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Identitätsunterschiede zwischen vegan und vegetarisch lebenden Menschen

Identitätsunterschiede zwischen vegan und vegetarisch lebenden Menschen

In vielen wissenschaftlichen Untersuchungen werden vegan und vegetarisch lebende Menschen in einer Gruppe zusammengefasst.

Eine neue im Fachjournal Food Quality and Preference veröffentlichte Studie beschäftigte sich gegenüber mit Einstellungs- und Motivationsunterschieden zwischen vegan und vegetarisch lebenden Personen.

Ergebnisse der Studie

Dies sind die Hauptunterschiede, die Studie zwischen vegan und vegetarisch lebenden Personen fand:

  • vegan lebende Personen erleben die vegane Ernährungsweise in stärkerem Ausmaß als Teil ihrer Gesamt-Identität als vegetarisch lebende Personen. Die Zentralität der veganen Lebensweise ist also für vegan lebende Person höher als die Zentralität der vegetarischen Lebensweise für vegetarisch lebende Personen
  • vegan lebende Personen zeigen eine besonders hohe positive Bewertung der veganen Bezugsgruppe, also anderer Personen, die ebenfalls vegan leben
  • vegan lebende Personen fühlen sich häufiger durch die Gesellschaft abgewertet und diskriminiert als vegetarisch lebende Personen
  • vegan lebende Personen bewerten die Gruppe der nicht-vegan lebenden Personen negativer als Vegetarier die Gruppe der nicht-vegetarisch lebenden negativ bewerten
  • vegan lebende Personen zeigen insgesamt eine stärkere Motivation, ihrer Ernährungsweise zu folgen, was sich mit stärker ausgeprägten prosozialen und moralischen Aspekten begründet

Was ergibt sich hieraus?

Die Untersuchungsbefunde sind nicht erstaunlich und decken sich übrigens auch mit Ergebnissen, die wir immer wieder in Umfragen bei vegan.eu gefunden haben:

  • zwar bestehen zwischen vegan und vegetarisch lebenden Personen insofern Ähnlichkeiten, als beide auf den Konsum von Fleisch verzichten, der konsequente Verzicht auf alle Tierprodukte wird aber nur von vegan lebenden Personen umgesetzt

Der Grund für diesen wesentlich klareren Schritt liegt in einer stärker ethisch-moralischen Fundierung der veganen Lebensweise, die Tierleid überall dort vermeiden und abschaffen möchte, wo dies in den Möglichkeiten des menschlichen Handelns liegt.

Dass Vegetarier nur den halben Weg gehen, liegt oft an nicht ausreichender Reflexion der ebenso tödlichen Folgen von Milch und Eiern für die betroffenen Tiere, sowie eben an einer geringeren ethisch-moralischen Fundierung ihrer Entscheidung für die vegetarische Lebensweise.

Die Befunde der neuen Untersuchung sind mit dieser Interpretation konsistent.

Es sollte aber nicht vergessen werden, dass vegetarisch lebende Personen bereits den ersten Schritt getan haben und die meisten jetzt vegan lebenden Personen zuvor ebenfalls eine zeitlang vegetarisch lebten.

Vegetarisch lebende Menschen sind von daher eine Zielgruppe, die in einem späteren Schritt oft für die vegane Lebensweise gewonnen werden kann.

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10 Antworten

  1. Robin

    Vegetarier unterstützen durch ihre Lebensweise die Ausbeutung von Tieren, Veganer nicht. Vegetariern geht es um Ernährung, Veganern nicht. Vegetarier sind Speziesisten und haben viel mehr Berührungspunkte mit Omnivoren als mit Veganern. Vegetarier können vegan leben, Veganer aber nicht vegetarisch.

    • Vieles ist ja richtig, aber vergiss nicht, dass FAST ALLE vegan lebenden Menschen vorher, oft jahrelang, vegetarisch lebten. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die direkt von omnivor zu vegan wechseln (vielleicht ändert sich dies jetzt, wo vegan besser bekannt und verfügbar ist).. Es gibt also offensichtlich etwas, was vegetarisch und vegan lebende Menschen von Omnivoren unterscheidet.

      • Robin

        FAST ALLE und so auch ich. Heute sieht die Sache allerdings anders aus. Vegane Produkte sind meist als solche deklariert, egal ob Nahrungsmittel oder Gebrauchsgegenstände. Alles ist viel transparenter und in Form von Dokumentationen jederzeit abrufbar. Alle können sehen, was sich hinter Stall- und Schlachthofmauern abspielt. Oder während Tiertransporten, in Zirkussen, Zoos, Tierversuchsanstalten etc. Die Zerstörung der Erde durch die Tierausbeutung ist ersichtlich. Nie war es so einfach vegan zu leben, wer ernsthaft und aktiv etwas gegen die Ausbeutung von Tieren und zum Schutz der Erde tun möchte, lebt vegan.

        • Klaus Grünseich

          So ist es… und jeder der heute behauptet “ich wusste es nicht”, lügt!

    • Sabine

      An Robin: Bin Vegetarierin und dabei geht es mir nicht um die Ernährung.

      • Klaus Grünseich

        Wäre auch sehr merkwürdig, würde es um Ernährung gehen-> Stichwörter: IGF-1 (und weitere Hormone), mTOR, microRNS, BMMF, Casein, Antibiotika, Eiter (somatische Zellen), tierliches Protein, Dioxine, PCBs., etc.-> weitere Stichwörter: Krebs (insbesondere Brust/ Prostatakrebs, Lymphome, Leukämie), Allergien, Osteoporose, Diabetes, Demenz/Alzheimer, MS…

        Ethische/moralische und ökologische Gründe allerdings kann es auch nicht geben, denn: die Verbrechen an den Tieren, als Folgen: hungernde/verhungernde/verhungerte Menschen und Zerstörung des Klimas, der Umwelt und des Planetens, beginnen in der Tierqualindustrie ,Milch‘ weiter über die Tierquaindustrien ,Eier‘, ,Fisch‘, etc. und enden erst finale in der Tierqualindustrie ,Fleisch‘!

        Welche Beweggründe mag es dann geben? Wäre sehr interessant zu erfahren!

      • Robin

        Was ist denn dann der Grund Sabine?

      • Geronymo

        Kann man sich denken. Schliesslich ist die vegetarische Ernährung kaum gesünder als die omnivore. Aber um was geht es den Vegetariern? Die Tierechte können es auch nicht sein. Schliesslich werden Milchkühe, Hühner usw. auch bio unter den gleichen schlechten Bedingungen gehalten wie Schlachttiere. Vegetarier ekeln sich vor Fleisch..und fürchten sich vor Ausgrenzung. ..und das wars auch schon. 🙁

    • Jan

      Ich habe selbst 15 Jahre vegetarisch gelebt, bevor ich den Schritt zum veganen gegangen bin. Dafür gab es subjektive Gründe. Diese stellten sich zwar zumeist als unbegründet heraus, aber Anfangs sah ich das anders und es gingen Ängste mit einher.
      Wenn etwa das eigene Umfeld anders lebt, dann macht man sich etwa um die sozialen Konsequenzen Sorgen. Wie gehen z.B. Freunde und Familie damit um? Wie gut komme ich mit gesellschaftlichen Anfeindungen klar?

      Natürlcih wäre es Wünschenswert, wenn jeder entsprechend selbstbewusst wäre. Ich selbst musste das erst lernen und ich denke damit bin ich nicht ganz allein.

      Mir war von Anfang an klar, dass ich vegan leben möchte und habe einfach nach und nach immer mehr tierisches beiseite gelassen(keine Lederwaren, keine Eier mehr etc.) . Irgendwann blieb halt nichts tierisches mehr über. Das ist mit Sicherheit nicht der beste oder mutigste Weg gewesen, aber einer der für mich funktionierte. Glaube auch, dass es positive Auswirkungen auf mein Umfeld hatte. Zwar bin ich noch immer der einzige in meinem Bekanntenkreis der vegan lebt, aber die Tolleranz ist mit der Zeit deutlcih gestiegen. Auch das Konsumverhalten von einigen hat sich deutlich ins Positivere verschoben
      (Weniger Fleisch/”bessere Haltung”/”Faire Bezugsquellen”).

      Warum ich das schreibe und was ich damit sagen möchte ist, dass der Weg für jeden Menschen anders ist.
      Respekt für jeden Menschen der Reflektiert und Konsequent genug ist, diesen Schritt einfach zu gehen. Menschen sind aber unterschiedlich und jeder Schritt in die richtige Richtung ist am Ende Positiv. Menschen anzufeinden oder zu frustrieren bringt niemandem etwas. Befürworten, unterstützen und einfach vorleben sind meiner Meinig nach da deutlich effektiver und verhelfen eher zu einer Welt in der man dann auch leben möchte.

      • Robin

        Jan, es geht in dieser Studie darum, dass in vielen wissenschaftlichen Untersuchungen vegan und vegetarisch lebende Menschen in einer Gruppe zusammengefasst werden. Ich persönlich finde das nicht richtig und argumentiere entsprechend. Das hat nichts mit anfeinden zu tun..

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