Was mir ein Besuch beim Hundeschlachter zu denken gab

Was mir ein Besuch beim Hundeschlachter zu denken gab

Unser Besuch bei Hunderschlachtern

Vor drei Tagen befanden wir uns zu Dritt in der Situation, in Hundefleisch-Restaurants hier in Phnom Penh in Kambodscha nach dem abhanden gekommenen Hund einer Freundin zu suchen.

Dabei wurden wir mit einem soeben zur Schlachtung angelieferten Hund konfrontiert, den wir für 20 $ freikauften. Nach zwei Tagen stationärer Behandlung befindet er sich nunmehr schwer krank bei uns.

Die Hundefleisch-Restaurantbesitzer, die auch selbst schlachten, haben übrigens eigene Hunde, die nicht getötet werden und mit einem Halsband ausgestattet sind. Diese Hunde können in dem Gebiet, in denen sich diese Restaurants befinden, unbesorgt frei herumlaufen, es droht ihnen keine Gefahr.

Meinen Begleiter Seksan erinnerte dies an die Äußerung einer früheren Klavierschülerin von ihm in Hildesheim, die erklärte, dass ihre Familie zwei Arten von Kaninchen halte, eine Art zum Liebhaben und eine Art zum Essen.

Vom Hundefleisch zum Großwildjäger

Irgendwie brachte mich dieser Vorfall zwei Tage später assoziativ (ich werde noch erklären, wie die Assoziation wohl zustande kam) darauf, nach Facebook Seiten von Großwildjägern zu suchen.

Jedenfalls scrollte ich mich durch Dutzende dieser Seiten, die fast alle von US-Amerikanern waren.

Mir fiel Folgendes auf:

  • Auf diesen Seiten präsentieren sich immer wieder und wieder in lachender oder stolzer Pose Menschen mit den verschiedensten Tierarten, die sie gerade getötet hatten. Voller Freude, Begeisterung und Stolz werden diese Tiere in verschiedensten Posen gemeinsam mit ihren Jägern als Trophäen präsentiert.
  • 90 % der sich mit den geschossenen Tieren präsentierenden Personen sind Männer. Es sind alle Altersstufen vertreten, manchmal sind es auch Gruppen. Selten treten Frauen auf, gelegentlich Familien oder Kinder.
  • Politische Äußerungen sind auf den Seiten mehr oder weniger regelmäßig zu finden. Es sind Äußerungen, die die Waffenlobby unterstützen, sich für Trump aussprechen, zur Abwahl demokratischer Gouverneure aufrufen, den Schutz von Heimat und Nation einfordern, das US-Militär glorifizieren oder sich gegen Flüchtlinge aussprechen. Auch gern geteilte Witze gibt es, wie, man solle nicht von illegalen Waffen, sondern nur von undokumentierten Waffen sprechen, die sich in Zufluchtsorten aufhielten. Anspielen tun diese Äußerungen auf den Schutz, den einige US-Bundesstaaten oder Städte Immigranten bieten, die durch die Trump-Administration verfolgt werden. Verbreitet ist auch Obama-Bashing, der freilich nicht wegen seiner Menschenrechtsverletzungen (Verfolgung von Whistleblowern, Kriegsopfer) kritisiert wird, sondern weil er zu liberal, zu wenig patriotisch und zu kritisch gegenüber Waffen sei. Alle politischen Aussagen auf diesen Seiten gehen nach meiner Sroll-Erfahrung ausnahmslos in diese Richtung. Die Korrelation ist beeindruckend.

Empörung im kulturellen Kontext

Vermutlich brachte mich das Erlebnis mit den Hundefleisch-Restaurants auf den Gedanken, nach Großwildjäger-Seiten zu suchen, weil ich natürlich die Empörung in westlichen Staaten über das Schlachten und Essen von Hunden kenne.

Dabei fielen mir in der Vergangenheit auch einige Tierschutzseiten durch einen anti-asiatischen Rassismus und die Vertretung westlicher Überlegenheitsideologien auf. Beispiel ist der kürzlich verstorbene Peter Aras, der sich ausdrücklich zu einem "Asiaten-Hass" als politische Strategie bekannte, da nirgendwo anders Tiere so gefoltert werden würden wie in Asien.

Bemerkenswert ist für mich, wie solche Stimmen in Verkennung der eigenen Arroganz markschreiende westliche Grausamkeiten ausblenden, wie die Erfindung und den weltweiten Export der Massentierhaltung, das Zerschreddern von Küken, die Erstickungs-Krämpfe der Schweine im Co2-Gas, die Stopfleberproduktion, den Fischertag in Memmingen oder überhaupt das grausige Sterben von weltweit mehr als einer Billion Fische pro Jahr, an dem westliche Fangflotte und Technologie maßgeblichen Anteil nehmen, den Stierkampf in Spanien, die Rattlesnake Roundups in den USA, das lebende Kochen oder Frittieren von Hummern oder die gigantischen Lebendverschiffungen von Schafen und Rindern aus Australien.

Die Liste ließe sich leider nahezu endlos fortsetzen, womit ich einfach nur sagen will:

  • Für westliche Arroganz und Überlegenheitsgefühle gibt es gerade im Bereich des Umgangs mit Tieren wahrlich keinen Anlass.

Wer diesen Anlass sieht, ist Speziesist (Töten von Hunden schlimmer als von Schweinen), Rassist (grausame Chinesen) oder beides.

Auch die selbsternannten Verteidiger des Abendlandes verteidigen sicherlich nicht die Tiere, zumal die christliche Religion statistisch mit einem besonders hohen Fleischkonsum assoziiert ist, anders als Buddhismus, aber auch (entgegen mancher Vorteile) der Islam.

Empört war übrigens auch der den freigekauften Hund behandelnde Tierarzt, der selbst kein Vegetarier ist.

Parallelen zwischen Großwildjägern und Hundeschlachtern

Zwischen den Hundeschlachtern und den Großwildjägern gibt es einige Gemeinsamkeiten:

  • Beide töten selbst. Das Verhalten von beiden Gruppen ist in gewisse Traditionen eingebettet. In beiden Fällen wird die Tradition als Rechtfertigung für das eigene Verhalten herangezogen. Die eigenen Verhaltensweisen werden sozusagen normalisiert, sodass man sie offen und unversteckt zeigt: die Großwildjäger auf ihren Facebook Seiten, die Hundesrestaurant-Besitzer auf den Straßen, wie übrigens auch in westlichen Ländern Fleisch- und Fischverkäufer oder Angler dies zu tun pflegen.
  • Beide Gruppen sind konservativ.
  • In beiden Fällen überwiegt das männliche Element, wobei in der Küche aber auch Frauen helfen oder die Restaurants von Ehepaaren betrieben werden. Vor allem die Konsumenten des Hundefleischs sind meistens ebenfalls männlich, wobei ohnehin weltweit Männer mehr Fleisch essen als Frauen. Sie erhoffen sich vom Konsum von Hundefleisch mehr Stärke und Kraft, aber auch anderswo meinen viele, ihre Macho-Vorstellungen besser mit Fleisch umsetzen zu können. Die meisten Großwildjäger sind ebenfalls Männer, wobei sie ihre Tätigkeit eher als Ausdruck von Stärke und Kraft ansehen, allerdings ebenfalls Bilder von angeblich Kraft gebenden Fleischgerichten posten.
  • Gemeinsam ist beiden, den Großwildjägern und den Besitzern der Hunderestaurants, dass sie Fleisch für den wichtigsten Bestandteil der menschlichen Ernährung halten. Bei beide nimmt der also der Carnismus extremen Charakter an und wird nicht einmal in Ansätzen hinterfragt. Fleisch steht in ihrer gemeinsamen Ideologie für Gesundheit, Kraft und Stärke.

Unterschiede zwischen Großwildjägern und Hundeschlachtern

Diese oben geschilderten Parallelen sind bemerkenswert, enden aber an mehreren Punkten:

  • Den Großwildjägern geht es um Abenteuer und den Thrill des Tötens. Sie sind stolz auf ihre Taten, sie machen die getöteten Tiere zu Trophäen, nehmen Teile von ihnen nach Hause, präsentieren sich mit ihnen, fertigen mit Foto- und Videoaufnahmen anschauliches Material an und schwelgen in Erinnerungen.
  • Die Besitzer der Hundefleisch-Restaurants gehören zur armen oder ärmeren Bevölkerung in Kambodscha und weisen typischerweise einen besonders geringen Bildungsstand auf. Sie sind nicht stolz auf ihre Tätigkeit, sondern wollen überleben. Sie erleben keinen Thrill und kein Abenteuer. Sie haben keinen Spaß am Töten, aber meistens auch keine Skrupel. Sie sind roh, aber es geht ihnen um das Ergebnis (das Fleisch) und nicht den Prozess des Tötens.
  • Die Tötung in den Hundefleisch-Restaurants soll schnell, effizient, einfach, arbeits- und kraftsparend und sicher sein. Dies bedeutet meistens erschlagen oder in einfachst gebauten Anlagen ertränken. Für die Großwildjäger geht es um das Gesamtgeschehen, welches als Abenteuer organisiert wird, in der Tötung kulminiert und sich dann in der Posierung mit den getöteten Tieren als Souvenir als ultimativet Machtausübung sowie der Mitnahme von Trophäen fortsetzt. An Souverniers und Trophäen haben die Hundefleischer kein Interesse, Foto- und Videomaterial fertigen sie nicht an.

Psychologische Motive

Ich selbst bin zehn Jahre als psychologischer Gutachter für die Beurteilung von Gewaltstraftätern tätig gewesen. Ich sehe einige Parallelen:

  • Die Hundeschlachter erinnern mich an zweckrational handelnde, egoistisch motivierte, grausam und rohe, aber nicht spezifisch sadistisch motivierte Kriminelle. Sie töten für einen Zweck, der außerhalb des Tötens an sich liegt. Ihr Problem ist Egoismus und Verrohung, nicht Sadismus. Wäre es erlaubt, würden einige von ihnen wohl auch Menschenfleisch verkaufen, sie unterlassen es, weil es verboten und nicht opportun ist.
  • Die Großwildjäger erinnern mich an sadistische Gewaltstraftäter, die finanziell oder materiell von ihren Taten nicht unbedingt profitieren, sondern deren Taten allein der Lust an Gewalt, Schmerzzufügung, Tötung oder Machtausübung entspringen. Trophäen und Souvenire sind für dieses Motiv typisch. Wäre es erlaubt, würden viele dieser Großwildjäger sicherlich auch nach Menschen jagen und sich stolz-strahlend im Internet mit ihren Opfern als Trophäen präsentieren. Sie haben in aller Regel genug Steuerungsfähigkeit, um dies im eigenen Interesse zu unterlassen.

In dem Handeln der Hundeschlächter und der Großwildjäger erkenne ich also unterschiedliche Anteile vor allem von drei Motiven:

  • egoistische Zweckrationalität
  • Empathiemangel und Verrohung
  • sadistisch motivierte Tötung- und Machtausübung

Die ersten beiden Motive dominieren bei den Hundeschlachtern:  sie sehen ihre Tätigkeit als Erwerb, harte Arbeit und machen sich wenig oder kaum Gedanken um das Erleben derjenigen, die sie töten und verkaufen. Lust am Töten erleben sie jedoch auch nicht, jedenfalls nicht im Regelfall.

Bei den Großwildjägern dominieren die letzten beiden Motive, was nicht heißen soll, dass nicht auch bei den Großwildjägern die Orientierung am eigenen Vorteil eine maßgebliche Rolle in ihrem Denken und Alltag spielen würde. Ihre Faszination für das Töten und die damit verbundenen Machtausübung ist jedoch nicht rein zweckrational zu erklären. Töten ist für sie nicht notwendiges Übel, lästige oder anstrengende Tätigkeit oder normale Arbeit, um die eigene materielle Situation zu verbessern, sondern Spaß und Freude.

Dass sie ihrem eigenen Spaß und ihrer eigenen Freude so großes Gewicht zuweisen, dass sie dadurch ihre Taten rechtfertigen, zeigt jedoch, dass sie ebenfalls Egoisten sind, die jedoch eben zusätzlich sadistisch orientiert sind und deren Egoismus ihnen das Ausleben dieses Sadismus erlaubt.

Insofern unterscheiden sich Hundeschlachter und Großwildjäger vorwiegend dadurch, dass bei Hundeschlachtern Egoismus und Verrohung vorliegen und bei Großwildjägern zusätzlich Sadismus.

Bezüge zu Nutztierhaltung und Fleischkonsum

Egoismus und Verrohung

Egoistische Zweckrationalität und Empathiemangel mit Verrohung sind nach meiner Einschätzung die Hauptmotive für Tierhaltung, Fleischproduktion und Fleischkonsum.

Wir wollen die Tiere nicht quälen, sondern sie nur essen. Weil wir Fleisch essen wollen, ist es gerechtfertigt, Tiere zu nutzen und zu töten.

Damit wird mir gleichzeitig deutlich, dass die Motive von Hundeschlachtung und Hundefleisch-Konsum tatsächlich die gleichen sind wie die Motive von Hühner-, Schweine- oder Kuhschlachtungen.

Hinzu kommt zwar der Aberglaube, dass Hundefleisch Kraft gebe, aber auch dem steht ein nach wie vor erstaunlich weit verbreiteter ebensolcher Aberglaube in den westlichen Ländern über den kraftspendenden Charakter anderer Fleischarten gegenüber.

Womöglich sind die Auswirkungen dieses Aberglaubens sogar noch tief greifender auch in westlichen Industrieländern wirksam als wir auf den ersten Blick denken mögen:

  • In Deutschland vertritt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nach wie vor eine vegan-kritische Position, insbesondere im Hinblick auf die vegane Kinderernährung. Damit steht sie im Widerspruch zu den weltweit größten ernährungswissenschaftlichen Fachgesellschaften, wie der Academy of Diatetics and Nutrition, vor allem aber eben auch im Widerspruch zu klaren Forschungsbefunden, die zeigen, dass eine gut geplante vegane Ernährung für alle Altersstufen und Entwicklungsstufen des Menschen geeignet und gesund ist.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass (ohne dass sich die Betreffenden in der DGE dessen bewusst wären)  der seit Generation weitergegebene Aberglaube, dass tierische Produkte für die Gesundheit wichtig seien, zur konservativen Position der DGE beiträgt. Es sind die indirekten, komplexen und latenten gersellschaftlichen Wirkungen dieses Aberglaubens, der es der DGE bisher nicht ermöglicht, sich zur ausreichenden Würdigung wissenschaftlicher Befunde zu entschließen.

Dabei ist auch die DGE durchaus bereits einen weiten Weg gegangen:

  • von der kompletten Ablehnung jeder vegetarischen Ernährung, über die Ablehnung nur noch der vegetarischen Kinderernährung bis zur Zustimmung zur vegetarischen Kinderernährung, von der Ablehnung jeder veganen Ernährung bis hin nur noch zur Ablehnung der veganem Kinderernährung.

Vorhersehbar ist insofern, dass die DGE eines Tages ihren Widerstand gegen die vegane Kinderernährung aufgeben wird. Je mehr es der veganen Bewegung gelingt, sich gesellschaftlich zu verankern, umso stärker wird der alte Aberglaube von der Gesundheit tierischer Produkte zurücktreten. Dies wird auch in Kambodscha so sein und umso schneller, je mehr die vegane Bewegung weltweit solidarisch zusammenarbeitet und von allen speziesistischen und rassistischen Verirrungen Abstand nimmt.

Der zweckrationale Egoismus von Fleischproduktion und Fleischkonsum wird identifizierbar durch den Hinweis auf eigene Vorteile, Ziele, Kosten-Nutzen-Abwägungen.

Empathiemangel und Verrohung zeigen sich, wenn das Leid der getöteten Tiere ausgeblendet und damit hingenommen wird. Es wird den eigenen Interessen untergeordnet.

Sadistische Motive

Sadistische Prozesse sind in der Fleischproduktion durchaus zusätzlich wirksam, die meisten Schlachter schlachten jedoch nicht, um sich am Leid der Tiere zu ergötzen. Es geht ihnen um Einkommen, Beruf und materielle Absicherung. Aufgrund von Empathiemangel und Verrohung ist ihnen dieser Weg frei. Auch in westlichen Ländern sind es eher die weniger Privilegierten, die in Schlachthäusern arbeiten.

Ausgelebter Sadismus geht mit Egoismus und Verrohung einher, geht aber über beide Motive noch hinaus. Wenn Lust an Machtausübung und Töten bestimmend sind, mag das eigene Leben an der Erfüllung dieses Strebens ausgerichtet werden. Die oftmals weiten Reisen der Großwildjäger, die Energie, Zeit und die Kosten, die sie aufwenden, geben hiervon Zeugnis. Kein Hundefleischverkäufer würde dies tun, er will Gewinn - genauso wie die Schweinefleischverkäufer.

Politische Implikationen

Großwildjäger vertreten fast immer politische Positionen in den Bereichen von Konservatismus und Rechtspopulismus. Alles andere ist eine Rarität.

Egoismus, Verrohung und Sadismus sind nach meiner Überzeugung die möglichen Triebkräfte von solchen Positionen, die sich in Gruppen-Egoismus, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Empathielosigkeit bis hin zur Freude über das Leid der Feinde zeigen.

Es ist daher kein Zufall, wie sich Großwildjäger politisch positionieren. Die beiden Söhne des US-Präsidenten Donald Trump sind dafür zwei anschauliche Beispiele.

Aber auch Vertreter der Nutztierhaltung und Fleischindustrie sowie passionierte Fleischkonsumenten kennzeichnen sich nach zahlreichen empirischen Befunden durch erhöhten Konservatismus – nicht umsonst sind beispielsweise Vertreter der Landwirtschaft weltweit besonders treue Wähler konservativer Parteien.

Diese Vertreter der Nutztierhaltung teilen mit den Großwildjägern Egoismus und Verrohung, meistens aber nicht den Sadismus. Egoismus und Verrohung genügen bereits, um konservative Positionen, beispielsweise im Umgang mit Flüchtlingen, zu entwickeln. Die gemeinsame Basis sollten wir nicht verkennen.

Was lässt sich hieraus schließen?

Ich gelange zu folgenden Schlussfolgerungen:

  • Als vegan lebende Menschen sollten wir unbedingt Abstand nehmen von allen kulturellen Stereotypen und Vorurteilen und sollten auf keinen Fall mit denen mitmarschieren, die in Wirklichkeit aufgrund von Egoismus, Verrohung oder gar Sadismus, andere Völker oder Kulturen diffamieren oder ausgrenzen möchten. Wir stehen für Empathie und Solidarität, weltweit, nicht für einzelne Nationen.
  • Kampf gegen Hundefleisch von Menschen, die selbst Fleisch essen, ist kein Kampf für die Tiere, sondern Ausdruck von Speziesismus. Das Leben einer Tierart wird höher bewertet als das Leben der anderen Tierarten, die in westlichen Ländern gern gegessen werden.
  • Machen wir es uns bewusst, dass Hundefleischproduktion und -konsum nicht weniger und nicht mehr Ausdruck von Egoismus und Verrohung sind wie der Konsum von Hühnern, Kühen und Schweinen. Erkennen wir die Notwendigkeit, weltweit aufzuklären, uns gegen Egoismus und Verrohung zu wenden, Empathie zu fördern und so glaubhaft und solidarisch für die vegane Lebensweise und damit für die Tiere und für Menschen einzutreten.
  • Fleischproduzenten und Fleischkonsumenten können und müssen für die vegane Sache gewonnen werden. Egoistische Bedürfnisse lassen sich überwinden oder anders befriedigen. Ausblendung von Mitgefühl kann verändert werden, wenn die Fähigkeit zu Mitgefühl vorhanden ist, was für fast alle Menschen gilt. Erinnern wir uns an uns selbst, als wir selbst noch Fleisch aßen, was die meisten vegan lebenden Menschen einst taten. Wollen wir uns dies ersparen, erweisen wir der veganen Sache einen schlechten Dienst, denn nur wenn wir Fleischkonsumenten gewinnen, kann der Veganismus gewinnen.
  • Helfen wir die Quellen für die zweckrationale, egoistische Nutzung und Tötung von Tieren abzustellen – durch Informationen über die Gesundheit der veganen Ernährung, durch Bereitstellung veganer Produkte, die finanzierbar sind, durch Unterstützung von Menschen in ärmeren Ländern zum Aufbau veganer Lebens- und Wirtschaftsweisen. Zeigen wir Empathie im Umgang mit den fleischessenden Menschen und helfen wir ihnen, aus dem Fleischkonsum herauszukommen.
  • Großwildjäger weisen psychopathische und krankhafte Strebungen auf. Manchmal mag Therapie helfen, vor allem aber sind sie zu bekämpfen, um die durch sie angestrebte Normalisierung ihres Sadismus und des durch sie aus Spaß zugefügten Leides gesellschaftlich zu verhindern.
  • Stellen wir uns gegen die Ideologie des Konservatismus und Rechtspopulismus, die den gleichen Motiven des Egoismus und der Verrohung entspringen wie Tiernutzung und Tiertötung, und die im Exzess ebenso sadistische Züge tragen, wie sie bei den Großwildjägern so eindrucksvoll erkennbar werden. Auch hier gilt, dass viele zurückgewonnen werden mögen, aber Einzelne mit ihren psychopathischen Zügen kaum erreichbar sind. Konzentrieren wir uns auf die, die wir gewinnen können und bekämpfen mit aller Entschiedenheit die, deren Psychopathie durch uns momentan nicht veränderbar ist, die diese Psychopathie aber politisch normalisieren möchten (Beispiele nach meiner Überzeugung:  Alexander Gauland und seine Aufforderung, uns nicht von Kinderaugen erpressen zu lassen, oder auch die unerträglichen Provokationen von Boris Palmer, bei denen Tierverachtung und Menschenverachtung Hand in Hand gehen).

Übrigens hat mich ebenso wie meine beiden asiatischen Begleiter der Besuch im Hundefleisch-Restaurant erschüttert. Zur Rettung des vor unseren Augen zur Schlachtung angelieferten Hundes sahen wir keine Alternative, auch wenn wir wussten, dass weitere Hunde auf diesem bitterem Weg an dieser Stelle folgen werden.

Gleiches sollte uneingeschränkt gelten, wenn wir an die Millionen Hühnerküken denken, die geschreddert werden, die Millionen Schweine, die im CO2-Gas Erstickungs-Krämpfe erleiden, die Billionen Fische, die jedes Jahr weltweit einen grausamen Tod sterben.

Meine asiatische Freundin hat ihren entlaufenen Hund nicht wiedergefunden, auch nicht in den Schlachthäusern, die sie am Folgetag aufsuchte. Sie konnte die Hunde dort nicht retten. Ihren entlaufenden Hund hatte sie einst selbst aus so einem Hundeschlachthof gerettet. Er ist ein ängstliches Tier, so wie Lucky, der jetzt bei uns ist.

Es sind Nutztierhaltung und Fleischkonsum, die zu solch einem Irrsinn und solch einer Grausamkeit führen.

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