Vegan ist global gesehen die gesündeste Ernährung

Vegan ist global gesehen die gesündeste Ernährung

Zahlreiche Untersuchungen zeigen auf, dass eine fleischlose und insbesondere auch eine vegane Ernährung zu gesundheitlichen Vorteilen führt (siehe hier). Insbesondere ist der Verzicht auf tierische Produkte offenbar mit einem reduzierten Risiko verbunden, an Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes zu erkranken.

Eine neue Untersuchung eines belgischen Forscherteams (siehe hier) zeigt auf, dass die vegane Ernährung global betrachtet die im Vergleich zu vegetarischen, semi-vegetarischen, pescetarischen oder fleischbasierten Kostformen gesündeste Ernährungsweise ist.

In der Studie wurden die fünf Ernährungsformen vegan, vegetarisch, semi-vegetarisch, pesco-vegetarisch und omnivor (Mischkost mit Fleisch) im Hinblick auf zwei globale Indices des Gesundheitsgrades einer Ernährungsform verglichen.

Herangezogen wurden spezifisch der Healthy Eating Index 2010 (HEI-2010) und der Mediterranean Diet Score (MDS). Von beiden Indices ist empirisch aufgezeigt worden, dass hohe Werte mit verbesserter Gesundheit und entsprechend vermindertem Risiko an Krebs, Herzkreislauferkrankungen oder Diabetes zu erkranken, einhergehen.

Der Hauptbefund der Studie ist, dass Veganer in beiden wissenschaftlich etablierten Indexmaßen einer gesunden Ernährung im Vergleich zu den anderen Ernährungsgruppen den günstigsten Gesamtpunktewert erreichten. Demgegenüber wiesen Fleischesser bei beiden Indices den ungünstigsten Gesamtpunktewert auf. Vegetarier, Teilzeit-Vegetarier (Flexitarier) und Pescetarier befanden sich im Mittelfeld zwischen den vegan und omnivor lebenden Studienteilnehmern.

Der Studienbefund bedeutet, dass die vegan lebenden Studienteilnehmer - global betrachtet – den gesündesten Ernährungsstil aufwiesen. Die veganen Studienteilnehmer praktizierten also in besonders hohem Ausmaß eine Ernährungsform, die die Gesundheit fördert und der Prävention einer großen Anzahl von auch durch die Ernährung gegebenenfalls geförderter Erkrankungen dient.

Trotz der wachsenden Befundbasis für gesundheitliche Vorteile einer veganen Ernährung, wird die Diskussion um die vegane Ernährung in der Öffentlichkeit oftmals unter der Optik einer Mangelernährung geführt, wozu insbesondere auch die Stellungnahmen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beitragen. Zwar hat die DGE mittlerweile ihre generelle Ablehnung einer veganen Ernährung aufgegeben, warnt aber nach wie vor vor einer veganen Ernährung während Schwangerschaft, Stillzeit oder während des Kindesalters. Diese Warnung widerspricht den gegenteiligen Positionen der US-amerikanischen und kanadischen Schwesterorganisationen der DGE, die nach gründlicher Analyse des Forschungsstandes zu dem Ergebnis gelangt sind, dass eine gut geplante Ernährung für alle Phasen und Altersstufen der menschlichen Entwicklung geeignet sei (Belege siehe hier und hier).

Kritiker der veganen Ernährung nehmen typischerweise eine Mikroperspektive ein. Sie fokussieren sich auf einzelne Mikronährstoffe, wie Vitamin B12, und weisen der veganen Ernährung aus dieser Perspektive den Status einer Mangelernährung zu. Tatsächlich ist Vitamin B12 die einzige Substanz, die bei einer veganen Ernährung durch Supplementierung oder Konsum angereicherter Lebensmittel zugeführt werden muss, was komplikationslos möglich ist (siehe hier und hier).

Die Fokussierung auf einzelne mögliche Mikronährstoffmängel bei einer veganen Ernährung geht in der Regel auf die Sachlage nicht ein, dass auch bei einer nicht veganen Ernährung Nährstoffmängel häufig auftreten, nur eben typischerweise andere Nährstoffe betroffen sind (siehe hier). Vor allem aber verliert eine Mikroperspektive schnell den Blick für das Ganze, konzentriert sich einseitig auf mögliche Risiken und übersieht so den tatsächlich bei weitem überwiegenden gesundheitlichen Vorteil einer veganen Ernährung.

Notwendig ist vorrangig eine Ausrichtung des Fokus auf die globalen Auswirkungen einer veganen Ernährung, der allerdings dennoch eine zusätzliche Mikroperspektive nicht obsolet macht. Wenn die globalen Auswirkungen als Basis zugrunde gelegt werden, kann eine zusätzliche Mikroperspektiver wichtige Hinweise geben, wie vegan lebende Personen die deutlich überwiegenden gesundheitlichen Vorteile einer veganen Ernährung nutzen und gleichzeitig eine Unterversorgung mit spezifischen Mikronährstoffen vermeiden können. Hierzu gehören beispielsweise die Sicherstellung der Vitamin B12 Versorgung durch Supplementierung oder angereicherte Lebensmittel, die Umsetzung einer vollwertigen und abwechslungsreichen veganen Ernährung, sowie der ausreichende Aufenthalt im Sonnenlicht zur Gewährleistung der Vitamin D Versorgung.

Wie eine vollwertige vegane Ernährung umgesetzt werden kann, wird u.a. in dem hervorragenden Buch „Vegan for Life“ erklärt und ist ebenfalls sehr gut aus der deutschsprachigen Version der veganen Ernährungspyramide zu entnehmen.

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