Algen-Smoothies decken Vitamin B12 Bedarf

Algen-Smoothies decken Vitamin B12 Bedarf

Die Versorgung mit einer ausreichend gesicherten Menge an bioaktiven Vitamin B12 ist bei rein veganer Ernährung ohne Supplementierung oder Konsum angereicherter Lebensmittel schwierig. Dies liegt auch daran, dass in pflanzlichen Produkten vorhandene Mengen an bioaktivem Vitamin B12 schwanken. Zudem fehlt es in der Bevölkerung an Wissen, wie – abseits von Mythen – eine Versorgung mit Vitamin B12 bei veganer Ernährung tatsächlich gewährleistet werden kann.

Aus diesem Grund wird allgemein bei veganer Ernährung eine Supplementierung mit Vitamin B12 empfohlen, einer Empfehlung, der wir uns auch vegan.eu voll anschließen. Dies gilt umso mehr für die vegane Ernährung während Schwangerschaft, Stillzeit sowie im Kleinkind- und Kindesalter.

Trotz dieser Sachlage gibt es mittlerweile eine zunehmende Anzahl an Studien (siehe auch vorherige Artikel auf vegan.eu hier, hier, hier, hier), die aufzeigen oder mindestens die Frage aufweisen, ob der Gehalt an bioaktivem Vitamin B12 in einigen Algen-Arten genug sein kann, um bei guter Planung und regelmäßiger Kontrolle des Gehalts an aktivem Vitamin B12 solcher Produkte ohne Supplementierung eine ausreichende Vitamin B12 Versorgung durch den Konsum von Algen sicherstellen zu können.

Diese Befundlage wurde soeben durch eine weitere im wissenschaftlichem Fachjournal Journal of the Science of Food and Agriculture veröffentlichte Studie  auf eine breitere Basis gestellt:

Die Autoren bereiteten einen grünen Smoothie auf der Grundlage grüner, kernloser Trauben (56.5 %), Broccoli (15.5 %) und verschiedenen Algen (2.2 %) zu, wobei Smoothies hergestellt wurden, für die jeweils eine folgender Algen-Arten verwandt wurde: Lettuce, Kombu, Wakame, Thongweed, Dulse, Irish Moss, Nori, Spirulina oder Chlorella. Die Smoothies wurden gekühlt 24 Tage aufbewahrt und zu verschiedenen Zeitpunkten wurden u. a. der Gehalt an Vitamin C und an bioaktivem Vitamin B12 geprüft.

Bezüglich des Vitamin C kam die Analyse zu dem Ergebnis, dass alle Smoothies mit einer Konsummenge von 200 ml pro Tag den empfohlenen Aufnahmewert der WHO erreichten und nach sieben Tagen nach wie vor 50 bis 60 % der täglich empfohlenen Menge deckten, wobei nachfolgend der Vitamin C Gehalt stark abnahm und nach 14 Tagen nur noch 10 % des Ausgangsniveaus aufwies.

Wesentlich interessanter sind hier aber die Ergebnisse zum bioaktivem Vitamin B12:

  • mit Chlorella und Spirulina erstellte Smoothies enthielten pro kg Smoothie 33.3 bzw. 15.3 µg Vitamin B12
  • mit Lettuce, Wakame, Dulse oder Nori erstellte Smoothies enthielten pro Kilogramm 1 µg Vitamin B12
  • mit Irish Moss erstellte Smoothies enthielten pro Kilogramm 0,4 µg Vitamin B12
  • mit Kombu oder Thongweed erstellte Smoothies enthielten keinen nennenswerten Gehalt an Vitamin B12
  • im Verlauf von 24 Tagen verringerte sich der Vitamin B12 Gehalt nicht merklich
  • eine separate Analyse für die Bioaktivität des gemessenen Vitamin B12 zeigte, dass 60 % des totalen Vitamin B12 in Spirulina und Chlorella bioaktiv waren. Der Konsum von 250 Gramm Smoothie mit Chlorella deckte daher 475 % und des gleichen Smoothies mit Spirulina 245 % des Tagesbedarfs an bioaktivem Vitamin B12

Die Autoren gelangen zu der Schlussfolgerung, dass die Verwendung von Chlorella und Spirulina geeignet ist, um eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 bei veganer Ernährung gewährleisten zu können.

Es wird vermutlich nicht mehr lange dauern, bis ein Getränk oder anderes rein pflanzliches Lebensmittel zur zuverlässigen Deckung des Vitamin 12 Gehaltes auf Algenbasis verfügbar sein wird. Trotzdem bleibt aktuell die dringende Empfehlung, Vitamin B12 direkt zu supplementieren, da ein ausreichend bezüglich des Vitamin B12 Gehaltes standardisiertes Lebensmittel auf Algenbasis noch nicht angeboten wird.

Trotzdem sind die Befunde auch bereits jetzt für die vegane Argumentation interessant:

Es gibt eine Reihe von Menschen, die sich daran stören, dass vegan lebende Personen Vitamin B12 supplementieren sollten. Zwar ist dies eigentlich nicht kein überzeugendes Gegenargument, aber der Verweis auf den natürlichen Gehalt an Vitamin B12 in Algen kann diesen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen.

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