Unsere Analyse des Konsums tierischer Produkte in 187 Ländern zeigt, dass es für westliche Arroganz keine Berechtigung gibt. Denn der Fleischkonsum ist in Ländern mit "christlich-jüdischer Leitkultur" besonders hoch, während er beispielsweise in stärker islamisch geprägten Ländern erheblich geringer ist. So wurden in der Bundesrepublik Deutschland 2011 durchschnittlich 87,92 Kg pro Person konsumiert, während der entsprechende Konsum in der Türkei lediglich bei 33,43 Kg lag. Diese und weitere Unterschiede lassen sich nicht nur mit dem Wohlstandsgefälle erklären, auch wenn wachsender Wohlstand mit einer Zunahme des Konsums von Fleisch, Fisch, Eiern und Milch einhergeht. Da der Konsum von Tierprodukten der Hauptantreiber für Tierausbeutung und Tierleid ist, gibt es für Personen aus dem "westlichen Kulturkreis" keinerlei Grund, ihre Kritik vorwiegend auf andere Kulturkreise zu fokussieren, auch wenn es richtig ist, dass derzeit in keiner Kultur eine vegane Gesellschaftsausrichtung vorliegt. Der Veganismus sollte sich darauf konzentrieren, an einem Abbau der Nutztierhaltung zu arbeiten und sich dabei jedem Ansatz von Fremdenfeindlichkeit und kulturellem Überlegenheitsgefühl zu verweigern. Von zentraler Bedeutsamkeit wird dabei ebenfalls sein, die Botschaft zu vermitteln, dass Wohlstand sich nicht in Fleischkonsum und den Konsum anderer tierischer Produkte umsetzen muss.
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