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Vegane Ernährung bei Fructoseintoleranz: Interview mit Iris vom Blog Veganarchitect.com

Vegane Ernährung bei Fructoseintoleranz: Interview mit Iris vom Blog Veganarchitect.com

Iris ist 23 Jahre alt und betreibt das vegane Rezepteblog Veganarchitect.com. Das Besondere an diesem Blog ist neben den äußerst leckeren Rezepten, dass ein Schwerpunkt auf der Thematik der "Fructoseintoleranz liegt". Iris leidet selbst unter Fructoseintoleranz. Mit ihrem Blog macht sie deutlich, dass an einer Fructoseintoleranz eine vegane Ernährung nicht zu scheitern braucht. Im Interview sprechen wir mit Iris über ihren Blog und ihre persönliche Geschichte.

Du betreibst den veganen Rezeptblog http://veganarchitect.com. Was ist die Idee hinter deinem Projekt?

Ich liebe es zu kochen, noch viel mehr liebe ich Tiere. Seit ich täglich für mich selbst koche, und vor allem seit mein Freund bei mir einzog hat sich alles stark zum Positiven verändert. Er ist dem Thema gegenüber sehr aufgeschlossen, dadurch hat sich meine Unsicherheit was das vegane Kochen betrifft vollkommen gelegt. Unsicherheit steht einem wie in allen Lebenslagen auch in der Küche wahnsinnig im Weg. Seit ich klein bin weiß ich, dass ich niemals glücklich werden kann wenn ich mein Leben nicht den Tieren und der Umwelt widme. Also die Idee hinter dem Projekt? Das Glück für mich und für die Menschen vegane und umweltfreundliche Alternativen zu finden.

Du möchtest gerade auch für Rezepte für Menschen mit Fruktoseintoleranz zur Verfügung stellen. Was ist eigentlich Fructoseintoleranz und wen betrifft sie? Welche Herausforderungen bestehen, sich bei Fructoseintoleranz vegan zu ernähren?

Fructoseintoleranz kann entweder hereditär oder mit der Zeit erworben werden. Es handelt sich bei der erworbenen Fructose-Intoleranz um eine Resorptionsstörung, was soviel bedeutet wie der Körper ist Unfähig die Fructose über die Dünndarmschleimhaut in die Blutbahn aufzunehmen. Anzeichen sind Verdauungsbeschwerden jeglicher Art meist nach der Mahlzeit. Man fühlt sich träge und unwohl. Längerfristige sekundär Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, eine erhöhte Infektionsanfälligkeit, sowie eine Schwächung des Immunsystems, Konzentrationsstörungen, Haarausfall, Nährstoffmangel, und Depressionen und auch das Auftreten weiterer Unverträglichkeiten ist möglich. Bei mir hat sich diese Intoleranz langsam gebildet, Schuld war eine Laktoseintoleranz die ich als Vegetarierin nicht richtig gedeutet hab und mich dann als Neu-Veganerin sehr einseitig von Pasta und Tomatensoße ernährt hab. Zusätzlich hab ich meinen Verdauungstrakt mit zu viel Salz und Chili überlastet. Das wurde so schlimm, dass ich teilweise fast nichts mehr essen konnte. Wenn man vernünftiger ist, dann stellt man seine Ernährung wirklich sofort um, sobald man unter den Anzeichen leidet. Für ein bis drei Monate sollte man sich mal sehr sehr fructosearm ernähren. Viel Getreide, Kartoffeln, Weißbrot und frische Kräuter. Hört sich anfangs vielleicht langweilig an, wirkt sich aber sehr schonend aus und kann gut schmecken wenn man etwas variiert. Man kann nach und nach langsam beginnen kleine Fructose Mengen zu sich zu nehmen, aber bitte nie auf nüchternen Magen.

Die Intoleranz ist bei jedem sehr unterschiedlich ausgeprägt. Stark gebessert hat es sich als ich begonnen habe viel kleinere Portionen öfters auf den Tag verteilt zu mir zu nehmen und nur zu essen wenn ich wirklich hungrig bin. Generell versuche ich mehr auf die Bedürfnisse meines Körpers zu achten. Gesundheit muss immer vorgehen.

Was ist deine eigene Geschichte und wie bist du zur veganen Ernährung gekommen?

Fleisch und andere Tierprodukte waren mir immer schon etwas suspekt. Als Kind hab ich diese Selbstverständlichkeit schon immer sehr stark angezweifelt. Irgendwann mit 9 kam ich zu dem Punkt an dem es mir gleichgültig war ob es für andere Menschen nun schwer ist etwas Vegetarisches zu kochen, weil mir klar wurde dass der Mord an einem anderen Lebewesen wohl weitaus schlimmer ist. Beilagen tun es doch auch. Ich hab dem Druck der Gesellschaft dann leider wieder nach 2 Jahren nachgegeben und Fleisch konsumiert. Mit 15 kam der endgültige Umbruch. Ich begann nach und nach tierische Produkte zu streichen. Anfangs gab es noch Fisch, dann lebte ich ganz vegan und mal vegetarisch. Seit 4 Jahren bin ich dem Veganismus so treu wie ich es nur sein kann. Leider schummelt man mir in Gasthäusern oder bei Familienzusammenkünften mal etwas Milch, mal etwas Butter rein. Gefallen tut mir das nicht.

Der Film Earthlings war für mich ein sehr starker Halt. Einerseits bin ich oft sehr traurig und enttäuscht über die Realität und die Gleichgültigkeit vieler Menschen, andererseits denke ich, dass Veränderungen Zeit brauchen. Veganismus ist für mich eine sehr positive und bedachte Lebensweise. Ich fühl mich körperlich so unglaublich viel wohler, meine Haare sind voller, meine Haut ist reiner und ich bin um ein paar Kg schlanker.

Welche Erfahrungen hast du bisher mit der veganen Ernährung gemacht?

Für mich selbst ist sie das Beste was mir passieren hätte können. Am meisten gekämpft hab ich mit den negativen Emotionen von Anderen, die meine Überzeugung nicht nur nicht teilten sondern ein Problem damit hatten. Mittlerweile kann ich von solchen Dingen Abstand nehmen und positiv und überzeugt hinter meiner Einstellung stehen. Ich werde bestimmt nie wieder auf Fleisch oder sonstige Produkte aus Massentierhaltung zurückgreifen. Ich bin davon überzeugt dass eine vegane Lebensweise die ultimative und einzig bewusst nachhaltige Lösung sehr vieler wirtschaftlicher, und umweltbedingter Probleme dieser Welt ist.

Glaubst du jeder mit Fructoseintoleranz kann sich vegan ernähren?

Natürlich, man muss nur wollen wie bei allen Dingen im Leben. Sobald man die Karenzphase (1-3 Monate) hinter sich hat, ist es gar kein Problem mehr. Ich hatte kurzzeitig einen Vitamin B12 Mangel und war generell etwas geschwächt von den Nebenerscheinungen der monatelang zu stark fructosehaltigen Ernährung. Jedoch legt sich das sehr schnell wieder und man fühlt sich gesund und munter. Ich gebe mittlerweile sehr viel Acht auf meine Gesundheit, aber an erster Stelle stehen Tiere. Ihnen zuliebe kann ich auf viel Verzichten.

Veröffentlichst du nur Rezepte für Personen mit Fructoseintoleranz oder kreierst du auch andere vegane Rezepte?

Da es mir mittlerweile schon besser geht, probiere ich sehr viel Neues aus. Im Moment mag ich es etwas deftiger, es liegt mir sehr viel daran für traditionelle Gerichte die voll mit Fleisch und Milchprodukten sind Alternativen zu finden, so kommt viel Kamut zum Einsatz und der macht sich ausgezeichnet in „Faschiertem Braten“ oder in „Fleischbällchen“. Aber ganz besonders angetan hat es mir die Ital Küche seit unserem Urlaub auf Barbados im Februar diesen Jahres. Ital ist eine Bezeichnung für die Küche der Rastafari, sie ist überraschender Weise meist vollkommen vegan, und meidet den Einsatz von Salz. Ich fand das Essen dort wahnsinnig gut, und vor allem sehr sehr ausgiebig und billig, trotzdem haben wir beide an Gewicht verloren. Bei meinem Freund waren es ganze 7 Kg, bei mir

Du hast extra für vegan.eu ein Rezept entwickelt. Es handelt sich um einen Rhabarber Kuchen, auf einer süßen Knäckebrot Basis mit einer Zitronencreme. Kannst du uns etwas über das Rezept erzählen?

Das Rezept (hier direkt zum Rezeptoder in deutscher Sprache unter diesem Interview) ist sehr einfach und gut nachvollziehbar. Der Boden und die Zitronencreme sind sehr fructosearm und ohne weiteres auch für die Karenzzeit geeignet. Die Zutaten sind leicht zu bekommen - bis auf den Rhabarber, aber den kann man auch gerne ersetzten gegen Erdbeeren, Blaubeeren oder Nektarinen. Ich finde Knäckebrot toll, es ist knusprig und süß sowie salzig in der Küche gut einsetzbar.

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Wie entsteht typischerweise ein Rezept bei dir?

Das passiert alles ganz spontan, was gerade zu Hause ist. Wenn es aufwendiger ist plan ich die Schritte kurz in meinem Kopf durch. Die Konsistenz und der Geschmack müssen stimmen, jedoch gibt es kein richtig oder falsch. Ich halt mich nie an irgendein Rezept genau so sind auch meine Rezepte zu verstehen, bisschen was hier von oder auch nicht. Mein Studium hat mir sehr dabei geholfen frei und kreativ zu denken und handeln, unter Berücksichtigung gewisser Strukturen und Abläufe.

Hast du selber Lieblingsrezepte? Wenn ja, welche?

Eigentlich nicht so wirklich, nein. Mir schmeckt fast alles was vegan ist sehr gut. Desto mehr man probiert desto unglaublich weit offen steht die Welt der Geschmacksrichtungen. Ganz oft gibt es bei uns zuhause Kartoffeln, Tortillas, Soßen für Pasta und Gnocchi, Kuchen sowie Nachtische jeglicher Art. Ich freu mich wenn es schnell zubereitet ist und eine kleine Geschmacksüberraschung beinhält.

Was machst du beruflich und wie viel Zeit kannst du für dein Projekt investieren?

Ich studiere Architektur, und arbeite immer wieder nebenbei. Einerseits verdiene ich Geld mit Fotografie, diesen Sommer hab ich noch ein tolles Praktikum in einem Stadtplanungsbüro mit einer Freundin zusammen ergattern können. Da ein Architekturstudium sehr viel Zeit und Nerven abverlangt, ich meine Freizeit am liebsten mit meinen beiden Hunden, meinem Freund und meinen Freunden verbringe, bleiben mir oft nur wenige Stunden pro Woche für den Blog. So hab ich die Rezepte in einzelne Schritte zerlegt und arbeite klein bei klein nebenbei immer wieder etwas ab.

Welche Ideen hast du für die Zukunft deines Projektes?

Ach, gute Frage. Verbessern in jeglicher Hinsicht. Zuversichtlich dran bleiben und vor allem mehr Menschen zu erreichen. Daher erwägen wir es den Blog eventuell zweisprachig zu machen, das deutschsprachige Publikum ist uns sehr wichtig. Mein Freund spricht immer wieder von einem Kochbuch, dafür fühle ich mich aber noch nicht bereit, jedoch gefällt mir der Gedanke. Ich wünsche mir sehr vielen Menschen damit eine Freude zu machen, ihnen Erleichterung und Aufklärung zu verschaffen.

Können Leser_innen von vegan.eu irgendetwas tun, um die Entwicklung und den Erfolg deines Projektes zu unterstützen?

Über einen regen Austausch und Zusammenhalt freue ich mich immer. Feedback ist mir sehr wichtig und ich sehe den Blog durchaus als Plattform an. Am besten gelingt das durch die Facebook Seite von Vegan Architect (fb.veganarchitect.com) oder auf dem Instagram Account (ig.veganarchitect.com) sowie auf Pinterest (pt.veganarchitect.com) Falls es Fragen zu denenglischsprachigen Rezepten gibt, stehe ich gerne jedem in Deutsch zu Verfügung.

Wir danken dir herzlich für das Interview und das tolle Rezept, welches wir hier noch einmal deutschsprachig wiedergeben!

Zitronencreme Kuchen mit süß gebackenem Rhabarber

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10 Stück Roggenvollkorn Knäckebrot

50-100 ml Wasser

2 EL Kokosöl

2 1/2 EL Dextrose

7 EL Seidentofu

300 ml Kokosmilch

4 EL Dextrose

1 Pkg Agar Agar

Saft 1/2 Zitrone

geriebene Zitronenschale (unbehandelt)

3 Stangen Rhabarber

50 ml Wasser

4 EL Dextrose

+ 1frische Zitronenverbene

Zubereitung:

Hack das Knäckebrot in feine kleine Stücke. In einer Schüssel kannst du das Kokosöl, 2 EL Dextrose und anfänglich 50 ml Wasser mit dem feingehackten Knäckebrot zu einer Masse verarbeiten. Bei Bedarf kannst du noch etwas mehr Wasser hinzugeben. Der Teig sollte nicht zu weich werden. Deine Kastenform solltest du mit Backpapier auslegen um anschließend den Teig bis zur halben Höhe darin anbringenzukönnen. Er sollte gleichmäßig verteilt werden und keine Löcher bilden. Der Teig darf nun mit der Kastenform zusammen in den Kühlschrank für 10 Minuten. In der Zwischenzeit kannst du den Ofen au 220°C vorheizen. Um schön knusprig zu bleiben sollte der Teig mindestens 20 Minuten gebacken werden. Sobald er fertig ist lässt du ihn auskühlen bevor er die Zitronencreme auffangen darf.

Für die Zitronencreme vermengst du den Seidentofu, die Zitronenschale, den Zitronensaft sowie 100 ml der Kokosmilch mit einem Handmixer. Die restlichen 200 ml der Kokosmilch kannst du mit dem Agar-Agar erhitzen. Halte dich dabei an die Anleitung. Sobald du fertig bist damit vermeng die warme Kokosmilch mit der kalten Zitronencreme und lass das Ganze für 15 Minuten kalt werden bevor du es in den gebackenen Knäckebrotteig füllst. Das Ganze muss nun für ca. 2 Stunden in den Kühlschrank damit das Agar-Agar deine Creme festigen kann. Den Kuchen aber bitte erst aus der Kastenform nehmen wenn sich die Creme vollkommen gefestigt hat.

Bevor du den Kuchen servierst den Rhabarber waschen und in ca. 7 cm lange Stücke schneiden, welche in einer kleinen Backform mit 4 EL Dextrose und 50 ml Wasser überbacken werden. Den Ofen musst du auf 250°C vorheizen. Der Rhabarber sollte für ca. 10 Minuten gebacken werden. Ich empfehle dir ihn nicht aus den Augen zu lassen da er plötzlich zerfällt wenn er zu lange im Rohr ist. Du kannst ihn etwas abkühlen lassen, aber besser schmeckt er warm auf dem Kuchen. Jetzt noch etwas Zitronenverbene oben drauf und fertig.

Guten Appetit!

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12 Antworten

  1. Manfred

    Lieber Thorsten
    wenn Du hier schon solche Sachen behauptest, dann solltest Du das auch genauer belegen. Wenn Du schon von übersäuern redest, dann ist Dir hoffentlich klar, dass tierische Produkte bei der Verdauung Harnsäure produzieren, die den Körper dazu zwingt, Calcium zu lösen und die Nieren überlastet. Abgesehen davon enthalten tierische Produkte Arachidonsäure, ein Stoff, der entzündungsfördernd ist und ein Grund warum tierische Produkte im Verdacht stehen, Krebs zu fördern. Du solltest vielleicht mein Buch "Richtig essen für Gesundheit und Umwelt" lesen, bei Amazon und Apple als ebook verfügbar. Dort erkläre ich sehr umfangreich, was passiert, wenn wir tierische Produkte essen. Belegt mit einer Vielzahl von Quellen. Dann würdest Du vielleicht etwas anders darüber denken, Eier, Milch und Fisch als gesund zu bezeichnen.
    Manfred

    • Thorsten

      Lieber Manfred

      Ich beleg es Dir gerne. Lies das Buch „AAM – Die Antiacidmethode; Saure Nahrung macht krank“ von Dr. med. Fred. W. Koch. Dann weißt Du Bescheid.
      Milch, Eier, Fisch und Fleisch haben alle einen pH Wert von ca. 6, sind also weit besser für die Gesundheit als Rhabarber, Zitrone, eingenommenen Zucker, Essig, usw., die einen pH Wert von lediglich 2 aufweisen. Zur Klarstellung: pH7 ist neutral, alles was darunter ist, ist sauer, alles was darüber ist, ist basisch. Der Körper ist nicht in der Lage, Basen zu produzieren, die er aber braucht. Neutrale oder basische Lebensmittel sind selten. Deshalb Lebensmittel mit einem pH Wert von 4,5 und darunter unbedingt meiden. Du kannst auch einen Zahnarzt fragen, was er von Schokolade (Zucker) oder von sauren Früchten, auch Rhabarber, hält. In der Praxis sollte man Lebensmittel mit einem pH Wert zwischen 5,5 und 7 oder darüber konsumieren.
      Auch wenn Dr. med. Fred. W. Koch weder Fisch noch Fleisch empfiehlt, ist Fisch sehr gesund. Überall wo viel Fisch gegessen wird, leben die Menschen überdurchschnittlich lange. Fleisch enthält je nach Sorte Entzündungsfördernde oder –hemmende Stoffe, wie z.B. Hühnchen oder Putenfleisch. Eine Generalisierung ist hier also fehl am Platz.
      In allen Ländern wo vor allem vegetarisch gegessen wird haben die Menschen eine niedrige Lebenserwartung, währenddem wo (viel) Fleisch gegessen wird, eine hohe. Das beweist für mich noch weit mehr als hoch gestochene Theorien.
      Klar ist auch, je älter der Mensch wird, um so mehr ist er für Krankheiten anfällig. Wenn also ein Inder zwar gesünder ist aber mit 55 stirbt und ein Franzose erst mir 85, auch wenn er irgendwann mal krank wird, dann ist für mich die Wahl klar, denn ernsthaft krank wird er eh in der Zeitspanne werden, wo der gesunde Inder längst tot ist.
      Und noch was: das Essen ist nur eine und nicht mal massgebende unter vielen Komponenten, die die Gesundheit beeinflussen. Wer Sport in der Natur treibt, erfüllenden Sex hat und liebevolle Gedanken pflegt, ist, auch wenn theoretisch sein Essen nicht optimal ist, weit besser dran, als ein Veganer, der nur darauf bedacht ist, das schlechte an den Menschen zu sehen, jeder Zeit Kritik ausübt, (weil er/sie) kein Sex mangels Gelegenheit hat – vegane Frauen, die veganen Sex wollen, sind vor allem davon betroffen denn es gibt weit mehr vegane Frauen als vegane Männer – (und daher auf normale Menschen neidisch und buchstäblich sauer sind; Selbstbefriedigung ist für Frauen entgegen den Männern ungeeignet, denn dabei erleben sie einen so genannten „leeren“ Orgasmus, was für den Körper laut indischer Theorie äusserst schädlich sein soll) und noch in der Stadt leben wo Sport in der freien Luft bedeutet, viel Abgase (die sind ebenfalls sauer) einzuatmen oder als jemand, der vegetarisch isst aber raucht und trinkt.

      • Hanz

        Die Vegankritik, die Thorsten vertritt, amüsiert mich doch sehr: außer "lies dieses Buch und alles ist klar" und "oh, böser PH Wert" ist da argumentativ nichts zu holen.

        Menschen aus Ländern mit hohem Fleischkonsum haben also eine höhere Lebenserwartung als Menschen aus Ländern mit eher vegetarischer Ernährung?

        Stimmt im großen und ganzen erst mal.

        Hat jedoch nichts mit der Ernährungsweise zu tun sondern mit dem Umstand, dass Fleisch ein Luxusprodukt ist und daher vermehrt in reichen Ländern mit guter medizinischer Versorgung und allgemein besseren Lebensbedingungen verzehrt wird.

        Die Lebenserwartung in z.B. Indien ist also trotz recht weit verbreiteter vegetarischer Ernährung geringer, weil es insbesondere in ländlichen Gebieten oft gar keine medizinische Versorgung gibt, Trinkwasser und Böden belastet sind (allgemeines Schwellenland-Problem), etc.

        Die Welt lässt sich halt weder monokausal noch esoterisch-pseudowissenschaftlich erklären. Derb sexistisch, wie Sie es tun schon gar nicht !

        Finde es eine Schande, dass (insbesondere der sexistische Teil) so etwas auf einer emanzipatorisch motivierten Webseite so lange ungelöscht bzw. unkommentiert stehen kann.

        • Heken

          Hallo, weiß jemand von Euch Verganern, wie man sich basich ernährt, wenn man Fructoseintoleranz hat? Die meisten basischen Lebensmittel sind doch Obst oder Gemüse?

        • gast

          Hallo,

          ich war in den Neunzigerjahren (als Teenie, jaja, da hat in Deutschland noch kaum einer von Veganem gesprochen) einige Jahre komplett vegan, sogar Shampoo kaufte ich in einem extra Vegan-Shop.

          Ich finde es interessant, dass Du nun so lebt.
          Da ich davon ausgehe, dass Du daher recht bewusst und interessiert an Informationen bist, die vielleicht nicht überall offen mitgeteilt werden, möchte ich Dich auf etwas hinweisen, das mir sehr am Herzen liegt:

          Wir werden von unserer Politik bewusst im Unwissen darüber gehalten, dass die meisten (auch biologisch angebauten!) Gemüse heute leider vollkommen Cadmium-belastet sind.

          Ich hoffe, Du kannst ganz gut rechnen und kommst mit Einheiten (Mikrogramm, Miligramm usw.) zurecht, denn damit wird gerne Augenwischerei betrieben (gerne wird zwischen Mikrogramm und Miligramm hin- und hergesprungen, so daß die Leute nichts mehr kapieren).
          Dann würde ich Dir raten, Dich mal selber schlau zu machen zum Thema Cadmium.
          Und lass Dir nichts "erzählen" von Stellen, die beruhigen wollen: Selbst nachrechnen muss man einmal.
          Es ist erschreckend.
          Man kann (leider) kaum noch gesund essen, weil alles, was eigentlich gesund ist (Vollkorn, Grünzeugs,…) total Cadmium-belastet ist.
          Das hat wohl auch damit zu tun, dass der Körper nicht zwischen Calcium-Ionen und Cadmium-Ionen unterscheiden kann und beides gleich aufnimmt, beides die gleichen "Wege" im Körper (und in Pflanzen) nimmt.

          Es ist unumstritten, dass Cadmium schwer Nieren-schädigend und krebserregend ist.

          Es ist auch bekannt, dass Vegetarier statistisch häufiger Nieren- und Prostatakrebs bekommen.
          Beides ist ziemlich sicher auf den erhöhten Cadmium-Gehalt in Pflanzen zurückzuführen.

          Ich möchte Dich nicht vom Veganen oder Vegetarischen abbringen (ich selbst könnte, selbst wenn ich wollte, vor Ekel keine toten Tiere essen), aber es ist mir immens wichtig, dass mehr Menschen Bescheid wissen und darüber (vielleicht irgendwann doch) mehr öffentlich geredet wird.
          Denn nur, wenn wir es einfordern, wird die Politik sich ändern und werden Verbraucher und ihre Gesundheit wieder besser geschützt werden.

          Momentan ist es eher so, dass die sogenannten "Höchstgehalte" für Lebensmittel danach ausgerichtet werden, wie es für die Landwirtschaft praktisch ist, nicht nach der Gesundheit der Menschen.
          Beispiel: Der Höchstgehalt für Pinienkerne wurde kurzerhand abgeschafft, als sich herausstellte, dass Pinienkerne alle Grenzwerte massiv überschritten.
          (*Auch eine Lösung* ;( )

          Ich empfehle, so wenig wie möglich Kakaopulver (/ Bitterschokolade), besonders aus Südamerika nicht, zu sich zu nehmen.
          Außerdem möglichst keine Leinsamen, keinen Mohn, keine Sonnenblumenkerne, keinen Spinat, keine Knollensellerie, keinen Kopfsalat.
          Um schon einmal die absoluten Cadmium-Bomben zu eliminieren.
          Lieber Roggen-Vollkorn als Weizenvollkorn.
          (Zu Dinkel fand ich keine Werte, aber ich nehme an, dass es sich wie Weizen verhält, da beide Sorten verwandt sind.)
          Kartoffeln unbedingt nur ohne Schale (und in Maßen) verzehren.

          Es ist traurig, das so schreiben zu müssen, aber es kann alles recherchiert werden, man muss, wie gesagt, etwas rechnen.

          Findige Lobbyisten haben dann angeführt, die Vegetarier seien eben selbst schuld, weil sie (angeblich) zu wenig Eisen zu sich nähmen und zu wenig Kalzium oder so, und dies eine erhöhte Cadmium-Einlagerung fördere.
          Der Punkt ist aber, dass die meisten Pflanzen, die viel Eisen und Kalzium enthalten leider eben genauso viel Cadmium enthalten (die Pflanzen können die Stoffe bei der Aufnahme wie der Mensch offenbar nicht unterscheiden und nehmen beides auf).
          Und sogar Nahrungsergänzungsmittel enthalten entsprechend Cadmium.

          Ein weiteres Problem, das mich wirklich empört, ist, dass es nicht mal zu allen gängigen Lebensmitteln überhaupt öffentlich zugängliche Daten gibt.
          Beispiel: Hirse.
          Ich vermute, dass Hirse sehr viel Cadmium enthält. Es würde auch dazu passen, dass Hirsepflanzen zum Entgiften von Cadmium-verseuchten Böden angebaut (und danach als Sondermüll entsorgt!) werden. Sie entgiften den Boden, aber sie tun die eben genau dadurch, dass sie das Gift in sich selbst aufnehmen, "entgiften" ist hier also ein etwas zweischneidiger Begriff.

          Biologischer Anbau schützt übrigens auch nicht wirklich.
          Beispiel: Alnatura-Bitterschokolade. Alnatura-Kartoffeln. Siehe Ökotest-Ausgaben.

          Ich hoffe, Du kannst etwas damit anfangen. Es ist schwer, eine Lösung für sich zu finden, ich selbst suche einen Mittelweg. Aber ich bin doch froh, dass ich (inzwischen) um die Problematik weiß und nicht mehr blind im Glauben an die gesunde Wirkung Bitterschokolade und grüne Smoothies usw. verzehre.

          Viele Grüße

  2. danke für den beitrag !

  3. Hallo liebe Iris,

    toller Blog mit vielen interessanten Infos.
    Darf ich Fragen, ob du in deinem Newletter auch Rezepte aussendest und wenn ja, wie oft?

    Liebe Grüße
    Simon von Vegan Living

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