Illinois öffnet Schulen für vegane Kinder

Illinois öffnet Schulen für vegane Kinder

Pflanzenbasierte Ernährung beginnt sich durchzusetzen

Soeben berichtet das vegane Online-Portal The Beet über einen bedeutenden Schritt für vegane und alle Kinder im US-Bundesstaat Illinois:

  • Der Gouverneur von Illinois, J.B. Pritzker, habe ein Gesetz unterzeichnet, welches die landesweite Bereitstellung veganer Alternativen in allen öffentlichen Schulen vorschreibe. 1887316 Kindern würden damit pflanzliche Alternativen angeboten.

The Beet prognostiziert, dass dies neue Gesetz einen Präzedenzfall für die Schulbezirke in den gesamten Vereinigten Staaten schaffen werde.

Allerdings werde sich Illinois nach dem Bericht von The Beet noch mit Bundesverordnungen auseinandersetzen müssen, gemäß derer das Bundesprogramm keine Schulessen für Mahlzeiten subventioniere, die keine Milch enthalten.

In den entsprechenden Bundesverordnungen stehe sogar, dass das Trinken von Kuhmilch nicht diskriminiert werden dürfe.

Gegen diese Bundesvorgabe wolle sich Illinois nunmehr wehren, dessen Gesetz für landesweite vegane Alternativen in Schulen am 1. August 2023 in Kraft treten solle.

Es geht voran – aber …

Die Initiative in Illinois ist nicht nur für vegane Kinder und ihre Familien ein großer Schritt für einen Schulbesuch ohne Diskriminierung, sondern eröffnet allen Kinder die Chance, die vegane Ernährung kennenzulernen und sich so für diese umwelt- und tierfreundliche und gleichzeitig gesunde Form der Ernährung zu entscheiden.

Diese beachtlichen Fortschritte in Teilen der USA stehen in deutlichem Kontrast zu einer nach wie vor konservativen Grundhaltung in der Bundesrepublik Deutschland, wo veganen Kindern in Kindergärten und Schulen das Essen verweigert wird und Gerichte diese Verweigerung unter Berufung auf die längst weltweit vom wissenschaftlichen Forschungsstand überholte Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für rechtens erklären.

Dabei zeigen neuste Untersuchungen, dass vegane Kinder sich angemessen entwickeln, in aller Regel ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind, gesunder essen, mehr Ballaststoffe aufnehmen und günstigere Blutfettwerte aufweisen als Omnivoren gleichen Alters. Zudem zeigt eine neue Studie, dass Vitamin B12-Mangel – entgegen immer wieder medial herausgestellter spektakulärer Einzelfälle – bei veganen Kindern praktisch keine Rolle spielt, da deren Eltern auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 achten.

Diskriminierung weiterhin verbreitet

Kürzlich erschien ein einfühlsamer Zeit-Artikel von Ines Schippgers unter dem Titel „Von wegen mangelernährt“ über Lisa Kainz, Agraringenieurin und PETA-Aktivistin, die gemeinsam mit ihrem Partner beschlossen hatte, dass ihr Kind vegan aufwachsen wird, was seither auch seitens des Kindes problemlos funktioniert.

Immer wieder müssen sich die Eltern und ihr Kind aber mit Vorbehalten der Gesellschaft auseinandersetzen:

  • So gelang Lisa Kainz nur unter großer Mühe, nach vielen Absagen und mit Sondergenehmigung, einen Kindergarten-Platz für ihren Sohn zu finden. Zwar wird auch dort ihrem Sohn kein veganes Essen angeboten, aber immerhin darf es sich selbst veganes Essen von zu Hause mitbringen.

Das Ausmaß der sich hier zeigenden gesellschaftlichen Diskriminierung veganer Kinder und ihrer Familien ist den meisten omnivor oder vegetarisch lebenden Personen nicht bewusst. Das Beispiel zeigt, dass veganen Kindern und Eltern in Deutschland nach wie vor das Leben schwergemacht wird.

Nicht zeitgemäß

In einer Zeit, in der die Klimakatastrophe sich verschärft, Meere und Wälder sterben, die Biodiversität abnimmt, extreme Wetterereignisse sich häufen und immer mehr Forschungsbefunde die ökologische Überlegenheit der veganen Ernährung nachweisen, ist die anhaltende Diskriminierung veganer Kinder und Eltern eine Farce.

Diese Diskriminierung geht - neben den Belastungen für die Betroffenen - mit einer weiteren Ausrichtung unserer Ernährung auf die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen unseres Planeten einher.

Maßgebliche Mitverantwortung hierfür trägt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die ihre antiquierten anti-veganen Positionen nach wie vor nicht revidiert hat und auf deren Argumentationsbasis Kindern heute in Deutschland der Kindergarten-Platz verweigert wird, weil sie sich vegan ernähren.

Allerdings geben die sich häufenden Studien zur veganen Kinderernährung, die vegan-positive Positionierung der Academy of Nutrition and Dietetics als weltweit größtem ernährungswissenschaftlichen Fachverband, eine deutlich aufgeschlossenere Medien-Berichterstattung und die Vorreiter-Rolle des Gouverneurs von Illinois und vieler anderer Personen berechtigten Anlass zur Erwartung, dass es in Kürze gelingen wird, die Diskriminierung veganer Kinder und Familien in Deutschland zu beenden und vegane Essensalternative in allen öffentlichen Einrichtungen verpflichtend zu machen.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) wird sich wohl demnächst gezwungen sehen, in Anbetracht der Zunahme der veganen Bewegung, der guten Gesundheit ihrer Kinder und des wachsenden Widerstandes gegen die inakzeptable Diskriminierung veganer Kinder und Familien ihre Positionierung zu revidieren.

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