Juhu jetzt sind wir Flexitarier!

Auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lesen wir, dass es in der Bundesrepublik Deutschland gemäß einer FORSA-Umfrage ungefähr 42 Millionen Teilzeitvegetarier, auch Flexitarier genannt, gebe.
Wenn Flexitarier oder Teilzeitvegetarier einen effektiven Beitrag für Tierschutz, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit leisten, dann müsste es also prima in unserem Land aussehen, wo bereits mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung sich als Flexitarier versteht.
Schade nur, dass der Fleischkonsum insgesamt nur geringgradig abgenommen hat und nach wie vor exzessiv ist. ...
Immerhin lesen wir aber bei der DGE:
Ein Flexitarier orientiere sich an einer vegetarischen Ernährung. Fleisch werde nur ab und zu, aber nicht regelmäßig, verzehrt. Die Qualität der Nahrung spiele eine wichtige Rolle. Flexitarier konsumierten nur Fleisch, was aus „artgerechter“ Herkunft stamme.
Moment mal:
Wie können mehr als 40 Millionen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland Flexitarier oder Teilzeitvegetarier sein, wenn der Marktanteil für Bio-Eier ca. 14%, der Marktanteil für Bio-Milch ca. 8% und der Marktanteil für Bio-Fleisch sogar nur 2% beträgt?
Die Absurdität der durch die DGE referierten FORSA-Umfrage ist klar. Aber was sagt uns dies über Flexitarismus oder Teilzeitvegetarismus?
Offenbar erfüllt die Eigenbeschreibung als Flexitarier oder Teilzeitvegetarier einen wichtigen Zweck, sonst wäre sie nicht so populär. Es wird von Menschen als vorteilhaft erlebt, sich als Flexitarier oder Teilzeitvegetarier zu definieren.
Worin liegen diese Vorteile?
Fleisch wächst nicht auf Bäumen und seine Gewinnung ist blutig. Das weiß jeder Mensch. Dass die Fleischproduktion zu enormen Umweltproblemen führt und nicht nachhaltig ist, hat sich ebenfalls rumgesprochen. Dass mit dem Fleisch gleichzeitig den Armen das Brot weggegessen wird, wird auch immer bekannter.
Wie steht man also vor anderen und sich selbst dar, wenn man sich mit Fleisch ernährt?
Als ein Egoist, der sich auf Kosten leidensfähiger Tiere, der Umwelt und der hungernden Menschen ernährt.
Möchten wir uns so sehen und möchten wir so gesehen werden? Wohl kaum - aber was tun?
Flexitarismus und Teilzeitvegetarismus bieten eine einfache Lösung:
Weiter Fleisch essen und sich Flexitarier nennen. Denn dann ist Fleischessen kein Problem. Wir essen es, aber eben nicht regemäßig und natürlich nur "artgerecht". Den „unartgerechten“ Charakter des Fleisches kann schließlich niemand sehen und wer wird schon die Regelmäßigkeit registrieren?
So brauchen wir am Ende als Flexitarier weder weniger noch anderes Fleisch zu essen, so wie es die überwältigende Mehrheit der mehr als 40 Millionen deutschen Flexitarier ganz offensichtlich auch nicht tut. Wie sonst könnte es bei mehr als 40 Millionen Flexitariern einen nur leicht rückläufigem Gesamt-Fleischkonsum und einen Bio-Fleischanteil von nur 2% geben?
Immerhin hätte man ja vielleicht noch mehr Fleisch gegessen, wenn man nicht ein Flexitarier sprich Teilzeitvegetarier wäre, nicht wahr? Und vielleicht kauft man auch tatsächlich gelegentlich ein Fleischstückchen aus dem Bio-Laden, um sich beim Fleischmahl aus der Massentierhaltung im Restaurant gleich wohler zu fühlen!
Nachbemerkung:
Natürlich ist artgerecht nur die Freiheit. Natürlich erleiden auch die Bio-Nutztiere Qualen, wenn sie als Küken zerschreddert oder wenn sie zu den Schlachthöfen transportiert und getötet werden. Natürlich dient die Bio-Nutztierhaltung nicht dem Umweltschutz, wo doch Berechnungen zeigen, dass sie ebenso umweltschädigend ist wie die Massentierhaltung. Natürlich essen auch Bio-Nutztiere weitaus mehr pflanzliche Nahrung als ihnen an Fleisch, Milch oder Eiern entnommen werden kann – während mehr als zwei Milliarden Menschen hungern. Natürlich ist und bleibt die einzige Alternative zu der Tiere und Menschen ausbeutenden und die Umwelt zerstörenden Nutztierhaltung ihre komplette Beendigung und eine vegane Ernährung der ganzen Menschheit.
Weiterführende Infos und Quellenangaben finden sich in unserem Artikel "Vegan und Bio-Fleisch". Eine etwas positivere Betrachtung von Flexitariern und Teilzeitvegetariern findet sich in unserem Artikel "Veganer und Flexitarier".
@ R:
Dein Provokationsversuch ist sehr sehr albern 😉
Wenn ich diesen Schwachsinnskommentar von R. lese, kann ich einfach nur den Kopf schütteln.
Don’t feed the troll!
@R.
Du schreibst hier einen Unsinn den du wahrscheinlich selbst nicht verstehst. Du solltest was dagegen tun , den was du hier von dir gibst ist nicht normal. Du solltest auch sehr vorsichtig sein mit deinen Äußerungen .
Das was du hier hier schreibst nennt man bildungsfern .
@bella
Im Bioladen wirst du kein billiges Palmfett finden ,diese Sachen die du hier anführst wie Kekse , Brühwürfel und welchen Unrat noch wirst du bei Veganern kaum finden . Unsere Ernährung ist vorwiegend aus frischen Zutaten . Wir benutzen rotes Palmöl das sehr , sehr gesund ist aus kontrolliert biologischem "Anbau" dafür werden keine Wälder gerodet , im Gegenteil. Das billige Palmfett was du meinst findet man in jedem Supermarkt und ist überall in dessen Produkten verarbeitet und zählt zu den Transfetten die Gift sind für die Ernährung . Was meinst warum wir so gesund und schlank sind , weil wir dieses Zeug aus den Suppermärkten meiden. In einem Bioladen kannst du nachfragen und du wirst immer eine fachgerechte und ehrliche Antwort bekommen . Mach das mal in einem Suppermarkt. Ich rate dir kaufe nur Öle aus fairem Handel , dein Körper wird es dir danken .
Wenn Veganismus die alleinige Zukunft sein soll, dann möchte ich mal erklärt bekommen, wie z.B. die Einwohner der Städte Mexico City (ca. 21 Mio. Einwohner mit Umland) und Tokio (37 Mio Einwohner, mit Umland), ökologisch wertvoll und vor allem Regional mit veganen Lebensmitteln versorgt werden sollen. Da dürften die Äcker wohl ein wenig knapp werden. Das Szenario mit einer Hungersnot oder ggf. zu rodenen Flächen für den Ackerbau und einhergehenden Artensterben möchte ich mir jedenfalls nicht ausmalen. Also liebe Veganer, Vegetarier, Flexitarier, ich lasse Euch gerne euren Speiseplan. Aber bitte, verdammt nicht jeden, der nen Stück Fleisch essen mag, gleich als mitschuldig an Tierqualen etc…!
Bitte verschliesst Eure Augen nicht davor, dass Veganismus die eierlegende Wollmilchsau ist. Ich habe in meinem Leben bisher noch nichts gefunden, was nicht auch seine Schattenseiten hat.