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sthetik des Fleischessens als Legitimation einer omnivoren Lebensart?

sthetik des Fleischessens als Legitimation einer omnivoren Lebensart?

Omnivoren weisen dem Fleischkonsum möglicherweise eine oftmals tiefere Bedeutung zu als dies zunächst aus veganer Sichtweise anzunehmen wäre. Während Veganer die Tötung von Tieren für rein kulinarische Erlebnisse ablehnen und dies deutlich herausstellen, geht es Fleischessern nach einer Analyse von Christoffer Ciocetti möglicherweise in Wirklichkeit um mehr als den rein kurzfristigen Genuss.

Anstatt ausschließlich als unmittelbares Geschmackserlebnis definiert zu werden, wird dem Essen von Fleisch vielmehr offenbar eine weitergehende Funktion zugewiesen, die maßgeblich mit zu einem bedeutungsvollen Bezug zur Welt wie auch zur eigenen Idenität beitragen soll.

Einher geht diese ästhetische Rechtfertigung des Fleischkonsums oftmals mit einer Fokussierung auf bäuerliche Familienbetriebe und einen angenommenen Kreislauf, in dem der Mensch für Tiere sorgt, sie aber auch für eigene Zwecke tötet und konsumiert und zwar im Rahmen einer Tier-Mensch-Beziehung, die als Teil der eigenen omnivoren Idenität angesehen wird.

Das verursachte Leid der Tiere wird aus omnivorer Sichtweise als Ausdruck der Welt gesehen, in der wir leben und mit der wir auch über das Essen in einen bedeutungshaltigen Bezug treten. Ein solcher bedeutungshaltiger Bezug zur Welt mag aber - wieder aus omnivorer Perspektive - alsVoraussetzung für ein angestrebtes "gutes Leben" betrachtet werden.

Auch wenn aus tierrechtlicher Sichtweise der Standpunkt der omnivoren Identität nicht geteilt, sondern moralisch in Frage gestellt wird, plädiert Christoffer Ciochetti doch dafür, die ästhetische Argumentation dennoch aus veganer Sichtweise ernst zu nehmen. Aufzuzeigen sei, dass eine Vereinbarkeit von bedeutungshaltigem Bezug zur Welt und Identitätsbildung über die Nahrungsmittelaufnahme ebenso bei veganer Nahrungsmittelauswahl umsetzbar ist.

Möglicherweise erweist sich hier in der Tat der in letzter Zeit auch im öffentlichen Auftreten von Veganern und in der Kochbuchliteratur erkennbare stärkere Bezug zwischen veganer Ernährung und Genuss doch als hilfreich, um ästhetische Barrieren bei Omnivoren, die einer Pflanzenkost entgegenstehen, zu überwinden. Vielleicht gelingt es so eher, bei Omnivoren auf Verständnis zu stoßen und sie umgekehrt dadurch aber auch empfänglicher für die eigentlich entscheidenden ethischen Argumente, die für eine vegane Lebensweise sprechen.

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