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Wir leben jetzt in Kambodscha

Wir leben jetzt in Kambodscha

Vielleicht habt ihr es bereits bemerkt, dass, Seksan und Guido nach Kambodscha genommen.

 

Versprechen können wir, dass vegan.eu nicht vernachlässigt werden wird. Aktuell wird an einem neuen Design und Konzept intensiv gearbeitet. Denn wir möchten besser werden.

 

Nach mehr als 30 Jahren in Deutschland war bei Seksan immer stärker der Wunsch entstanden, nach Süd-Ost-Asien zurückzukehren. Guido sah so ebenfalls seinen bereits lange gehegten Auswanderungs-Wunsch ermöglicht.

 

Den Arbeiten für vegan.eu schadet unser Leben in Kambodscha keineswegs. Im Gegenteil, es bringt uns neue Perspektiven, über die wir berichten werden.

 

Anders als so mancher glaubt, gibt es in Kambodscha übrigens sicherlich nicht mehr Tierleid als in europäischen Ländern. Der Tierschutz befindet sich noch in den Anfangsschuhen, aber die industrielle Massenhaltung ebenso. Leider sind große Agro-Konzerne bereits hochaktiv, um dies so schnell als möglich zu ändern. Ein Thema ist die Versorgung von Touristen mit genug Rindfleisch.

 

Das Tierleid ist auch in Kambodscha groß, aber nicht größer als in Europa, nur ein anderes - zahlenmäßig sogar sicherlich weitaus weniger. Denn nach wie vor ist der Fleisch- und Milchkonsum zwar wachsend, aber geringer als in Europa. Das Fernsehen ist allerdings leider voll von den angeblich so notwendigen und gesunden Milchprodukten.

 

Zu hoffen ist, dass die kambodschanische Regierung dem neuen chinesischen Beispiel folgt und schnell erkennt, dass eine weitere Förderung von Fleischkonsum nicht im Interesse der Bevölkerung liegt. Sollte China sein Ziel, die Fleischproduktion um 50% zu reduzieren, wirklich umsetzen, wäre dies weltweit einer der größten Fortschritte bei der Reduktion von Tierleid in den letzten Jahrzehnten.

 

Chinesen essen weiterhin deutlich weniger Fleisch als die Menschen in Europa. Aber weil es in China mehr als 1,35 Milliarden Menschen leben, würde eine Halbierung des Fleischkonsums zur Bewahrung von Milliarden Tieren vor Leid und Schlachtung führen.

 

Die große Mehrheit der Bevölkerung in Kambodscha isst Fleisch. Als Veganer hat man es in Kambodscha aber leicht, vor allem wenn man wenigstens ein wenig Khmer spricht. Anders als in Europa, begegnet man in Kambodscha kaum einem Menschen, der es nicht als positiv, richtig und besser empfindet, kein Fleisch zu essen. Wer hier keine Tierprodukte isst, dem schlägt Achtung und Sympathie entgegen. Fast alle räumen sofort ein, dass es brutal und grausam ist, Tiere zu töten, um sie zu essen.

 

Mit der Umsetzung vorhandener Einsichten mangelt es jedoch massiv. Auch wenn vegetarische Restaurants in Phnom Penh boomen, sind es nur wenige Menschen, die dann tatsächlich auf Fleisch und noch weniger, die auch auf Milch und Eier verzichten. Das ist nicht anders als in Europa. Viele meinen, sie schafften das nicht, andere beschränken es auf einige fleischfreie Tage im Jahr.

 

Für die meisten Leser und Leserinnen brauchen wir es wahrscheinlich nicht extra zu erwähnen, dass das von einigen imaginierte Bild des besonders tierquälerischen Asiaten eine Mär ist. Während in Europa Millionen Küken zerschreddert, Millionen Schweine hilflos gegen einen grausamen Erstickungskampf während der CO2-Betäubung kämpfen, Verstümmelungen an der Tagesordnung sind und die große Mehrheit der Tierprodukte in brutalster Massentierhaltung produziert wird, laufen einige Tierschützer dennoch dem eurozentristischen Irrbild eines grausamen Asiens hinterher. "Den Splitter im Auge des anderen sehen, den Balken im eigenen Auge aber zuzudecken", ist hier das Motto.

 

Nebenbei isst die überwältigende Mehrheit der Menschen in Asien keine lebenden Tiere, um ein weiteres Vorurteil anzusprechen. Ebensowenig wie die Mehrheit der Bevölkerung in Europa Hummer in kochendheißes Wasser wirft oder Stopfleber konsumiert. Die Mehrheit der Bevölkerung in Europa und Asien beteiligt sich aber durch ihren Fleisch-, Milch- und Eierkonsum an unermesslichem Tierleid. Dies ist die traurige Gemeinsamkeit, die die Menschen überall auf der Welt miteinander haben. Hier muss aus veganer Sichtweise der Hebel angesetzt werden, um zu einer Veränderung zu gelangen. Dies kann nur weltweit und in Solidarität geschehen, nicht durch Vorurteile und Stereotype. Diese verhindern lediglich die Vernetzung von Tierschützern und Veganernund schaden damit auch den Tieren.

 

In Kambodscha werden wir durch die Veröffentlichung von vegan.eu in Khmer unseren Beitrag zur Ausbreitung der veganen Lebensweise leisten. Ebenfalls ist es unser Ziel,hier einen Gnadenhof zu eröffnen, der Menschen wie Tieren zugute kommen soll.

 

Von Kambodscha aus grüßen wir unsere Leserinnen und Leser herzlich und hoffen, dass ihr uns treu bleibt!

 

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