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Schlachten tut weh

Schlachten tut weh

Die Bundesregierung weist in ihrer Antwort vom 14.06.2012auf eine kleine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Bärbel Höhn darauf hin, dass Studien zeigen, dass Tiere vor den weiteren Schlachtarbeiten die Empfindungsfähgkeit wiedererlangen können. So komme es vor, dass empfindungsfähige und reagierende Schweine in die Brühanlagen geraten würden.

Bei Schweinen wird die Fehlbeträubungsrate in handgeführten Betäubungsverfahren auf 10,9% bis 12,5% geschätzt, betrage aber auch in automatisch geführten Anlagen weiterhin 3,3%. Fehlentblutungen mit Wiedererwachen der Schweine träten personenabhängig bei 0,4 bis 2,5 % der betroffenen Tiere auf. Nach Studien zeigten auf der Nachentblutungsstrecke noch 0,1% bis 1% der Schweine, also unmittelbar vor der Brühung, Empfindungsfähigkeit.

Bei Rindern wird eine Fehlbeträubung mit einer Häufigkeit von 4% bis 9% angegeben, wobei bei modernen Geräten die Quote auf 1% gesenkt werden könne.

Bei Geflügel werden keine genauen Zahlen mitgeteilt. Es heißt lediglich, im Regelfall könne eine befriedigende Betäubung erreicht werden.

Die Zahlen machen deutlich, dass die Vorstellung des Verbrauchers eines schmerzfrei sterbenden Tieres oft falsch ist. Die Schmerzen, die entstehen, wenn ein aufgeschnittenes Tier erwacht oder lebendig in die Brühanlage verfrachtet wird, sind vielmehr als ausgesprochen hoch einzuschätzen.

Aber auch die Vorstellung, dass kleinere Betriebe besser seien, wird nicht bestätigt. Denn automatisch geführte Betäubungsanalagen, die für Großbetriebe charakteristisch sind, haben immerhin geringere Fehlbetäubungsraten als manuell geführte Anlagen. Zynischerweise dürften damit Bio-Tiere, wo auf Schlachtungen in kleineren Betrieben geachtet wird, im Durchschnitt eher besonders oft Schmerzen aufgesetzt sein (siehe auchArtikel und Video zu Schlachtungen in einem von Bioland genutzten Schlachtbetrieb).

Auch wenn sicherlich Schlachtungen optimiert werden können, wird immer eine Restanzahl an Tieren verbleiben, die unter Schmerzen bei Bewusstsein geschlachtet werden. Niemals wird es möglich sein, für 100% der betroffenen Tiere ein Greifen der Betäubung zu gewährleisten. Selbst wenn die relative Anzahl der schmerzleidenden Tiere bei optimaler Handhabung, von der wir weit entfernt sind, gering sein mag, wird die absolute Anzahl betroffener Einzeltiere dennoch immer hoch sein aufgrund der sehr hohen Anzahl an Tieren, die geschlachtet werden. Bereits eine geringe Versagensrate bedeutet immenses Leid. Dies ist ein Grund mehr, vegan zu leben.

Die vegane Lebensweise ist die einzige Lebensweise, die es ausschließen kann, dass Tiere bei vollem Bewusstsein und auf grausame Art und Weise durch den Menschen ihr Leben verlieren. Wer demgegenüber Fleisch isst, der muss es per Definition hinnehmen, dass ein Teil der geschlachteten Tiere unter Schmerzen stirbt, wobei hier das durch den Transport bedingte Leid noch gar nicht berücksichtigt ist. Vielen Fleischessern ist dies nicht bewusst. Durch den künftigen Verzicht auf Fleisch können sie aber einen Beitrag leisten, um die Barbarei, die wir Menschen gegenüber den Tieren praktizieren, zu beenden.

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