Bund für vegane Lebensweise (BVL) stellt sich vor

Bund für vegane Lebensweise (BVL) stellt sich vor

Der Bund für Vegane Lebensweise wurde gegründet, um vegan lebende Menschen besser zu vernetzen und die vegane Lebensweise in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Heute stellt sich der Verein Lesern und Leserinnen von vegan.eu vor. Neue Mitglieder und Engagement sind dem Verein dabei jederzeit willkommen.

Wer seid ihr?

Wir - der Bund für Vegane Lebensweise (BVL) - sind ein (inzwischen nicht mehr ganz so) kleiner Verein (mit 112 Mitglieder) von vegan lebenden Menschen, die sich dafür einsetzen, die vegane Lebensweise in ihrem gesamten Umfang bekannt zu machen und zu fördern. Die vegane Lebensweise ist vielfältig – wir sind es auch! Auch unter Veganer*innen gibt es unterschiedliche Anschauungen und Meinungen. Wir wünschen uns, so viele wie möglich davon zu bündeln, um der veganen Lebensweise eine bessere öffentliche Wahrnehmung zu verschaffen. Insbesondere wollen wir intensive Aufklärungsarbeit betreiben über die Vorteile, die diese Lebensweise für die Tiere, die Menschen und die Umwelt bietet. Dazu gehören Aspekte wie Tierethik, soziale und wirtschaftliche Menschenrechte, Gesundheit und Umweltschutz.

Wie kam es zur Gründung?

Wir wollten 2011 einen Verein für vegan lebende Menschen gründen, der partizipativ, basis-demokratisch und vielfältig ist. Ganz wichtig ist uns die Möglichkeit, dass alle unsere Mitglieder die Aktivitäten und die Ausrichtung des Vereins aktiv mitgestalten können. Das haben wir durch eine Weiterentwicklung des soziokratischen Modells erreicht, das über „normale“ demokratische Strukturen hinausgeht.

Was bedeutet das "soziokratische Modell" und was sind seine Vorteile?

Das soziokratische Modell eignet sich zur herrschaftsfreien Steuerung und Entscheidungsfindung in Organisationen und geht von der Gleichwertigkeit aller Beteiligten aus. So wird eine Entscheidung nur dann getroffen, wenn niemand einen schwerwiegenden, begründeten Einwand dagegen formuliert. Dabei geht es nicht um persönliche Vorlieben, sondern Grundlage eines solchen Einwands muss eine Tatsache sein, die dem Verein Nachteile bringen würde. Durch dieses Prozedere ist gewährleistet, dass alle gehört werden und Entscheidungen von allen mitgetragen werden können.

Auch steht in unserem Verein die funktionale Hierarchie im Vordergrund, d.h. allein das Argument zählt und nicht die Position der Beteiligten.

Das soziokratische Modell fördert demnach ein kooperatives Miteinander und Eigenmotivation.

Wofür tretet ihr ein?

Wir setzen uns für die Förderung der veganen Lebensweise ein und tun dies durch viele große und kleine Projekte – vom Infostand und dem Verteilen von Flyern bis hin zu einer Zertifizierung von vegan-freundlichen Unternehmen. Dabei bemühen wir uns, einladend zu sein anstatt auf Abschreckung oder Konfrontation zu setzen. Wir machen den Menschen Mut, sich auf den Weg der veganen Lebensweise zu begeben, egal ob sie die ersten Schritte aus ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Überlegungen heraus machen. Wir haben nicht vergessen, dass auch wir teilweise nicht von heute auf morgen vegan geworden sind, das macht uns tolerant. Gleichzeitig bleiben wir dabei, dass das Ziel immer eine vegane Lebensweise sein muss, auch wenn jede*r sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit dahin entwickelt. Demnach arbeiten wir daraufhin, die vegane Lebensweise zur Norm in der Gesellschaft zu machen.

Die folgenden Projekte verdeutlichen unsere Bemühungen:

• Ein wichtiger Teil unserer Arbeit stellt die Aufklärung der Öffentlichkeit dar. Dafür stellen wir eine Reihe von Informationsmaterialen für Interessierte, Bildungsveranstaltungen oder Info-Stände zur Verfügung. Beispielsweise kann man auf unserer Homepage Infomaterialien downloaden oder unsere Flyer bestellen. Ebenso kann man unsere Fachleute für Vorträge oder Workshops oder Webinare „buchen“, was insbesondere für die Regionalgruppen ein großer Vorteil ist.

• Unser Biologisch-Veganes Netzwerk für Landwirtschaft und Gartenbau (BVN) hat das Ziel die Ideale des Veganismus mit denen des Ökologischen Landbaus zu verbinden und eine landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion ohne Tierausbeutung – also auch ohne Dünger tierischen Ursprungs und „Schädlingsbekämpfung“ – zu fördern. Wir wollen gesunde pflanzliche Lebensmittel zu fairen Preisen, frei von Pestizidrückständen, gentechnisch veränderter Organismen, Krankheitskeimen und Medikamentenrückständen aus Mist und Gülle. Weitere Informationen sind auf der Plattform http://biovegan.org zu finden.

• In eine ähnliche Richtung zielen auch unsere regelmäßigen Beiträge zum Veganen Garten. Hier werden Tipps und Tricks verraten, wie man einen Garten vegan bewirtschaftet. Die Beiträge sind zu finden unter: Bio-Veganer Garten.

• Mit unserem VEGAN FRIENDLY Zertifikat zeichnen wir vegan-freundliche Unternehmen nach transparenten Kriterien aus. Damit können solche Unternehmen Kunden*innen binden, indem sie sich in Bezug auf ethisches Handeln, gesundes Leben und Verantwortung für die Umwelt positiv positionieren. Weitere Informationen sind hier nachzulesen

• Mit Hilfe eines „Schreibwettbewerbs“ im April und Mai 2016 wollten wir erfahren, was die Veganer*innen zu ihrer Lebensweise gebracht hat. Durch die Veröffentlichung dieser Geschichten möchten wir andere Menschen inspirieren und zu diesem – gar nicht mehr so schweren – Schritt ermutigen.

• Selbstverständlich formulieren wir auch politische Forderungen. Beispielhaft haben wir einen Vorschlag für eine klima-, umwelt-, menschen- und tierfreundliche Reform der Mehrwertsteuer vorgelegt. Diese ist hier zu finden: Reform der Mehrwertsteuer

Welche Zusammenhänge seht ihr zwischen Tierschutz / Tierrechtearbeit und der veganen Lebensweise?

Die vegane Lebensweise ist die konsequente individuelle Umsetzung von Tierrechtsarbeit. Wie könnte man glaubhaft Tierrechte und Tierschutz fordern, wenn man persönlich durch seine Konsumgewohnheiten für das Quälen und Töten von Tieren mitverantwortlich ist? Aus unserer Sicht ist also die persönliche Änderung von Konsumgewohnheiten möglichst hin zu veganer Lebensweise die notwendige Bedingung für alles weitere.

Wie ist die Entwicklung, was gibt es für Erfolge und Schwierigkeiten?

Die Mitgliederzahl steigt stetig; ebenso die Anzahl der Regionalgruppen. Wir werden in der „veganen Community“ – wenn man denn davon sprechen kann – als konsequent, basisdemokratisch und „bunt“ wahrgenommen. Auch die „nicht-vegane“ Öffentlichkeit schätzt uns zunehmend als Ansprechpartner, was sich in Medien-Anfragen und Presseartikeln widerspiegelt.

Zuweilen schwierig ist für uns, dass wir aufgrund unserer geographischen Streuung fast alle Besprechungen online abhalten. Gerade deshalb ist wichtig, dass wir starke Regionalgruppen haben, die sich regelmäßig treffen und face-to-face austauschen.

Wie können Leserinnen und Leser von Vegan.eu euch unterstützen?

Mitglied zu werden und den BVL mit einem Jahresbeitrag zu unterstützen ist ein aktiver Schritt, über den wir uns sehr freuen. Darüber hinaus wünschen wir uns von unseren Mitgliedern eine aktive Beteiligung. Jeder hat Fähigkeiten, die zum gemeinsamen Ziel beitragen, die vegane Lebensweise bekannter zu machen, mit Vorurteilen aufzuräumen, etc.

Die Struktur des BVL beruht auf einem dynamisch-integrativen Modell, das sich von üblichen Vereinsstrukturen in mehreren Bereichen unterscheidet. Wir sind in Kreisen organisiert. Momentan existieren unter anderem die Kreise Tierethik, Umwelt, Gesundheit [&] Ernährung, Hunde- und Katzenernährung, Kinder [&] Jugendbildung, Wirtschaft [&] Gesellschaft sowie Social Media. Diese sind teilautonom, das bedeutet, sie entscheiden innerhalb ihres Bereichs selbstständig über ihre Arbeit.

Die Arbeitsweise des Vereins basiert auf regelmäßigen Meetings in allen Kreisen, die fast immer online abgehalten werden und dem Feedback, das wir ständig einholen. Das ermöglicht es uns, flexibler auf die Themen zu reagieren, die uns entgegengebracht werden und unsere Arbeitsweise ständig zu verbessern. Unsere aktiven Mitglieder haben dadurch sehr starke Möglichkeiten, den Verein aktiv mitzugestalten.

Darüber hinaus und mit den Kreisen wiederum verzahnt existieren natürlich unsere regionalen Gruppen, die selbständig Aktionen, Veranstaltungen, Stammtische und gemeinsame Unternehmungen durchführen. Eine Regionalgruppe ist leicht gegründet: suche Dir ein oder zwei "Mitstreiter", kontaktiere uns..... und schon gibt es eine Regionalgruppe, die wir versuchen zu unterstützen, wo wir können.

Momentan existieren die folgenden Regionalgruppen: Bodensee, Erfurt, Frankfurt am Main, Halle (Saale), Lüneburg, Rastatt und Würzburg.

Wie kamt ihr selbst zur veganen Lebensweise, warum glaubt ihr, ist es wichtig, dass die vegane Lebensweise sich ausbreitet?

Wir haben hier unsere persönlichen Geschichten dargestellt: Unser Weg zur veganen Lebensweise

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