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Entmenschlichung durch Tiervergleiche: Eine vegane Perspektive

Entmenschlichung durch Tiervergleiche: Eine vegane Perspektive

Tiermetaphern zwischen Dehumanisierung und antispeziesistischer Umkehr

In Situationen extremer Gewalt und Ungerechtigkeit greifen Betroffene und Beobachtende immer wieder zu derselben Metapher:

  • Sie berichten, dass Menschen „wie Tiere“ behandelt würden.

Solche Tiervergleiche („wie Schweine“, „wie Vieh“, „wie Hunde“ usw.) ziehen sich epochen- und kulturübergreifend durch Berichte von Diskriminierung, Misshandlung, Folter bis hin zu Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord. Die aktuellen Ereignisse in Gaza, Sudan und vielen anderen Gebieten der Welt machen deutlich, dass dies bis auf den heutigen Tag Gültigkeit hat.

Das Thema dieses Artikels weist Berührungspunkte zu Kontroversen auf, die sich auf die Wertigkeit des Menschen im Vergleich zu anderen leidensfähigen Wesen beziehen. Dabei soll deutlich werden, dass es aus einer veganen und antispeziesistischen Perspektive nicht um Abwertungen, sondern vielmehr um Aufwertungen geht.

Vegan.eu hat vor Kurzem wieder die Kommentarfunktion eingeführt – wir freuen uns, wenn Sie Ihre Ansichten mit uns in der Kommentarsparte unter dem Artikel teilen!

Im Folgenden ist eine rein kursorische, bruchstückhafte Sammlung von Zitaten aus unterschiedlichsten Zeiträumen und Regionen dargestellt. Sie ist nicht systematisch und soll lediglich einen prägnanten Eindruck von der Allgegenwärtigkeit der Tiermetapher für Menschen in unterschiedlichen Gewaltkontexten geben. Die anfänglichen Beispiele beziehen sich auf die Opferperspektive, also das Erleben der Opfer von Gewalt, wie Tiere behandelt zu werden. Es folgt die Täterperspektive, die darin besteht, dass andere Menschen zu Tieren erklärt werden, um sie in einer bestimmten Art und Weise zu behandeln.

Allerdings – dies sei vorweggenommen – wird es dieser Artikel nicht dabei belassen, dass Menschen durch die Tiermetapher entmenschlicht werden und diese Dehumanisierung Gewalt legitimiert, ermöglicht, rechtfertigt und aufrechterhält.

Dieser Diskurs ist wissenschaftlich und menschenrechtlich fest etabliert. In meinem Artikel möchte ich aus veganer, antispeciesistischer und psychologischer Perspektive einen Schritt weiter gehen und untersuchen, wie diese Metapher nicht nur Gewalt gegen Menschen legitimiert, sondern was sie über unsere Haltung gegenüber Tieren sagt und wie die Legitimierung von Gewalt gegen Tiere womöglich der psychologische Ursprung einer Grausamkeit ist, die sich zunächst gegen Tiere und sodann auch kontextbezogen gegen Menschen wendet.

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Inhaltsverzeichnis

 

Opferperspektive: „Wie Tiere behandelt"

Der Dominikaner Antonio de Montesinos prangerte in einer berühmten Predigt die Versklavung und Ausbeutung der indigenen Bevölkerung in der spanischen Kolonialherrschaft im 16. Jahrhundert an. Er warf den spanischen Siedlern vor: die Indios wie Tiere zu behandeln, als hätten sie keine menschliche Seele.“

Wir brauchen aber keineswegs in die spanische Kolonialzeit zurückgehen:

Wir fühlten uns behandelt wie Tiereschilderte Barlaney Mufaro Gurure aus Simbabwe, als er Betroffener und Zeuge wurde, wie am polnisch-ukrainischen Grenzübergang Krakovets Geflüchtete infolge des Angriffs Russland auf die Ukraine nach Hautfarbe benachteiligt wurden. Ukrainische Flüchtlinge durften passieren, während Afrikaner:innen stundenlang zurückgedrängt wurden.

Ähnlich erlebten es Migrant:innen, die während der ersten Trump-Amtszeit im Zuge der Null-Toleranz-Politik an der US-Südgrenze in Internierungslagern untergebracht wurden. Ein Migrant aus Guatemala beschrieb seine Internierung in El Paso: „Es war unmenschlich, unmoralisch, man hat uns wie Tiere behandelt.“

Nach Venezuela abgeschobene und zuvor auf Veranlassung der Trump-Administration zuvor in El Salvador gefangen gehaltene Migrant:innen schilderten, dort mit Willkommen in der Hölle begrüßt, geschlagen, gefoltert, als gehende Scheiße bezeichnet worden zu sein. Der ehemalige Insasse Andry Emoar Blanco Bonicalle fasst zusammen: „Ich betrachte das CECOT-Gefängnis nicht als ein Gefängnis zur Inhaftierung von Gefangenen. Dort wurden wir wie Tiere behandelt.

Ähnlich geht es in Internierungslagern in Libyen zu, in der Milizen/Menschenhändler Geflüchtete aus Afrika gefangen halten, wobei die EU mit solchen Milizen zusammenarbeitet, damit Geflüchtete Europa nicht erreichen. Der Anwalt von drei Sudanesen aus Dafur schilderte bei ihrem Gerichtsverfahren in London grausamste MisshandlungenAlle drei erlitten grotesk unmenschliche Behandlung. Man hat sie in die Sklaverei verkauft und wie Tiere behandelt. Sie tragen alle körperliche und seelische Narben.“

Schwere Misshandlungen, ständige Demütigungen und Perspektivlosigkeit schildert Nagaveeran Shanmuganathan, ein geflüchteter Tamil aus Sri Lanka, der im australischen Offshore-Lager Nauru interniert war. Das Interview mit ihm steht exemplarisch für jahrelange Internierung unter traumatischen Bedingungen – Hitze, sexueller Missbrauch, Suizidwellen: „Wir dachten, man würde uns wie Menschen behandeln, aber man hat uns wie Tiere behandelt.“

Ein besonders krasses Beispiel für systematischen Rassismus war die Apartheid in Südafrika. Die anhaltende Unterdrückung und Entrechtung Schwarzer im Apartheid-Südafrika schilderte ein Zeuge vor der Wahrheitskommission 1997 folgendermaßen: unter der Apartheid wurden Menschen wie Tiere behandelt, nicht wie menschliche Wesen.“

Nicht anders war das Empfinden der Opfer der Sklaverei. Der ehemalige versklavt Frederick Douglass schilderte etwa, wie Sklaven bei Versteigerungen inspiziert wurden: „wie Tiere, die begutachtet und verkauft werden.“

Überlebende vieler extremer Gewaltsysteme stellen geradezu als Hauptmerkmal der erlittenen Gewalt übereinstimmend heraus, dass sie wie Tiere behandelt worden seien:

Der Überlebende des Terrorregimes der roten Khmer Bou Meng gab zu seiner Inhaftierung im berüchtigten Foltergefängnis S-21 als Zeuge vor dem internationalen Tribunal zu Protokoll: „Ich wäre beinahe getötet worden. Man hat uns behandelt wie Tiere.“

Die exakt gleiche Metapher verwandte die chinesische Zeugin Wan Aihua, die als sogenannte „Trostfraut“ in ein japanisches Militärmodell gezwungen und jeden Tag von mehreren Soldaten vergewaltigt wurde.:Wir wurden wie Tiere behandelt.”

Der jüdische Holocaust-Überlebende William (Bill) Harvey schilderte in seinem USC-Shoah-Interview die Ankunft seiner Familie im Vernichtungslager Auschwitz mit den Worten: „Es erschien unwirklich… dass wir wie Tiere behandelt wurden. Man hatte keine Zukunft, und das konnte man sehen.“ Die Nazis verfrachteten jüdische Familien in überfüllten Viehwaggons, rasierten ihnen die Haare und tätowierten Nummern.

Das Erleben, sogar schlimmer als ein Tier behandelt worden zu sein, berichtete Tal Shoham, eine ehemalige Geisel der Hamas, der 505 Tage in ihrer Gefangenschaft war und sich übrigens im gleichen Beitrag gegen eine militärische Eskalation wendet.

Zur Schilderung des Krieges Israels in Gaza greift wiederum der Palästinenser Fadi Abu Shammalah, der für die Menschenrechtsorganisation Just Vision arbeitet, ebenso auf die Tiermetapher zurück, als er im Rahmen eines Interviews mit Democracy Now! über die dramatische Lage seiner Familie berichtet, während in Gaza Wasser, Nahrungsmittel und Treibstoff zur Neige gehen: „Die israelischen Offiziellen sagen, wir seien menschliche Tiere… Also, man behandelt uns wie Tiere… Was passiert mit Tieren? Sie werden geschlachtet. Und so werden wir jetzt geschlachtet …“

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Täterperspektive: Menschen zu Tieren erklären

Frappierender Art und Weise spiegelt sich das Erleben der Opfer „wie Tiere“ in den Aussagen der Täter wider, die ihre Gegner:innen zu Tieren erklären. Das wohl bekannteste und am gründlichsten dokumentierte Beispiel hierfür ist die Eskalation entmenschlichender Tiermetaphorik im Holocaust.

Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, äußerte: „Die Juden sind die Läuse der zivilisierten Menschheit. Man muss sie irgendwie ausrotten, sonst werden sie immer wieder ihre peinigende und lästige Rolle spielen. Nur wenn man mit der nötigen Brutalität gegen sie vorgeht, wird man mit ihnen fertig.

Wilhelm Kube (Nazi-Gauleiter) verwandte ebenso die Ungeziefer-Metapher: „Die Juden bilden, wie Ungeziefer, eine Reihe vom Potsdamer Platz bis zum Anhalter Bahnhof. Durch den Verkauf von Waren werden sie zu reichen Warenhausbesitzern und Kommerzienräten, während die Deutschen verarmen. Der einzige Weg, das Ungeziefer auszuräuchern, ist, es zu vertreiben“.

Im berüchtigten NS-Hetzfilm “Der ewige Jude” heißt es: “Wo Ratten auftauchen, bringen sie Verderben, indem sie die Güter und Nahrungsmittel der Menschheit vernichten. Auf diese Weise verbreiten sie Krankheiten, Pest, Lepra, Typhus, Cholera, Ruhr und so weiter. Sie sind listig, feige und grausam und treten meist in großen Horden auf. Unter den Tieren verkörpern sie das Element einer heimtückischen, unterirdischen Zerstörung – genau so wie die Juden unter den Menschen.“

In Der Stürmer, dem einflussreichsten Propagandablatt des nationalsozialistischen Deutschlands, zeigte ein Titelbild einen Nazi, der jüdische Ratten vergast, die sich am Fuß einer mächtigen Eiche zusammendrängen. Die Bildunterschrift lautet: „Wenn das Ungeziefer tot ist, wird die deutsche Eiche wieder erblühen.“

Auffällig ist hier die Tiermetapher im Allgemeinen, aber auch spezifisch auf Täterseite die Gleichsetzung der Opfer mit ganz bestimmten Arten von Tieren, wie Läusen oder Ratten, die vielfach als „Ungeziefer“ bezeichnet und zur Vernichtung freigegeben werden.

Die gleiche Verschiebung von Menschen zu „Ungeziefer“ ist für den Genozid in Ruanda dokumentiert. Wochenlang schallte aus dem mit Führern der damaligen Regierung verbündeten Radiosender RTLM die Bezeichnung von Tutsis als Kakerlaken. Die Zeitung Kangura schrieb: „Eine Kakerlake bringt eine andere Kakerlake zur Welt… Die Geschichte Ruandas zeigt klar, dass ein Tutsi immer derselbe bleibt, das hat sich nie geändert.

Die Logik ist nicht neu, wir finden sie auch in älteren Quellen:

So propagierte im nordamerikanischen Kolonialkrieg Col. John Chivington, der die US-Miliz beim Sand-Creek-Massaker 1864 anführte, das Töten von Kindern mit diesen Worten: „Verdammt sei, wer mit Indianern sympathisiert. Tötet und skalpiert alle, ob groß oder klein; Nissen werden zu Läusen.“

Tiervergleiche aus Täterperspektive müssen sich aber nicht immer auf Tiere beziehen, die als „Ungeziefer“ bezeichnet werden, sondern sie können ebenso auf andere Tierarten oder Tierbegriffe, wie Wild, Hunde oder Schweine zurückgreifen, oder die Metapher stellt nur den allgemeinen Tiercharakter derjenigen heraus, auf die er sich bezieht.

So spielte im ersten deutschen Genozid an den Herero in Namibia die Tiermetapher bereits eine zentrale Rolle. Der Deutsche Generalstab schrieb 1907 in einem offiziellen Bericht: „wie ein halb zu Tode gehetztes Wild war er von Wasserstelle zu Wasserstelle gescheucht, bis er schließlich willenlos ein Opfer der Natur seines eigenen Landes wurde. … Die wasserlose Omaheke (Wüste) sollte vollenden, was die deutschen Waffen begonnen hatten: Die Vernichtung des Hererovolkes.“

Auch ein Spiegelbericht ist aufschlussreich:

„Der Gouverneur Theodor Leutwein, der auf eine diplomatische Lösung des Konflikts gesetzt hatte, wurde wegen angeblicher Schwäche entmachtet. In den Kolonialkrieg schickte der Kaiser den Haudegen Lothar von Trotha mit 10 000 Soldaten, Feldhaubitzen und Maschinengewehren. Über die Mentalität geben Feldpostbriefe Aufschluss: »Alles, was lebend ist und schwarze Farbe hat, wird niedergeschossen«, schrieb einer. Und ein anderer: »Wehe ihnen, wenn sie uns in die Hände fallen. Weder Weib noch Junge werden verschont. Die schwarzen Hunde sind nichts wert.«“

Wenn wir nun in die Gegenwart blicken, erkennen wir erneut, wie rasch Kriegsrhetorik erneut auf das Tierreich zurückgreift:

Nach dem 7. Oktober 2023 erklärte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant: „Wir kämpfen gegen menschliche Tiere und handeln entsprechend.“ Parallel dazu wurde die Abriegelung als totale Versorgungsunterbrechung angekündigt: „Ich habe eine vollständige Belagerung des Gazastreifens angeordnet. Es wird keinen Strom geben, keine Nahrung, keinen Treibstoff, alles ist geschlossen.

Diese Rhetorik hat im selben Konflikt eine lange Vorgeschichte. Rafael Eitan, ehemaliger israelischer Armeechef und einer der Hauptverantwortlichen für die Invasion im Libanon 1982, erklärte im April 1983 : „Wenn wir das Land besiedelt haben, werden die Araber nichts anderes tun können, als wie benommene Kakerlaken in einer Flasche umherzukriechen.“ Bereits am 13. April 1983 hatte er zudem gesagt: „Wir erklären offen, dass die Araber kein Recht haben, sich auch nur auf einem Zentimeter von Eretz Israel niederzulassen … Gewalt ist alles, was sie tun oder jemals verstehen werden. Wir werden die äußerste Gewalt anwenden, bis die Palästinenser auf allen vieren zu uns gekrochen kommen.

Spiegelbildlich greifen auch palästinensische Akteure auf die Tiermetapher zurück, wenn es um die Beschreibung von Juden geht. So führen Anne Marie Oliver und Paul F. Steinberg in ihrem Buch The Road to Martyrs' Square: A Journey into the World of the Suicide Bomber aus: „Während der Intifada wurden Israelis und Juden in den Medien von Nationalisten wie Islamisten gleichermaßen als Tiere beschrieben – Oktopusse, Drachen, Affen und so weiter“.

Auf der Wikipedia-Seite Jews and Israelis as animals in Palestinian discourse (von der ich diese Quelle entnahm), finden sich viele weitere Beispiele. So erklärte demnach die palästinensische Zeitung Al-Hayat al-Jadida im Juni 1997: „Die Juden sind wie Krebse, sie verbreiten sich in alle Richtungen“. In der Zeitung Al-Akhbar wurde 2001 geschrieben: „Die Juden sind wie ein Schwarm von Fliegen, sie befallen alles“. Sheikh Ibrahim Madhi, ein Prediger in Gaza, bezeichnete Juden 2002 in einer Freitagspredigt als „Affen und Schweine“.

Tiermetaphern auf Täterseite lassen sich nicht nur im Krieg oder gar im Massenvernichtungskontext dokumentieren.:

In Bezug auf harte Maßnahmen gegen undokumentierte Migration äußerte der damalige und aktuelle US-Präsident Donald Trump: „Wir haben Leute, die in das Land kommen oder versuchen hereinzukommen, und wir halten viele von ihnen auf, aber wir bringen auch Leute aus dem Land hinaus.“ Später erläuterte er, er habe sich auf kriminelle Banden bezogen, was an der Tiermetaphorik nichts verändert. Das Muster setzte Trump fort. So äußerte Trump 2024 im Wahlkampf gegenüber Migrant:innen ohne legalen Aufenthaltsstatus: „In manchen Fällen sind sie meiner Meinung nach keine Menschen. Aber ich darf das nicht sagen, weil die radikale Linke meint, das sei eine furchtbare Sache zu sagen. Das sind Tiere, okay, und wir müssen es stoppen.

Der historische Faden, der in den hier genannten Beispielen über Läuse, Kakerlaken, Fliegen, Krebse, Ratten, Jagd-Wild, Hunde, Schweine, Affen bis zu Tieren im Allgemeinen reicht, verläuft nicht nur durch Diktaturen und Kriege, sondern auch durch Wahlkämpfe und Talkshows.

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Menschen als Tiere“ in der Antike

Tatsächlich lässt sich diese Sichtbarkeit der Tiermetapher bis in die Antike zurückverfolgen, in der sich prägnante Gleichsetzungen von Menschen mit Tieren im Kontext von Gewalt und Unterdrückung finden:

Plato spricht vom Tyrannen, der zum Wolf werde. In den Philippischen Reden gegen Marcus Antonius sagte Cicero: „Ihr habt es nicht mit einem gewöhnlichen Menschen zu tun, sondern mit einer wilden, scheußlichen Bestie.“ Aristoteles formuliert: „Auch unterscheidet sich der Gebrauch der Sklaven nur wenig von dem der zahmen Tiere; denn beide tragen durch den Einsatz ihres Körpers zur Beschaffung der notwendigen Lebensbedürfnisse bei.“ Über die Behandlung der Sklaven in Rom empörte sich bereits im 1. Jahrhundert Seneca: „Ich übergehe inzwischen andere Grausamkeiten und Unmenschlichkeiten, nämlich daß wir sie nicht einmal wie Menschen behandeln, sondern wie Lasttiere ausbeuten.“ Im Bericht des Velleius Paterculus über die Varusschlacht wird die Grausamkeit der Römer gegenüber den Germanen so ausgedrückt: „Sie wurden fast bis auf den letzten Mann von eben jenem Feind vernichtet, den sie bis dahin stets wie Schlachtvieh abgeschlachtet hatten, dessen Leben und Tod allein vom Zorn oder der Gnade der Römer abhing.“

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Die tiefste Form der Erniedrigung

In den unterschiedlichsten Kontexten – die ich hier rein kursorisch, assoziativ, in keiner Logik verbunden, ja willkürlich aufzählte – taucht immer wieder dasselbe Bild auf:

Menschen werden zu Tieren erklärt oder wie Tiere behandelt.

Die historischen Kontexte unterscheiden sich, doch die Figur „wie Tiere“ ist gleich. Täter und Opfer sprechen dieselbe Sprache:

Die einen erklären ihre Opfer zu „Ungeziefer“, „Kakerlaken“ oder „Ratten“. Die anderen beklagen, sie seien „wie Tiere behandelt“ worden. Beides verweist auf dieselbe tiefgreifend verinnerlichte Grundannahme:

Das mit am Schlimmste, was wir uns vorstellen können, ist, wie ein Tier behandelt zu werden.

Genauso so erlebte ich es auch kürzlich im Gespräch mit einem Geflüchteten aus Pakistan, der versuchte, sich auf den Straßen Phnom Penhs zu orientieren:

Ursprünglich ein Lehrer, Schulleiter, sah er sich dem Vorwurf der Gotteslästerung ausgesetzt. Menschenmengen trachteten ihm nach dem Leben, Freunde und Familie brachen mit ihm. Vier Jahre verbrachte er im Gefängnis, erlitt Schläge und Folter, während zwei seiner Zellengenossen zum Tode und ein anderer zu fünfundzwanzig Jahren Haft verurteilt wurden. Die Details sind in diesem Zusammenhang unwesentlich, doch fasste er seine eindringliche Leidensgeschichte in einem finalen Satz zusammen: „Sie haben uns wie Tiere behandelt.“

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Die vegane Antwort auf die Tiermetapher

Genau an diesem Punkt müssen wir innehalten. Denn wenn das Schlimmste darin besteht, den Status eines Tieres zu erhalten, dann sagt das etwas Grundsätzliches:

  • Es sagt, dass das Tier für uns der Inbegriff der Rechtlosigkeit ist – das Wesen, dem wir Leid zufügen dürfen, ohne es überhaupt als Leid zu zählen.

Genau dies ist die Essenz unserer speciesistischen Gesellschaftsideologie – die Psychologin Melanie Joy spricht vom Karnismus:

  • Tiere gelten in dieser Ordnung als rechtlos, erniedrigbar, tötbar. Genau darin liegt auch die Kraft der Metapher, die uns auf dieser Art und Weise gleichzeitig unsere Einstellung zu Tieren enthüllt.

Aus veganer und antispecisistischer Sichtweise liegt hier ein Grundfehler vor, der darin besteht, Tieren den Charakter des Nutzbaren, Quälbaren, Tötbaren zuzuweisen. Die speziesistische Gesellschaft schreibt Tieren einen Lebensunwert zu, eben weil nur dies es ihr ermöglicht, Tiere zu nutzen, ihnen Leid zuzufügen, sie zu töten, zu verzehren, eine ganze Produktion auf den Körperbestandteilen von Tieren aufzubauen.

Diese Ideologie, die ihre Anhänger:innen heute für ebenso selbstverständlich voraussetzen wie früher die Anhänger:innen der Sklaverei diese für selbstverständlich empfanden, führt zu immensem Leid, welches jährlich in direkter Folge ca. 70 Milliarden Landtiere, mindestens eine Billion Fische erleiden. Die direkten Folgen gehen weiter und reichen bis hin zur Zerstörung unseres Klima und ganzer Ökosysteme.

Soeben habe ich implizit – mit der Sklaverei – die umgekehrte Form des Vergleichs eingeführt, bei der nicht Menschen mit Tieren, sondern die Behandlung von Tieren mit der Behandlung von Menschen verglichen wird.

In der karni­stischen Gesellschaft erregen solche Vergleiche schnell Empörung:

  • Der Vorwurf lautet Menschen, menschliche Opfer von Gewalt herabzusetzen.

Dies aber ist ein Schluss, der nur und ausschließlich unter der Voraussetzung der Annahme der karni­stischen Ideologie gilt:

Glauben wir, dass Tiere minderwertig sind, erscheint jeder, der mit ihnen verglichen wird, ebenfalls als minderwertig.

Aus veganer und antisp­eziesistischer Sichtweise ist jedoch etwas komplett Gegenteiliges gemeint:

  • Menschen werden nicht herabgewürdigt, sondern Tiere werden aus ihrer Erniedrigung herausgeholt.

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Vom Tier zum Menschen: Gewaltlogik durchbrechen

Indem die antisp­eziesistische und vegane Sichtweise die Tiere aus ihrer Erniedrigung herauslöst, will sie aber gleichzeitig auch dem Menschen einen Dienst leisten, indem sie genau hierdurch tut, was möglich ist, um die Quelle aller Gewalt – auch der des Menschen gegen den Menschen – zum Versiegen zu bringen.

Denn in ihrer materiellen Wirklichkeit ist Gewalt gegen Tiere der Gewalt gegen Menschen sehr ähnlich:

  • Sie geschieht mit Krafteinsatz, mit dem Einsatz von Werkzeugen oder Waffen (Messer, Beil, Schussanlagen ...), ist verbunden mit lauten Verbalisierungen oder Geschrei, mit dem Spritzen von Blut, gibt Anlass zu Flucht und Widerstand.

Der Kampf um das Leben ist ein Vorgang, bei dem die, die leben wollen, alles an Gegenwehr aufbieten und nur durch Täuschung, Betrug oder rohe Gewalt überwältigt werden können. Um den Tod herbeizuführen, sind extreme Handlungen erforderlich.

Wenn wir Tiere als legitime Objekte solcher Gewalt ansehen, schaffen wir die kollektive Überzeugung, dass wir diejenigen, die leben wollen, in den Tod befördern dürfen.

Die Ähnlichkeit der Tötungsprozesse, verbunden mit der biologischen Tatsache, dass auch Menschen Tiere sind, maximiert dabei den in der Psychologie im Kontext der Lerntheorie untersuchten fundamentalen Prozesses der Generalisierung:

  • So wie Erfahrungen bei der Schlachtung von Schweinen auf die Schlachtung von Lämmern angewandt werden können, so wird Gewalt gegen Tiere auf Gewalt gegen Menschen übertragen.

Die Tiermetapher im karnistischen Kontext macht diesen Generalisierungsprozess nicht nur beobachtbar, sondern erleichtert und verstärkt ihn, ja sie ermöglicht ihn geradezu. Prägnant beschrieben hat dies der japanische Kannibale und Künstler Issei Sagawa, der sich nach der Tötung von Renée Hartevelt, die er teilweise verspeiste, bei einem Schlachter für die Schulung bedankte, die er durch ihn erhalten hatte. Offensichtlich und nicht erstaunlich konnte er das dort Erlernte gut auf den menschlichen Fall übertragen. Analog verhält es sich bei vielen anderen Gewalttätern, die nach kriminologischer Forschung nicht selten mit Gewalt gegen Tiere beginnen und später durch Gewalt gegen Menschen auffallen.

Was sich hier in Einzelfällen zeigt, existiert in einer speziesistischen Gesellschaft mit ihrer systematisierten Gewalt gegen Tiere im Gesamten – und genau dadurch schafft diese speciesistische Gesellschaft die besten Voraussetzungen, um kontextabhängig maximale Gewalt auch gegen Menschen zu ermöglichen. Das Bild „wie Tiere behandelt“ zeigt dies in prägnanter Weise.

An dieser Stelle bringt nun der Veganismus eine neue Perspektive. Die vegane oder auch antispeciesistische Perspektive will dieses Muster außer Kraft setzen und ein neues Bild schaffen – eines, in dem das Recht auf Leben und das Recht auf die Vermeidung vermeidbaren Leids im Mittelpunkt stehen.

Wenn Kinder von Beginn an mit dem Gespür für die Werthaltigkeit allen Lebens aufwachsen, verändert sich der Grundton einer Gesellschaft und könnte sich gar der Grundton der Menschheit verändern. Gewalt und Unrecht werden nicht verschwinden, aber sie verlieren ihre Selbstverständlichkeit. Die Schwelle steigt, die Wahrscheinlichkeit ihrer Normalisierung sinkt.

In einer solchen Kultur wäre es nicht mehr möglich, reflexhaft zu sagen: „Schlachtet sie ab, sie sind wie Tiere.“ Viel näher läge es, reflexhaft zu denken: „Wir sind alle leidensfähige Wesen.“ Damit wandelt sich in einer veganen Gesellschaft nicht nur unser Umgang mit Tieren, sondern es wird auch die Logik, die Gewalt zwischen Menschen ermöglicht, außer Kraft gesetzt.

Wie hilfreich es für alle – Tiere und Menschen – sein würde, wenn wir die Perspektive im antispzeziestischen Sinne erweitern würden, zeigt auch die sich verschärfende Klimakatastrophe:

2021 schätzte Prof. Christopher Harley, Meeresbiologe an der University of British Columbia, dass während einer maritimen Hitzewelle im Pazifik eine Milliarde Tiere gestorben sei. Kenntnis nahmen davon nur wenige, Anlass zu energischem Handeln war es für niemanden. Mittlerweile wissen wir, dass es weitaus schlimmer war. Prof. Harley erklärt: „Wir schätzen, dass allein in der Meerenge von Georgia 10 Milliarden Seepocken und 3 Milliarden Miesmuscheln [gestorben sind].“ Tatsächlich sterben nicht nur Tiere, sondern längst auch Menschen an Hitzewellen, die durch den menschengemachten Klimawandel resultieren. Dieser wiederum ist Folge einer anthropozentrischen, speziesistischen Sicht, die uns Menschen auch deshalb den Planeten zerstören lässt, weil das Leben derjenigen, die zuerst und in Massen sterben, niemanden interessiert.

Der Klimawandel ist so auch Folge der speziesistischen Weltsicht – und es wäre ihm in einer veganen Welt längst Einhalt geboten worden.

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5 Antworten

  1. Das geht so in Richtung Strohmann: du weißt, dass A falsch ist, das macht allerdings B nicht subjektiv richtig, sondern A und B objektiv falsch.

    “Aber für veganes Essen werden auch Tiere getötet”. Stimmt. Das macht aber Kühe und Schweine und Hühner für Essen töten nicht richtig, stattdessen haben wir jetzt zwei Fälle die wir verbinden sollten.

    Und wenn du schon weißt, dass es für Menschen scheiße ist, dann weißt du, dass es für Tiere genauso scheiße ist

  2. “… dass wir diejenigen, die leben wollen, in den Tod befördern dürfen.”. Das ist genau die TV-Mediale logik, die seinen Nutzern täglich entgegendrischt, in Actionschinken, wenn man sie mit Gefühl wahrnimmt, also dahinterblickt. Die achso enorme Wichtigkeit eines 1-Dimensionalen “Gut vs. Böse”-Schemas, die aus diesen Streifen spricht, hat dies nämlich zur unbewussten, und doch hoch emotionalisierten Grundlage (oder umgekehrt, das spielt für mich hier keine Rolle mehr). So singt zum Beispiel die amerikanische “Hyped-Band” System of a down von “…that angles deserve to die”. Es ist für mich zu anstrendend, mir die Frage zu stellen, auf “welcher Seite” ich beim hören solcher Zeilen stehe, denn der Kontext verweist so oder so auf diese Unart, dass soetwas die message transportiert ” …dass wir diejenigen, die leben wollen, in den Tod befördern dürfen.”. Ich schildere jetzt mal ganz explizit meine Mahnung bei alldem: Wenn die Verständigung mit einem MitLEBEwesen zu anstrendend scheint, wenn sie nämlich zB “(m)einer” kapitalistischen Logik im Weg steht (ich selbst denke & handle gegen Andere nicht so, aber ich möchte darauf Hinweisen, dass die Spaltung nicht unbedingt “nur” zwischen Mensche und Tiere teilt, sondern auch zwischen Kapital-Funktions-Apparaten und “Outsidern” davon ganz allgemein), dann wird jedes Aufbegehren der “Nicht-Zuzähligen” (das können Konkurrenten sein, oder Verweigerer, oder Unbedarfte auch nur) als Bedrohung für’s eigene “Konzept” wahrgenommen, und daraus resultiert quasi dieser “Todeswunsch”, den wir unter Menschen meist durch brachiales Ausbremsen oder eben das angesprochene “Überformen” versuchen zu lösen. Dahinter steht aber eine simple Unfähigkeit, und die Ausflucht in das Missgönnen, statt dem Versuch einer Lösung durch Besinnung auf eigene Stärken. Eine Stärke ist etwas, was mir selbst und/oder Anderen zu Gedeihlichem verhilft. Macht ist ihre hohe Form. “Macht” ist NICHT eine drangsalierende Habe “über” Jemanden, soetwas ist IMMER Ohnmacht. …Genauso ist ein “Meister” nicht jmd., der besser ist als Andere, sondern ist jmd, der Andere vervollkommnet. Der “Bessere” ist schlicht ein “Könner”, weiter nichts. Meister:in, oder Hirte zB über Tiere sein… verhilft diesen Geschöpfen. Genau das, und aus deren Perspektive bitteschön NUR das. Ich denke da zB an Jane Goodall. Ich sehe hierin eine Denklücke, die FUNDAMENTAL in unserer Medienlandschaft noch nicht geschlossen ist, denn es geht immer nur um die Sieger, und immer wird dann von “Meisterschaft” gesprochen, nur weil diese, zB. Sportler, auf das Siegertreppchen steigen. Ich sehe in solchen “Vorbildern” keine echte Meisterschaft, sondern eben nur ein “Vorbild”, welches uns aber als das “Höchste” verkauft wird, immer und immer wieder. Es würde aber vermutlich nie ein Tier einen “Meister” in einem Lebewesen erkennen, welches schlicht eine Sache gut beherrscht. Ein Tier würde sich nur einem Menschen unterzeichnen, wenn dieser für es sorgt. Nun ist es so: Die Sorge Anderer für einen selbst zu erkennen, darin könnten wir gut sein, da wir gewissermaßen um die Ecke denken können. …Sorge für Andere ist mMn aber erst dann gegeben, wenn der initiale Moment, das Erstmotiv, selbstlos ist. Alles andere wäre ein schlichter “trade-off”, und hier wittere ich immer zunächst eine “Rang- oder Hack–ordnung”, und zwar, weil genau hier unsere TV-Medien seit langem die Linie durchziehen, und auf diese Art die Spaltung seit langem manifest halten. Daher weiß man immer, dass man es mit einem besonders (vermutlich) Begabten Menschen zutun hat, wenn dieser sich um die “falsche Blickrichtung” der Medien bewusst ist, die uns den Kopf, wenn nicht verdrehen, dann doch immer mit einer Stop-Hand für das Weiterdenken versehen. Wenn man es diesen gut will, müsste man sagen sie tun dies in der Absicht, ihren eigenen Wirkbereich als minimal darzustellen, damit die Menschen aufstehen und ihre Geräte dort lassen, wo sie sind, nämlich am Boden; Nicht im Himmel… Medienstaub, statt Mediensonne. Okay, ich hab mich jetzt genug reingesteigert… Wir sollten uns nie von Spaltung einspannen lassen; Immer Kritische Worte dem gegenüber bereit sein auszusprechen! Ein Tier spaltet sich nur von einem Menchen, wenn es Furcht verspürt, oder jenachdem im Tötungsrausch, aber normalerweise macht es dies nicht. Das zu wissen, dafür bin ich Biologe genug. Also könnten wir, bzw. könnte sich der “Medien-Leitgedanke”, uns in diesem Punkt Tiere tatsächlich noch zum Vorbild nehmen, sie gar Meister nennen. 95% in den Medien ist Kastrierung vernünftigen, um nicht einfach mal zu sagen “wenigstens Tierischen” Denkens, zugunsten eines Apparates. “Apartheit” ist hier das genau richtige Wort. Sehr guter Artikel! Beste Grüße

    • Vielen Dank für deine ausführliche Reflexion. Besonders deine Analyse, dass in den Medienbildern und Erzählungen ständig implizit transportiert wird, dass es legitim sei, diejenigen, die leben wollen, in den Tod zu befördern, trifft für mich genau den Punkt.

      Auch mein Text kreist um dieses Muster, dass Gewalt nicht einfach zufällig geschieht, sondern dass sie durch bestimmte Bilder, Metaphern und Vorstellungen vorbereitet und gerechtfertigt wird. Die Tiermetapher ist ein besonders starkes Beispiel dafür, weil Tiere in unserer Gesellschaft als nutzbar, quälbar und tötbar gelten. Genau deshalb kann ihre Abwertung so leicht auf Menschen übertragen werden – und damit wird Gewalt plausibel gemacht.
      Was du über wahre Stärke sagst, nämlich dass sie darin besteht, etwas Gedeihliches hervorzubringen, und nicht im Kleinmachen anderer, trifft für mich auch den Kern. Für mich liegt in einer antispeziesistischen Perspektive genau dieser Schritt im weg von Abwertung und Legitimation von Gewalt, hin zu Anerkennung und Aufwertung. Gewalt verliert ihre scheinbare Selbstverständlichkeit, wenn Fürsorge und Respekt die Grundlage bilden.

      Nochmals danke für deine Überlegungen – sie zeigen aus einer anderen Richtung, wie tief die Muster sitzen, mit denen wir Gewalt rechtfertigen. Und wie wichtig es ist, sich dem entgegenzustellen.

  3. Dem Ganzen ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Vielen Dank für deinen Text, lieber Guido. Ich denke, es tut sich gottlob schon einiges in Richtung Respekt, Fürsorge, Liebe, gleiche Rechte aller Fühlen den Wesen. Man denke an die zahlreichen Tierrettu gen, Adoptionen von gepeinigt en Hunden und Katzen aus Tierheimen, Haustiere sind Familienmitglied, Kinder wachsen so auf, dass sie von vorn herein erfahren, das Tier ist wie ein Bruder, gleichberechtigte Wesen und verdient Liebe, beste Behandlung, Fürsorge. Man sieht es auch daran, dass es nun qualitativ hochwertiges Tierfutter gibt, auch Nutztiere haben es bereits besser, Haltungsgormen ändern sich, wohl noch nicht überall auf der Welt, aber sogar die Hadza in Tansania, die letzten Jäger und Sammler, die wie vir 40000 Jahren leben, hören mit der Jagd auf, werden allmählich sesshaft. Nur noch ca. 100 leben ihr ursprüngliches Leben als Jäger. Zirkus mit Tieren gibt es kaum noch, Bären und Arbeitselefanten werden befreit. Dennoch gibt es noch viel zu tun. Du hast Recht, der Mensch, der sich als die Krone der Schöpfung sieht und die Bibel missverstanden hat (Mache dir die Welt/Natur untertan), zerstört die Erde und durch die Erderwärmung starben viele Tiere und Arten sterben aus. Ich beschäftige mich auch gerade mit dem Ursprung und Sinn des Bösen, auch mit der kontroversen Diskussion unter Wissenschaftlern., ob der Mensch von Natur aus gut oder böse sei. Ich habe dazu meine eigene Meinung. Wir sind multidimensional Licht Wesen und jeder Mensch hat etwas Göttliches in sich, das haben wir nur vergessen. Der Schleier des Vergessens wird aber gelüftet und wir erinnern uns wieder daran, dass man uns das Paradies zwar aus gutem Grund genommen hat, aber durch einen Akt der Gnade, da wir selbst uns nach dem Paradies sehnen und die Welt zu einem besseren Ort machen wollen, dürfen wir uns nun wieder erinnern, dass es nicht verschwunden ist, sondern tief in jedem von uns schlummert. DNA-Upgrade inklusive.
    Bewusstseinserweiterung, den Wetiko-Virus endlich in seiner zerstörerischen Grausamkeit erkennen und uns endlich in Entschleunigung, Achtsamkeit, echter Resonanzfähigkeit (ich meine hier den soziologischen Begriff der Resonanz nach Prof. H. Rosa) und Herzöffnung üben.
    Zum Abschluss könnte ich noch die Worte eines indigenen Sudamerikaners, den ich in den 80er Jahren kennen lernte, anführen. Er wurde mit 17 zum Militär eingezogen und dann mit 18 für eine Sondereinheit zur Guerillabekampfung ausgebildet. Was er dort erlebte, hat auch mit Tieren zu tun, aber es ust zu grausame um es hier zu schildern. Nur so viel, ein Schlachter führte sie ein, mit Schafen und großen Hunden…. und dann waren sie gut ausgebildet/vorbereitet um später im Einsatz vor Ort …..
    Dieser Mann war von Natur aus eher hochsensibel und spirituell ausgerichtet, hatte als Kind einen Hund, den er liebte. Er kam vom Militär zurück, mit 22 war er ein seelisches Wrack, wurde Alkoholiker, wanderte nach Europa aus. Immer wenn er zu viel trank, wurde er aggressiv…. Seine Ehefrau ließ sich scheiden, er stürzte noch mehr ab, er durfte aber seine Tochter besuchen und spielte mit ihren Kaninchen und Meerschweinchen, die er liebte. Dennoch erholte er sich nicht von den Träumen, sein Vater war übrigens auch einem strengen indigenen Brauch, der auch grausam war, ähnlich wie Stierkampf, verfallen und starb bei einem Turnier mit einem Rivalen auf seinem Pferd. Das war, als er als Sohn 13 war. Also es gab in Kindheit und Jugend auch schon traumatische Erlebnisse. Jedenfalls beging er, da er seine Tochter nach einem Vorfall nicht mehr sehen durfte und seine Ex plus viele Bekannte und Landsleute stets sagten, er sei eine Last und ein Übel für die Welt und deshalb völlig überflüssig , in einem europäischen Land mit 50 Jahren, entfremdet von seiner Kultur, und von Erinnerungen aufgefressen, letztendlich Suizid. Sein Heimatland hatte er während der gesamten europäischen Zeit nie mehr besucht. Diese in die Perversion abgedriftete “Zivilisation” 8st wie das Römische Reich. Die kosmischen Gesetze lassen nicht zu, dass es ewig so weiter geht. Alles im Universum strebt nach Ausgleich, nach Harmonie. Alles ist zyklisch. Ob wir als Menschenfamilie es schaffen, die Balance zu halten, das Böse können wir nicht auslöschen, es wird immer da sein. Schaffen wir es, es zu integrieren oder zu kanalisieren, es klein zu halten und zwar derart, dass es uns und Gaia nicht mehr schaden kann? Ich hoffe es sehr für alle, die nach mir kommen. Und vielleicht mag ich dann ja noch mal hier auf der Erde inkarnieren. Es wäre interessant und spannend auf der Erde 2.0 als Seele/Lichtwesen positive Erfahrungen machen zu dürfen.

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