WWF scheitert mit Versuch, Schwarzbuch WWF verbieten zu lassen
Die Deutsche Journalisten und Journalistinnen Union (DJU) bezeichnete das Vorgehen des WWF gegen das "Schwarzbuch WWF" als Zensur. Mit allen gerichtlichen Mitteln und mit juristischen Drohungen gegen die Auslieferer schien der WWF entschlossen, sich des Enthüllungsbuches seines Kritikers Wilfried Huisman entledigen zu wollen. Was jedoch in manchen derjenigen Staaten, in denen der WWF gemäß der fundierten Belege des Buches zusammen mit Großkonzernen gegen Umwelt, Menschen und Tiere agiert, möglicherweise gelungen wäre, scheiterte am Kölner Landgericht.
Nachdem das Kölner Landgericht nur minimale Änderungen für eine künftige Auflage für erforderlich zu halten schien und einen Vergleich anregte, hat sich nunmehr der WWF auf eine Einigung eingelassen, der die tatsächliche Kernaussage des Buches einer Kumpanei zwischen dem WWF und Großkonzernen bei der Zerstörung der Umwelt gänzlich unverändert lässt. Zwar darf ein offenbar nicht endgültig freigegebenes Interview mit einer WWF-Mitarbeiterin nun nicht mehr dargestellt werden und auch andere Änderungen im Detail wurden vereinbart, diese betreffen aber ausnahmslos lediglich die neue Auflage des Buches und führen zu keiner anderen Bewertung. Zwar behauptet WWF Veränderungen bei Kernaussagen, betonen Verlag und Autor betonen aber, dass dies nicht der Realität entspreche.
Auch wenn es zu begrüßen ist, dass dem offensichtlichen klagemotivierenden Ansinnen des WWF, seine Kritiker zum Schweigen zu bringen, ein Riegel vorgeschoben wurde, bleibt es ein ebenso bedauerlicher wie empörender Missstand, dass mit dem WWF eine Organisation im Mantel des Umweltschutzes auftritt, die in der dritten Welt in Wirklichkeit im Bündnis mit menschen- und tierverachtenden Konzernen, wie Monsanto, die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlage unseres Planetens und damit unzähliger Menschen und Tiere vorantreibt.