerweile eine zunehmende Anzahl an Studien (siehe auch vorherige Artikel auf vegan.eu hier, hier, hier, hier), die aufzeigen oder mindestens die Frage aufweisen, ob der Gehalt an bioaktivem […]