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Fleischkonsum und Einstellungen zu Tieren

Fleischkonsum und Einstellungen zu Tieren

Es kann viele Gründen geben, Fleischkonsum zu begrenzen, einzustellen oder sogar im Sinne des Veganismus gänzlich auf Tierprodukte zu verzichten. Oftmals wird unterschieden zwischen auf das Wohl der Tiere bezogenen, gesundheitlichen, fitnessbezogenen, ökologischen und politisch-sozialen Gründen. Manchmal wird Veganern aber auch durch Fleischesser vorgeworfen, dies sei nur eine Marotte, eine Mode, sie wollten sich interessant machen.

Eine Untersuchung von Ismirli und Phillips (2011) wollte nun spezifisch die Frage beantworten, welche Zusammenhänge tatsächlich zwischen dem Ausmaß der Vermeidung von Tierprodukten in der Ernährung und der Wertschätzung für das Wohlergehen der Tiere bestehen?Befragt wurden hierzu 3433 Studenten aus 103 Universitäten in 11 europäischen bzw. asiatischen Ländern.

Die Ergebnisse zeigen, dass für eine reine Begrenzung des Fleischkonsumes vorwiegend gesundheitliche und auch ökologische Gründe angegeben werden. Auch eine vegetarische Lebensweise wird im Regelfall nicht vorwiegend mit einer Sorge um die Tiere begründet, sondern es dominieren die gesundheitlichen Aspekte. Demgegenüber berichten Veganer über die stärkste Sorge um das Wohlergehen der Tiere, deren Wertschätzung ihnen stärker am Herzen liegt als Vegetariern, die aber ebenfalls wiederum eine stärkere Sorge um das Wohlergehen der Tiere formulieren als lediglich den Fleischkonsum reduzierende Personen.

Die Befunde implizieren, dass ein wesentlicher motivationaler Faktor für die Entscheidung zur veganen Lebensweisetatsächlich die Sorge um das Wohlergehen der Tiere ist. Diese Sorge zeigt sich ebenfalls verstärkt bei Vegetariern, die aber stärker gesundheitlich als ethisch motiviert sind. Dennoch ist Vegetariern und Veganern eine besonders ausggeprägte Wertschätzung des Wohlergehens der Tiere gemeinsam, wobei die Entscheidung, vegan zu leben, im Regelfall wohl als eine Weiterentwicklung auf der Grundlage dieser geteilten Sorge zu betrachten ist. Fleischesser halten das Wohlergehen der Tiere demgegenüber für weniger wichtig, so dass sie vermutlich höchstens begrenzte innerer Dissonanzen wegen ihres Fleischkonsumes und der davon betroffenen Tiere erleben.

Quelle:

Izmirli, S, [&] Phillips, C.J.C. (2011) The relationship between student consumption of animal products and attitudes to animals in Europe and Asia. British Food Journal, 113: 436-450.

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5 Antworten

  1. Damian Duchamps

    Ich vermute mal ganz stark, dass es ohne die Massentierhaltung deutlich weniger Veganer gäbe.

    Nebenbei bemerkt: Bei Vegetariern habe ich häufiger beobachtet, dass auch sie Tiere sehr wertschätzen und nicht wollen, dass sie für sie getötet werden müssen. Allerdings wissen sie oft nicht, welches Leid hinter der Produktion von Eiern, Milchprodukten und Fischprodukten steckt. Blicken sie dort hinter die Kulissen, werde einige von ihnen Veganer.

    • Stefan

      Ein Zusammenhang zwischen Ethik und Essverhalten ist sicher bei den meisten Fleischabwanderern ausschlaggebend. Bei mir war es auch, dass ich einfach des Fleisches überdrüssig war. Auch für meine persönliche Gesundheit hatte ich das Gefühl, dass kein Fleisch besser ist. Die ethische Komponente war schon lange in meinem Kopf. Auch auf Bio-Höfen habe ich nicht so schöne Zustände gesehen und vorallem bei Milchbetrieben sehr nachdenklich reagiert, wenn die Kälbchen umgehend von ihren Müttern weggenommen werden.
      Ich bin aber nicht von den Fleischalternativen auf Sojabasis überzeugt, da sie, wenn sie nicht vom Bio-Anbau kommen, auch einen eher zweifelhaften ökologischen Fussabdruck haben. Und leider schwören viele Veganer auf solche Produkte, um vermutlich oder gar aus unterbewussten Suchtansätzen, irgendwie ihren Fleischgeschmack zu bewahren. Der bleibt als Erinnerung im Kopf, weil es immer so gut geschmeckt hat. Das ist wohl auch der Grund, warum es vielen so schwer fällt auf Fleisch zu verzichten, obwohl sie wissen was da passiert, bei der Fleischerzeugung. Bei der großen Massen an Verbrauchern, muss man wohl aber schlichtweg Ignoranz vorwerfen.
      Für mich ist es hauptsächlich ethisch besser, aber ökologisch verbesserungswürdig auf Fleisch zu verzichten. Weniger Fleischersatzprodukte, die aus Übersee angeschifft werden, mehr regionale und saisonale Produkte.

      • Elfie

        @Stefan, Soja wird inzwischen schon in Süddeutschland angebaut , so auch in Frankreich. Ich mag Soja aber auch nicht besonders, es ist ja auch kein Muss nur weil man Veganer ist muß es Soja sein . Die Erde ist voll mit superleckeren Nahrungsmittel ,da ist kein Fleisch nötig , wozu? Und Milch sowie Milchprodukte schon garnicht . Milch ist eine Erstlingsnahrung für Neugeborene , ob Kind oder Mensch da gibt es keinen Unterschied. Milchprodukte wie Käse und Quark ist etwas vergammeltes , also keine frische Rohmilch mehr und sowas kann garnicht gesund sein , das Preisen nur Leute an die richtig Geld daran verdienen wollen ,auch der Biobauer. Sobald der Mensch " Milch" Zähne bekommt, so heißen sie weil sie nach der Milchnahrung erscheinen, braucht der Mensch und auch das Tier keine Milch und auch dessen Produkte nicht mehr. Calcium z.bsp. Ist in vielen Pflanzlichen Nahrungsmitteln in entsprechender Menge und ausreichend vorhanden . Oder hat schon mal jemand gesehen , daß ein erwachsener Hund , oder ein Hirsch ,oder ein Pferd wenn sie groß sind an seiner Mutter Muttermilch säugt ? Alles purer Unsinn , selbst Ärzte und Ernährungsberater sind da oft " sehr" unwissend . Es dreht sich hier nur um Profit und Macht . Das Vegane Leben ist das beste für Mensch und Tier , es gibt nichts Besseres.

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