Leugnung des Klimawandels ist Menschheitsverbrechen
Die Vereinten Nationen haben nach Auswertung aller vorliegender wissenschaftlicher Informationen einen alarmierenden Bericht vorgelegt:
- In den nächsten zwei Jahrzehnten wird es weltweit zu einer dramatischen Zunahme von Naturkatastrophen kommen, einschließlich Überflutungen, Waldbränden, Dürren und Nahrungsmittelknappheit. Nur aggressive und dramatische Maßnahmen gegen Klimawandel könnten diesen Weg in die Katastrophe noch aufhalten.
Erfolgen keine drastischen Maßnahmen, drohen Massentode und Fluchtbewegungen von Menschen ungeheuren Ausmaßes.
Derweil verdichten sich aber die Hinweise, dass die Welt in Anbetracht der drohenden Katastrophe weitgehend tatenlos bleibt und damit die Katastrophe tatsächlich herbeiführen wird:
- Ein wesentlicher Faktor ist der in Europa und in den USA - den Hauptverursachern der Katastrophe - zunehmende Rechtspopulismus. So haben sich die USA unter Donald Trump vom Klimaschutz verabschiedet. Trump spricht gar in Anbetracht des aktuellen UN-Berichts von einer Fabel.
Gleichzeitig betreiben die Rechtspopulisten auch in Europa Propaganda zur Leugnung des Klimawandels. Es gelingt ihnen, die öffentliche Diskussion von der drohenden Klimakatastrophe auf das Thema Flüchtlinge abzulenken, sodass die notwendige Ressourcenfokussierung auf die Verhinderung der Katastrophe ausbleibt.
Beate Küpper, Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituationen an der Hochschule Niederrhein in Möchengladbach, zeigt in einem Artikel auf, wie sehr sich die Argumente von Rechtspopulisten und Klimaleugnern überschneiden. Rationalität, Sachlichkeit und wissenschaftlicher Diskurs fehlen demnach der rechtspopulistischen Argumentation und den Klimaleugnern komplett. Sie setzen stattdessen auf die Verbreitung von Emotionen, denen es an Einbettung in Tatsachen mangelt, oder die den Tatsachen krass widersprechen. Während sie selber Hysterien schüren (Angst vor Flüchtlingen), werfen sie ausgerechnet denjenigen, die aus akuten und wissenschaftlich fundierten Gründen vor der Klimakatastrophe warnen, Hysterie vor.
Indem die Rechtspopulisten in Europa und in den USA alles tun, um die Welt von Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe abzuhalten, sind sie dabei, ein Menschheitsverbrechen zu begehen.
Dies Verbrechen besteht nicht nur in der bereits jetzt alltäglich stattfindenden und durchaus an den Nationalsozialismus erinnernden Hetze gegen Flüchtlinge, die mit dazu beigetragen hat, dass Menschen in Rekordhöhe in Todesgefahr abgeschoben werden und sich die Todesrate für die Flucht über das Mittelmeer verdoppelt hat.
Das weitere Verbrechen der Rechtspopulisten besteht darin, die Voraussetzungen für vorhersehbare Naturkatastrophen, Massentode und eine Fluchtbewegung enormen Ausmaßes zu schaffen. Auf diese künftige Fluchtbewegung werden die wohlhabenden und mächtigen Staaten - wenn es so weiter geht wie bisher - reagieren, indem sie sich selbst schützen, ihre Grenzen abriegeln und Menschen millionenfach, wenn nicht milliardendenfach sterben lassen.
Was droht, ist also nicht weniger als eine erneute Massenvernichtung von Menschen durch Menschen, für welche die Rechtspopulisten aktuell das gesellschaftliche Klima schaffen.
Wie könnte die Welt aber den Klimawandel vermeiden?
Eine umfassende Studie der Universität Oxford hat vor Kurzem das Ergebnis erbracht, dass der Wechsel zu einer veganen Lebensweise der größte einzelne Schritt ist, den Menschen tun können, um die Umwelt besser zu schützen und den Klimawandel zu bremsen.
Eine vorherige Studie hatte noch einmal bestätigt, dass keine Ernährung so stark die Umwelt erhalten kann wie die vegane Ernährung.
Vegan trägt dabei auch zu einem effektiven Schutz der Gewässer und Meere bei, die für das Weltklima ebenfalls eine große Bedeutsamkeit aufweisen.
Ein andere Studie kam zum Ergebnis, dass der Wechsel der Welt zu einer veganen Lebensweise bis 2050 Millionen Menschenleben retten und die natürlichen Lebensgrundlagen der Erde erhalten könnte.
Doch auch wenn die vegane Ernährung zunimmt, ist ihre Ausbreitung mit maximal 1 % in den Industriestaaten nach wie vor viel so gering, sodass sie gegenwärtig nicht zur Bremsung des Klimawandels beitragen kann.
Wir stehen vor der Katastrophe und bleiben tatenlos
Tatenlos ist derweil für die Rechtspopulisten eine Untertreibung. Denn tatsächlich werden sie tätig auf allen Ebenen der Propaganda, um den Blick von der bevorstehenden Katastrophe abzulenken. Sie nehmen dadurch ein Massensterben in Kauf, welches vor dem Hintergrund seiner Vorhersehbarkeit und Vermeidbarkeit den Namen Massenvernichtung verdient.
- Die Verbrechen des ungarischen Staatschefs Victor Orban in Ungarn gegen Menschen und Tiere liefern einen Vorgeschmack darauf, was kommen kann und wird, wenn die Rechtspopulisten sich durchsetzen.
- Die AfD Spitzenpolitikern Beatrice Storch twittert gegen die "Klimahysterie" und äußert ohne den geringsten Widerspruch durch AfD Spitzenpolitiker: Ja. Es ist warm. Sehr sogar. Aber dieses hysterische #Klimakrisen- Gekreische der Klimanazis ist wirklich unerträglich. Auch wenn wir alle zu Fuß gehen, statt Autos zu bauen nun alle Gendergagaisten werden u nur noch Brokkoli essen: der Sonne ist das egal.
- Derweil bündelt die AfD ihre Kräfte, um in Landesparlamenten vor veganer Ernährung, militanten Veganern und veganen Kindertagesstätten zu warnen. Alles, was die Klimakatastrophe verhindern könnte, ist der AfD ein Dorn im Auge.
Das Problem für die Gesellschaft und Menschheit ist nicht die AfD, das Problem besteht darin, dass diese rechtspopulistischen Stimmen gesellschaftlichen Raum bekommen, das gesellschaftliche Diskussionsklima prägen und durch die Ablenkung von den dringend erforderlichen weltweit konzertierten Maßnahmen zum Klimaschutz bereits jetzt verheerende Handlungswirksamkeit erzeugen.
Eingrenzung und Vorbereitung auf Klimakatastrophe
Tatsächlich ist es nicht sicher, ob die Klimakatastrophe noch vermeidbar sein wird. Neben allen erdenklichen Schritten zu ihrer Ausbremsung sollte daher auch die Vorbereitung auf die Katastrophe einen Großteil der internationalen Politik prägen.
Wenn keine Massenvernichtung von Menschen in den betroffenen Gebieten angestrebt wird, muss es also darum gehen, bautechnische Schutzmaßnahmen zu treffen, wo immer es geht (ganze Inselstaaten drohen unterzugehen), und sich auf die Flucht von Abermillionen, vielleicht Milliarden Menschen vorzubereiten. Platztechnisch ist deren Aufnahme ohne weiteres möglich.
Eine Menschheit, die zum Mond fliegen und Raumsonden zu anderen Planeten senden kann, kann ebenfalls die Baumaßnahmen und Versorgungsmaßnahmen treffen, um die gesamte Menschheit auf einem wesentlich kleineren Teil der Erde unterzubringen. Es ist keine Frage der Möglichkeit, sondern der Motivation. Dadurch könnten wenigstens die Folgen der weitgehend durch die Industrienationen verursachten Katastrophe für die betroffenen Menschen in den Ländern der dritten Welt abgemildert werden.
Übungsraum bieten hierfür die gegenwärtigen durch Kriege und Verfolgung ausgelösten Fluchtbewegungen, deren Opfer nach wie vor viel zu oft von den Ländern der dritten Welt und viel zu selten von den wohlhabenden Industriestaaten aufgenommen werden. Stattdessen betreiben die Industriestaaten, erkennbar angefeuert durch rechtspopulistische Hetze und Mobkampagnen, eine Politik der Abschottung der Grenzen mit Stacheldraht, Ertrinkenlassen und Zusammeneinarbeit mit Verbrecherregimen und Foltermilizen.
- So haben europäische Staaten begonnen, Flüchtlinge an Milizen in Libyen auszuliefern, wo sie der Gefahr, von Vergewaltigung, Folter, Versklavung und Tötung ausgesetzt sind. Für diesen Tabubruch haben die Rechtspopulisten das gesellschaftliche Klima geschaffen - er ist ihnen aber noch nicht genug.
Drohendes Menschheitsverbrechen
So abgründig und erschütternd die Abschottungspoliitk gegenüber Flüchtlingen und die rechtspopulistische Hetze an sich bereits ist, fungieren diese (ob intendiert oder nicht intensiert) tatsächlich nur als Vorbereitung auf ein für viele noch alle Grenzen des Vorstellbaren sprengendes mögliches neues Menschheitsverbrechen:
- die Vernichtung der Opfer der nicht aufgehaltenen Klimakatastrophe durch Unterlassen.
Wer bereits in Anbetracht von unbedrohtem Wohlstand die Grenzen gegenüber den Flüchtlingen schließt, wird nicht davor zurückschrecken, Milliarden sterben zu lassen, wenn echtes Teilen notwendig wäre. Die rechte Hetze auf Straßen und Parlamenten fördert die menschlichen Potenziale zu Egoismus, Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit, die die Massenvernichtung ermöglichen könnte, wenn der Tag der Klimakatastrophe unübersehbar gekommen ist.
Wer dies als Panikmache abtut, hat die Lektion aus der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik nicht verstanden, welches lautet: Wehret den Anfängen.
In Anbetracht der Kürze der Zeit, die der Menschheit für die Verhinderung der Katastrophe bleibt, kann tatsächlich nicht einmal mehr von Anfängen gesprochen werden.
Die gegenwärtige Politik der Abschottung gegenüber den Flüchtlingen und der rechte Hetzmob auf den Straßen kann als Testlauf für eine künftige Massenvernichtung der Opfer der Klimakatastrophe verstanden werden, deren Eintreten durch Ablenkung von den erforderlichen Maßnahmen durch eben diese Hetze gefördert wird.
Die Täter und Täterinnen sind nicht nur die Hetzer und Rechtspopulisten selbst, sondern mitverantwortlich sind letztlich alle diejenigen, die ihnen keinen entschiedenen Widerstand entgegensetzen und sich stattdessen gar ihre Forderungen schrittweise zu eigen machen. Jeder einzelne ist aufgerufen, Widerstand gegen die rechten Hetzer zu leisten, damit der Tag nicht eintritt, wo es zu spät ist.
Alle, die stattdessen über eine angebliche Bedrohung durch Flüchtlingen diskutieren und damit von der Abwendung der Klimakatastrophe ablenken, machen sich mitschuldig an der Möglichkeit eines erneuten Menschheitsverbrechens, was womöglich in Anbetracht der schieren Anzahl der Betroffenen alle vorherigen Verbrechen von Menschen gegen Menschen in den Schatten stellen könnte.
Derweil läuft das Menschheitsverbrechen der Massentierhaltung und Massentötung von Tieren durch Menschen Tag für Tag weiter und weist gleichzeitig einen engen Zusammenhang zur Klimakatastrophe und ihren Leugnern auf:
Veganisierung als Ausweg
Die Veganisierung der Welt wäre dazu in der Lage, einen entscheidenden Beitrag zu leisten, um die Katastrophe noch verhindern, mindestens aber um sie ausbremsen zu können.
Gleichzeitig würde diese Veganisierung Milliarden künftige Opfer der Massentierhaltung und Tierausbeutung retten und die konditionierte Grausamkeit der Ausbeutung von Tieren durch den Menschen beenden. Dies würde wiederum die Aussichten verbessern, dass es der Menschheit als Ganzes und auch im Umgang mit sich selbst gelingen könnte, ihr Potenzial zu Mitgefühl und Anteilnahme zu aktivieren und so eine bessere, gerechtere, menschenwürdigere und tierwürdigere Welt zu schaffen.
Veganer stehen für diese Option ein und kämpfen für sie. Wir sehen uns aber nun in ganz Europa und in den USA bis Südamerika (aktuell Brasilien) mit dem Aufschwung eines Rechtspopulismus konfrontiert, der alles im Ansatz zu zerstören und vernichten droht, was die Aussicht auf eine Verhinderung der Klimakatastrophe und eine mitmenschliche Welt begründen könnte.
So wundert es nicht, dass die Landtagsfraktion der AfD die Losung vertritt "Lassen wir uns unsere Steaks nicht vom Teller nehmen!" Dazu passt es, dass die gleiche AfD-Fraktion das Verbandsklagerecht und Mitwirkungsrechte für Tierschutzvereine aufheben möchte. Wörtlich heißt es im entsprechenden Gesetzantwurf der AfD-Fraktion, "dass der im Bundesgesetz verankerte Tierschutz funktioniert und die zuständigen Kreisordnungsbehörden bei tierschutzrechtlichen Verwaltungsverfahren stets vorbildlich handelten."
So wie die AfD Menschenleben geringschätzt, so missachtet sie ebenso Tierleben. Beides sind zwei Seiten der gleichen Medaille des Rechtspopulismus.
Der Abwehrkampf gegen diesen letztlich im dargelegten Sinne auf Vernichtung ausgerichteten Rechtspopulismus ist für die vegane Bewegung, für die Menschheit als Ganzes wie für Milliarden Tiere eine Frage von Leben und Tod.