Der Skandal ist das Fleisch

Der Skandal ist das Fleisch

Wieder einmal gehen fürchterliche Bilder malträtierter Tiere durch die Medien. Stern-TV  berichtete über Aufnahmen der Soko-Tierschutz aus einem Schlachthof in Tauberbischofsheim, der zum internationalen Fleischkonzern OSI gehört, der wiederum insbesondere McDonald's beliefert.

Nun hat sogar McDonald's Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gestellt.

Genau dieser Strafanzeige durch McDonald's macht gleichzeitig deutlich, was hier verkehrt läuft. McDonald's wäscht sich die Hände in Unschuld, während in Wirklichkeit McDonald's zu den Konzernen gehört, die skrupellos Fleischkonsum und Tierleid vorantreiben.

Die Strafanzeige lenkt von diesem Sachverhalt und soll damit gleichzeitig die Verbraucher dabei unterstützen, sich weiterhin bewusst in scheinbarer Sicherheit zu wiegen, dass Fleischkonsum verantwortbar sei.

In Wirklichkeit waschen auch die Verbraucher ihre Hände in Unschuld. Sie wollen Fleisch essen und dabei soll das Tierschutzgesetz eingehalten werden. So können sie guten Gewissens – meinen sie – tierische Körperteile verzehren. Die Berufung auf den Tierschutz als Nebelwand, hinter der die Tierausbeutung getrost weitergehen kann.

Solange es Schlachthöfe gibt, wird es Schlachthofskandale geben. Selbst wenn es nicht nur eine Illusion wäre, Tiere ohne Leid töten zu können, nähmen diejenigen, die Tiere essen, es weiterhin in Kauf, dass es immer Verstöße geben wird, die die Tiere mit ihrem Leid auszubaden haben.

Der Preis für Fleischkonsum ist Tierleid, jedenfalls solange es kein künstlich gezüchtetes Fleisch im Handel gibt.

Es gibt noch einen anderen Skandal, hinter dem sich ein ganz anderer verbirgt:

Am besten einen Haufen Gülle vor die nächste Lidl-Filiale kippen – diesen Wunsch hegt derzeit so manch ein deutscher Schweinebauer, liest man in der Presse.

Warum es geht?

Der Discounter verkauft auch Schweinefleisch aus Polen. Dies sei angeblich wegen der Schweinepest ein Unding.

Tatsächlich liegt das Unding wo ganz anders, nämlich dass überhaupt Schweinefleisch verkauft und gegessen wird. Ebenso ein Unding sind die Wildschweinmassaker in Deutschland, deren einziges Ziel der Schutz der Profite der deutschen Schweinefleischindustrie ist.

Die deutschen Schweinebauern – man müsste wohl eher Schweinemörder sagen – sollten sich die Gülle besser selbst für die Tür gießen, mit der sie ansonsten nur die Felder vergiften. Sie sind Exportmeister für Schweinefleisch und leisten einen traurigen Beitrag für unermessliches Tierleid.

Wir müssen aufhören, auf einzelne Betriebe mit Missständen zu zeigen oder uns gar nationalistisch auf andere Länder einzuschießen, weil wir dadurch die echten Probleme nur verdecken.

Die echten Probleme sind nicht Missstände in einem in Wirklichkeit gutem System, sondern es ist das System der Tierausbeutung und des Fleischkonsums an sich, welches der zu überwindende Missstand ist.

Der wirksamste Beitrag für den Tierschutz – aber auch für mehr Menschlichkeit und gegen Gewalt – ist der Einsatz für die vegane Lebensweise.

Wenn wir die grausamen Bilder gequälter Tiere nicht mehr sehen wollen, wenn wir die täglichen Tiermassaker beenden wollen, führt kein Weg an der veganen Lebensweise vorbei. Alles andere ist nichts als Augenwischerei.

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9 Antworten

  1. Martin

    Eine Gesellschaft und eine Politik, die geistig gesund ist und eine Moral hat, die den Namen verdient, würde jede Art der Tiernutzung ächten, unter Strafe stellen und die Täter in Zwangsjacken dem Richter vorführen. JEDER, aber auch jeder Fleischesser kennt diese Bilder und jemand, der in der Lage ist, beim Essen von Tieren, beim Konsumieren von Milchprodukten und Eiern die Vorgeschichte auszublenden, kann weder moralisch noch geistig gesund sein.
    (Ich will die Vergleiche, die mir dazu noch in anderen Bereichen einfallen, hier nicht erwähnen.)

    • Hallo Martin, sehr gut kommentiert… genau so ist es!

    • Drawida

      Lieber Martin! Ich kann Dein Kommentar Wort für Wort nachvollziehen. Danke, damit ist auch von mir schon das Wichtigste dazu gesagt.

  2. Denise Marguerite Csecher

    Danke vielmals für eure Worte!!! We kicked ourselves “out of Paradise” by starting to consume meat! Animal Farming has ruined our spirits & our planet too! For a better world, a vegan future for all!

    • Drawida

      Martin Klaus und Denise: Ich schließe mich Euch da von Herzen an!

  3. Andrea Eggert

    Im Zeitalter des homo egoissimus kann ich nur jedes versklavte Tier, das tot ist, beglückwünschen: Es hat die von uns aus Geschmacksgründen und “weil wir doch schon immer Fleisch gegessen haben” geschaffene Hölle hinter sich. Unsere Zunge und unsere Einbildung, wir könnten Tiere essen und dabei irgendwie ausblenden, dass wir sie dafür vorher unter erbärmlichen Umständen dahinvegetieren lassen und sie schließlich ermorden, sind uns heilig und wie garstige widerborstige kleine Kinder wollen wir uns unsere Schnitzel und Würste und Eier und die Eutersekrete nicht wegnehmen lassen. Schließlich sind wir die Herrscher dieses Planeten. Aber: kluge Projekte, wie es auch der Veganismus eines ist, inspirieren nach und nach mehr Menschen und, weitersagen: nichts ist einfacher, als sich selbst zu ändern und nichts, aber auch gar nichts spricht gegen das vegane Leben!

    • „Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ – Victor Hugo

  4. Drawida

    Jeden Menschen, der aus Mitgefühl vegan geworden ist, heiße ich herzlich willkommen im Kreise derer, die das Krankmachende und Verheerende dieser patriarchalen Hirtenkultur erkannt haben, in der wir alle immer noch leben müssen. Mit dem regelmäßigen, legalisierten Tiermord, mit Diffamierung und Zerteilung des Mitgefühls, hat die Menschheit den grundlegenden Schritt in den Untergang ihrer Art und der ganzen Schöpfung getan.

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