Ostern: Blutvergießen steht vor der Tür

Ostern: Blutvergießen steht vor der Tür

Bald ist das Osterfest. Gefeiert wird die Auferstehung von Jesus Christus, an die Mitglieder der christlichen Religion fest glauben. Sterben werden hierfür weltweit Abermillionen Tiere, unter ihnen Lämmer, Karpfen, Hasen und Kaninchen, sowie zahlreiche weitere Individuen der verschiedensten Arten. Für die Feiern der einen, müssen die anderen sterben. Das Fest der Liebe wird in Blut getränkt.

Als Veganer sollten wir dieses Todes-Fest gleichzeitig zum Anlass nehmen, um uns von allen Vorbehalten, Stereotypen und jeder Arroganz gegenüber anderen Kulturen zu befreien - ganz nach dem biblischen Motto, den Balken im eigenen Auge nicht zu verkennen.

Vegan ist eine Philosophie des Lebens und des Mitgefühls, die keine Grenzen kennt - weder Artgrenzen noch Landesgrenzen. Vegan ist Ausdruck internationaler Solidarität auf der Basis von Mitgefühl und Lebensrecht.

Nach statistischen Befunden konsumiert der durchschnittliche Christ mehr Fleisch als die Mitglieder aller anderen Religionen, und zwar auch dann, wenn für Wohlstand kontrolliert wird. Gleichzeitig ist das Unrecht und das Elend, was mit der Fleisch-Produktion einhergeht, unermesslich.

Feiertage, wie das Osterfest, lassen dies Leid noch einmal ansteigen, verstärken den Exzess, treiben zum Schlachten im Akkord. Diese Feiertage lehren Feiern und Freude auf der Basis von Tod und Vernichtung. Bereits für die Kinder wird dies so selbstverständlich und eine feste Assoziation entsteht zwischen Feiern, den damit verbundenen positiven Gefühlen und dem Fleisch der Tiere, was gegessen wird.

In den USA, Südamerika und Westeuropa erleben wir in dieser Zeit einen Aufstieg des Rechtspopulismus und der Fremdenfeindlichkeit. Berufen wird sich auf den Schutz der eigenen Heimat und Tradition, die angeblich durch andere Traditionen bedroht sei.

Aus veganer Sichtweise entblößt sich diese Heimat und diese Tradition als ein Schlachtefest. Massenhafter Tiermord prägt alle Gesellschaften und ist in ihren Traditionen inwendig verankert. Die christliche Tradition hat dies sogar weiter auf die Spitze getrieben.

Der Veganismus kann sich auf keine gesellschaftliche Tradition berufen. Weltweit gibt es keine vegane Gesellschaft. Alle Religionen sind mehr oder weniger mit Tiertötung und Tiernutzung assoziiert. Selbst die kleine Region des Jainismus in Indien, die jede Tötung ablehnt, hat die Nutzung der Tiere für die Milchproduktion bejaht, mit allen Konsequenzen, deren Ausführung man anderen überlässt.

Die Kultur und Tradition des Fleischkonsums ist eine Kultur und Tradition des Blutvergießens, der Grausamkeit und des Mangels an Mitgefühl. Ein leidensfähiges Leben wird genommen, vernichtet, um den Körper zu konsumieren. Die westliche Kultur hat hieraus die Industrie der Massentierhaltung entwickelt, die sie seither in alle Welt exportiert.

Die Brutalität und emotionale Abgestumpftheit des Fleischkonsums spiegelt sich in denjenigen wider, die heute auf unseren Straßen und Parlamenten eben diese Kultur als angeblich bedroht verteidigen wollen. Die Empathielosigkeit gegen Tiere generalisiert zwanglos zur Empathielosigkeit gegen Menschen. "Absaufen lassen", rufen sie in Sprechchören und meinen Kinder, Frauen und Männer, Erwachsene, Jugendliche und Senioren, die in unsicheren Booten über das Mittelmeer fahren. Viele von ihnen ertrinken in den Fluten, während ihre Retter kriminalisiert werden.

Abschieben, ausliefern, auch in Sklaven-, Vergewaltigungs-, und Tötungslager nach Libyen - wundert es, dass diejenigen, die Leben vernichten, um es sich einzuverleiben, auch zur Vernichtung menschlichen Lebens bereit sind?

Mich wundert es nicht. In diesen Oster-Tagen sehe ich wieder, wie eine Kultur bar jeden Mitgefühls sich selbst preist und dabei den Begriff der Liebe mit Blut befleckt. Aus veganer Sichtweise gibt es hier nichts zu verteidigen, gar nichts.

Trotzdem können und sollen wir uns als vegan lebende Menschen erinnern an eine Zeit, wo wir (die allermeisten von uns) selbst noch Fleisch aßen und danach über den Vegetarismus zum Veganismus kamen.

  • Was ging damals in uns vor, als wir selbst noch Fleisch schnitten und aßen?
  • Was dachten wir, als wir Produkte der Tierqualindustrie, wie Milch oder Eier, konsumierten?
  • Was hielf uns, aufzuhören und den Weg zur veganen Lebensweise zu beschreiten?

Diese Fragen sind wichtig. Die Antworten können uns helfen, noch Fleisch essende Menschen und Vegetarier für den Veganismus zu gewinnen. Ein Thema auch für Ostern.

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