AfD-Anfrage: Berliner Verwaltung verbietet vegane Kindertagesstätte

Die AfD ist nicht nur in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen , sondern auch in Berlin über die Ausbreitung der veganen Ernährung besorgt.
Im Berliner Abgeordnetenhaus stellte sie daher kürzlich zwei Anfragen über Kindeswohlgefährdung durch vegane Ernährung von Kindern. Dabei fragte sie natürlich nicht nach gesundheitlichen oder ökologischen Vorteilen geschweige denn nach den Vorteilen für die betroffenen Tiere, sondern ausschließlich nach Gefahren.
Die AfD wollte unter anderem spezifisch wissen, wie viele Gefährdungsmeldungen aufgrund veganer Ernährung von Kindern erfolgt seien, inwiefern das Jugendamt eingeschaltet worden sei und welche rechtlichen Konsequenzen dies für die Eltern habe. Ebenfalls stellte sie die Frage nach veganen Kindertagesstätten in Berlin.
Die Antwort durch den Senat wiederholt die altbekanntnen und wissenschaftlich nicht gedeckten Vorurteile gegen die vegane Ernährung auf der Basis der Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die sich mit ihrer konservativen Position deutlich von der veganfreundlichen und weltweit führenden Stellungnahme der Academy of Nutrition and Dietetics unterscheidet.
Gleichzeitig wird im zweiten Teil der Antwort durch den Senat deutlich gemacht, dass dem Senat tatsächlich keinerlei Informationen über tatsächliche Gefährdungen der Gesundheit veganer Kinder vorliegen. Es seien keine Meldungen bekannt zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen von veganen Kindern, Einschaltungen des Jugendamtes oder gerichtlichen oder anderen juristische Verfahren gegen Eltern, die ihre Kinder vegan ernähren.
Die abschließende Antwort zu den Kindertagesstätten ist dann aber ein Schlag in das Gesicht aller, die sich für die Entstehung einer veganen Ernährung einsetzen:
- Der Senat gibt bekannt, er habe einer veganen Kindertagesstätte die Anweisung erteilt, nicht mehr nur veganes Essen anzubieten. Es müsse vielmehr eine nicht-vegane Wahlmöglichkeit angeboten werden. Bei einer zweiten Kindertagesstätte sei der Senat derzeit in der gleichen Art und Weise tätig, um eine Wahlmöglichkeit durchzusetzen. Die Anweisung, nicht-veganes Essen anzubieten kommt dem Verbot einer veganen Kindertagesstätte gleich, weil eine Kindertagesstätte ja nicht gleichzeitig vegan sein und nicht veganes Essen anbieten kann.
Während veganes Essen auch in Berlin durch zahlreiche Kindestagesstätten als Wahlmöglichkeit nicht angeboten wird und es hierfür auch nach gerichtlicher Entscheidung keine Verpflichtung gibt, wird Eltern die Wahlmöglichkeit genommen, vegane Kindergärten zu gründen oder ihre Kinder in vegane Kindergärten zu schicken. Eltern und Kindergartenmitarbeiter werden damit de facto gezwungen, gegen ihre eigenen ethischen Überzeugungen zu handeln und die Tierausbeutungsindustrie zu unterstützen.
Dass die AfD gegen vegan ist und überhaupt der Rechtspopulismus insgesamt einen ausgeprägten Fleischfetischismus aufweist, ist bekannt. Dass aber ein rot-rot-grüner Senat sich in der Pflicht sieht, staatliche Zwangsmaßnahmen gegen Veganer zu verhängen, ist bemerkenswert.
Vegane Kindertagesstätten darf es in Berlin also nicht geben. Ob die veganen Projekte in Frankfurt und München überleben werden, ist dabei in Anbetracht des gesellschaftlichen Rechtsrucks und des sich dadurch ausbreitenden Klimas von Konservatismus, Ablehnung von Veränderung und Intoleranz leider unklar.
In jedem Fall ist zu erwarten, dass die AfD in allen Landesparlamenten alles in ihrer Macht stehende unternehmen wird, um veganen Projekten einen Riegel vorzuschieben. Die Anfrage zur veganen Ernährung in Berlin ist nämlich keinesweis eine harmlos Informationsanfrage, sondern steht im Kontext der Strategie der AfD, Hetze gegen gesellschaftliche Minderheiten zu betreiben, wie beispielsweise auch durch die berüchtigte AfD-Anfrage zu Behinderungen, Inzucht und Migration deutlich wurde.
Um so schlimmer ist es, dass sich ein rot-rot-grüner Senat nun auch bei dem Thema vegan von der AfD ähnlich vorantreiben lässt, wie sich die politischen Parteien bereits durch die AfD zu einer menschenverachtenden Flüchtlings- und Asylpolitik haben antreiben lassen.
Festzuhalten bleibt, dass Tierqualprodukte für die Berliner Senatsverwaltung nicht nur kein Problem sind, sondern sie diese im Gegenteil nunmehr für alle Kindertagesstätten zur Verpflichtung macht. Leider muss sich die vegane Bewegung darauf vorbereiten, dass die Gegenkräfte gegen den veganen Trend ihre Aktivitäten künftig noch steigern werden und vegane Projekte mit behördlichen Auflagen und Verboten noch stärker als bisher schikanieren und behindern werden.
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26 Kommentare auf "AfD-Anfrage: Berliner Verwaltung verbietet vegane Kindertagesstätte"
Das würde im Umkehrschluss bedeuten, Eltern können mindestens eine vegane Wahlmöglichkeit in nicht-veganen KiTas durchsetzen. Das wäre doch eine gute Nachticht
Dazu liegt aber eine Gerichtsentscheidung vor, dass dies eben nicht auch der Umkehrschluss gilt. Eine Kindertagesstätte, die explizit die Ethik des Veganismus umsetzen möchte, wird gezwungen, Tierqualprodukte zu servieren. Fleischservierende Kindertagesstätten brauchen keine veganen Gerichte anbieten.
Nein, das stimmt nicht. In meinem Antrag ging es damals um Schule, nicht Kita. Hintergrund ist das Berliner Schulgesetz, das die Einhaltung der DGE-Qualitätsstandards vorschreibt. Für Kitas hat das überhaupt keine Gültigkeit! Zumal die Entscheidung nur die Prozesskostenhilfe zum Gegenstand hatte und kein ‘richtiges’ Urteil war, das in irgend einer Form juristisch bindend wäre. Bitte besser recherchieren und keine Fake-News verbreiten, so gut sie auch ins Bild passen würden!
Fake-News ist ein hier nach meiner Einschätzung nicht passendes Wort. Es ist offensichtlich, dass sich auch in anderen Bereichen an der DGE orientiert wird. Die Anweisung der Senatsverwaltung belegt dies ja eindeutig, sie behandelt Schulen und Kindergärten diesbezüglich äquivalent. Gerichtsurteile orientieren sich übrigens auch Gerichte ebenfalls oft an ähnlichen Fällen. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass ein Gericht für einen Kindergarten anders urteilen würde als für eine Schule. Sollte ich Unrecht haben, würde ich mich sehr freuen. Dann haben wir demnächst ja in jedem Kindergarten veganes Essen. Dass dieser Fall eintritt, glaube ich allerdings nicht.
Muss man zu so einer Idiotischen Einstellung noch was sagen???? Nur eins, die haben einen an der Waffel!!!! Wenn man sich die Umweltverschmutzung, die Zerstörung der Natur und das immense Leid der Tiere ansieht, dann frage ich mich ernsthaft, wo der Mensch seine so gerühmte Intelligenz hat???? Idiotie trifft es eher auf den Punkt.
Diese Macht konsolidierende Kybernetik des Systems ist analog zum Dritten Reich (sehr eindrucksvoll nachzulesen in dem Buch “Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka). Die Gesetzesentwürfe der Nazis hatten nur ein Ziel nämlich ihre Belange durchzusetzen und somit ihren Status zu sichern. So verhält es sich nun mit der aktuellen Legislative, die einen perfiden Pakt mit der Ausbeuter-Industrie betreibt, der sich nicht nur auf die Tierausbeutung beschränkt (siehe die straffreien kriminellen Machenschaften von vw & co.). Leider besitzt eine hochkriminelle, äußerst manipulative, zutiefst verlogene, völlig egomane und gefährlich psychopathische Allianz die Macht über dieses Land und global.
Martina, Sie sprechen mir aus der Seele, besser kann man es nicht formulieren.
Es ist bestürzend, wie viele uneinsichtige Menschen es immer noch gibt. Und die Politik denkt in Sachen Ernährung vermutlich immer noch ausschließlich an den Profit aus diesem wahrhaft höllischen Geschäft.
Noch nicht einmal ökologisch wird dabei gedacht. Die Kranken sollen auch nicht weniger werden.
Ich geb Ihnen natürlich voll recht. Sie schreiben doch eigentlich dasselbe, wie ich, nur mit anderen Worten.
Was können wir dagegen unternehmen? Wurde bereits eine Petition gestartet?
Gute Frage! Eine „Antwort“ (Frage) gäbe es bereits / vielleicht: wo waren die >1 Millionen Veganer bei allen bisherigen Wahlen? Den Wahlergebnissen (für Veganer) wählbarer Parteien nach entweder zu Hause, oder das Kreuz an der Stelle gemacht, um in der utopischen Hoffnung zu schwelgen „alles ist und wird gut“ und/oder in der (egoistischen / heuchlerischen) Hoffnung „die eigenen Schäfchen ins Trockene gebracht zu bekommen“ Und: vor den Wahlen ist wie nach den Wahlen?
Was haben Sie denn gewählt? Ich konnte mich da für nichts entscheiden, außer Tierrechte. Und das ging nur regional.
Ja da kann ich nur zustimmen!! V Partei und Tierschutz Partei sollten sich meiner Meinung nach zusammentun …
Aber unabhängig davon kann man ja mit Petitionen zum Glück sehr viel bewegen!
Diese Entscheidung ist auch wieder ein weiterer Schritt in Richtung Entmündigung der Bürger. Es wird offensichtlich auch mit Absicht vergessen, dass ein Kind nur wenige Stunden des Tages im Kindergarten verbringt. Wo also bitte liegt das Problem? Wenn irgendwelche nicht lernwilligen, empathielosen Eltern ihre Kinder mit Leichenteilen zwangsernähren wollen, dann können Sie das ja problemlos zu Hause tun. Der Kampf gegen Veganismus zeigt deutlich, dass wir in einer gewaltgei… Nation leben. Ist ja auch in vielen anderen Bereichen offensichtlich.
Dem ist nichts hinzuzufügen!
so viel Mist habe ich noch nicht gelesen. Natürlich muss es jedem Menschen frei überlassen werden, wie er sich ernährt. Ein rein veganer Kindergarten würde das Recht der freien Kindergartenanwahl unterlaufen.
Ersteinmal ist die Fleischernährung grausam, weil mit Qual und Tötung verbunden und unsozial, weil sie unsere Umwelt zerstört. Davon abgesehen entscheiden Eltern, in welchen Kindergarten Sie ihre Kinder senden. Genau das wäre Ausdruck der Meinungsfreiheit.
[…] die AfD ihre Kräfte, um in Landesparlamenten vor veganer Ernährung, militanten Veganern und veganen Kindertagesstätten zu warnen. Alles, was die Klimakatastrophe verhindern könnte, ist der AfD ein Dorn im […]
[…] bereits mehrfachen kritischen Anfragen zum Veganismus (hier, hier und hier)hat übrigens soeben die AfD im Baden-Würtemberg erneut eine Anfrage zu den […]