Großbritannien: Widerstand gegen Tierfett in Geldscheinen zeigt Erfolg

Großbritannien: Widerstand gegen Tierfett in Geldscheinen zeigt Erfolg

Die neuen 5 und 10 Pfund Scheine in Großbritannien werden weiterhin Tierfett enthalten - dies hat die Bank of England trotz eines landesweiten Protestes von Veganern, Vegetariern und Hindus entschieden. Mehr als 130000 Menschen haben bisher die Petition gegen das Tierfett in den Geldscheinen unterschrieben.

Trotz der Entscheidung der Bank von England für eine Auslieferung der umstrittenen Geldscheine wird der Protest nicht folgenlos blieben. Denn die Bank of England hat immerhin einen Vertrag über neue 20-Pfund-Noten zurückgestellt, für deren Herstellung ebenfalls Tierfett vorgesehen war. Die neuen 20-Pfund-Noten sollen stattdessen mit einer tierfreien Alternative produziert werden. Auch für die 5 und 10 Pfund Noten soll bei weiteren Drucken auf tierfreie Materialien zurückgegriffen werden.

Der enorme Zuspruch für die Petition und das Engagement der Vegan Society, aber auch des Dachverbandes der Hindu-Tempel in Großbritannien, hat bei den Verantwortlichen der Bank deutlichen Eindruck hinterlassen. Sie haben verstanden, dass es einen nicht unerheblichen Bevölkerungsteil gibt, der Tierleid nicht widerstandslos hinnimmt und die Verwendung von Tierprodukten in ihren Geldscheinen das Image ihres Bankhauses beschädigt.

Die Auslieferung der bereits gedruckten 5 und 10 Pfundscheine mit Tierfettinhalt ist beklagenswert. Die Kampagne gegen das Tierfett in den Geldscheinen ist aber dennoch ein großer Erfolg für die vegane Bewegung. Sie haben geschafft, die führende Bank Großbritanniens zum Einlenken zu bewegen und hat dadurch den Druck künftiger tierleidfreier Geldscheine durchgesetzt.

Die Herstellerfirma Innovia, die übrigens weltweit für die verschiedensten Länder tätig ist, dürfte durch diesen Vorgang aus rein eigenwirtschaftlichen Interessen ebenfalls zum Nachdenken gebracht worden sein. Wenn sie erst für die Bank auf England die neuen tierfreien 20-Pfund-Noten produzieren wird, wird sie womöglich letztlich auch weltweit auf den Einsatz von Tierfett in den durch sie gedruckten Geldscheinen verzichten.

Derweil ist der begonnenen Boykottbewegung gegen die 5 und 10 Pfund Noten aus veganer Perspektive weiterhin viel Glück und Erfolg zu wünschen. Mehrere vegane Restaurants und Hindu-Tempel haben sich bereits entschieden, die Geldscheine nicht anzunehmen. Dadurch tragen sie dazu bei, das Problem im gesellschaftlichen Bewusstsein zu halten und die Motivation für die Bereitstellung von veganen Alternativen weiter zu erhöhen.

Die nun einer größeren Öffentlichkeit bekannt gewordene Verwendung von Tierfett in Geldscheinen macht noch einmal deutlich, in welchem Ausmaß Tierqualprodukte in der tiernutzenden Gesellschaft die gesamte Warenproduktion durchdringen. Das Ausmaß der Verwendung tierischer Bestandteile ist tatsächlich so hoch, dass es auch bei bestem Willen für keinen Menschen derzeit möglich ist, zu 100% vegan zu leben. Die extreme Ausrichtung der Gesellschaft auf Tiernutzung hat so weit geführt, dass selbst ur-vegane Produkte, wie Obst, oft nicht mehr vegan sind, weil sie mit Tierwachsen behandelt werden. Die Diskussion um die Geldscheine hat nun die Aufmerksamkeit auf Kunststoffe gerichtet, bei deren Herstellung teilweise ebenfalls Tierprodukte verwandt werden. Werden Transportwege und Aufbewahrungsgefäße mitberücksichtigt, können daher Veganer in keiner Weise sicherstellen, dass nicht auch sie Produkte der Tiernutzung verwenden. Vielmehr können Veganer in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Realität lediglich die offensichtlichsten Tierprodukte, wie Fleisch, Milch, Eier oder Leder vermeiden und dadurch auf das mit ihnen verbundene Tierleid und die Möglichkeiten von tierleidfreien Alternativen hinweisen.

Je stärker es der veganen Bewegung gelingen wird, Fleisch, Eier und Milch aus dem Konsum zurückzudrängen, desto höher wird auch die Motivation der Produzenten werden, bei anderen Produkten vegane Alternativen einzusetzen. Immerhin hat die vegane Bewegung bereits eine solche Meinungsmacht erlangt, dass die Bank von England sich entschieden hat, diesen Weg künftig für ihre Banknoten zu gehen. Vor 10 Jahren wäre das noch undenkbar gewesen.

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