Interessante Zahlen zum veganen Leben

Interessante Zahlen zum veganen Leben

Bisher haben 887 vegan lebende Personen, unter ihnen 678 Frauen und 209 Männer (einschließlich drei Personen aus dem Transgender-Bereich) unseren Fragebogen beantwortet. Dabei zeigen sich bereits einige interessante Befunde, auch wenn diese sicherlich weitgehend bestätigen, was zu vermuten war:

Wer Veganer ist, war meistens Vegetarier zuvor

Der Weg zum Veganismus führte für die große Mehrheit der heute vegan lebenden Personen, die den Fragebogen ausfüllten, über den Vegetarismus. 79% aller vegan lebenden Personen ernährten sich zunächst vegetarisch bevor sie zur veganen Lebensweise wechselten. Vegetarismus ist also tatsächlich die erste Stufe zum Veganismus, auch wenn viele beim Vegetarismus bleiben und nur relativ wenige Vegetarier später tatsächlich vegan werden.Bei Betrachtung des veganen Entwicklungsweges ist der vorherige Vegetarismus aber insofern als progressives Element erkennbar. Wahrscheinlich sollten wir hieraus schließen, dass wir als Veganer gut beraten sind, uns daran zu erinnern, dass die meisten von uns selbst einmal Vegetarier waren. Vegetarismus ist demnach ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn aus veganer Perspektive die Entwicklung damit nicht stehen bleiben sollte.

Veganismus in der Praxis: Unterschiedliche Stringenzgrade

-Veganer unterscheiden sich dahin gehend, worauf sie im Alltag achten, um mit ihrer veganen Lebensweise im Einklang zu bleiben.Außer Fleisch, einschließlich Fisch, Milch und Eier, vermeiden 96,4% den Zusatzstoff Gelatine, wenn er direkt in Produkten enthalten ist. 87,8% vermeiden auch andere direkte tierische Zusatzstoffe. 80,9 % besuchen keine Zoos oder Zirkusse. Zwischen 73,9 bis 77,35% der befragten Veganer gaben an, keinen Honig und keine mit Gelatine geklärten Getränke zu konsumieren, kein Leder und keine Seide zu tragen und keine Kosmetika oder anderen Gebrauchsgegenstände aus Tierprodukten zu verwenden. Mit 69,8% und 64% noch relativ hoch war der Anteil der Befragten, der angab, keine Wolle zu tragen und nicht für andere Personen nicht-vegan zu kochen. Demgegenüber achten nach Eigenangaben nur 49% bei Medikamenten und nur 38,9% der Renovierungen auf Tierfreiheit. Bei Etikettenklebern passen nach Eigenangaben 28% auf und 26,5 vermeiden Produkte mit tierischen Verunreinigungsspuren.

Deutlich wird, dass der Hauptkonsenses im Vermeiden von Fleisch, Fisch, Eiern und Milch besteht - tatsächlich gab es nur ein Handvoll Leute, die hierauf nicht achteten und dennoch angaben, vegan zu sein, wobei diese aus der Stichprobe ausgeschlossen wurden. Sehr hoch scheint der Konsens auch für Gelatine zu sein, wobei andere tierische Zusatzstoffe ebenfalls im Regelfall vermieden werden. Relativ hoch ist der Konsens für Honig, Leder, Seide, bereits niedriger für Wolle und Medikamente. Demgegenüber achtet nur eine Minderheit der Veganer auch beim Renovieren auf vegan und noch seltener wird auf Etiketten geachtet. Nur 33 Personen gaben übrigens an, auf alles, was abgefragt wurde, zu achten. Bei Leder, Seide und Wolle teilten aber mehrere Personen mit, dass sie lediglich ihre alten Sachen austragen, nicht aber neue Produkte erwerben würden.

Sachlage bleibt, dass das Ideal eines möglichst 100% tierfreien Konsums offensichtlich nicht erreichbar ist, im Übrigen ganz sicher in der Praxis auch für die wenigen nicht, die jedenfalls angaben, auf alles zu achten. In dieser in extremer Art und Weise auf die Nutzung von Tieren ausgerichteten Gesellschaft, stößt die Umsetzung einer idealtypischen veganen Lebensweise also auf Grenzen. Dennoch sind viele Möglichkeiten gegeben, den Konsum so weit als möglich einzuschränken. Erkennbar werden auch Möglichkeiten zur weiteren Sensibilisierung, wie beispielsweise Renovierungsarbeiten, wo grundsätzlich Lösungsmöglichkeiten vorliegen.

Sollte sich die vegane Community aber nicht nahezu komplett auflösen wollen, folgt aus diesen Befunden, dass „Beschimpfungen“oder „Angriffe“ als „nicht-vegan“ vermieden werden und stattdessen in einem positiven Sinne in allen Bereichen, wo dies möglich ist, Alternativen bekannter gemacht werden sollten.

Stringenz nimmt mit Dauer der veganen Lebensweise zu

-Der Strengegrad der veganen Lebensweise, also das Ausmaß , in dem auf die verschiedensten Quellen tierischer Produkte geachtet und diese aus dem Konsum ausgeschlossen werden, korreliert übrigens signifikant mit der Dauer der veganen Lebensweise, die in unserer Stichprobe zwischen 0 und 31 Jahren schwankte. Je länger Menschen vegan leben, desto stärker scheinen sie den veganen Ausschluss von Tierprodukten auf immer weitere Lebensbereiche auszudehnen.

Veganismus als ethisches Handeln

Nicht verwunderlich sein dürfte, dass Veganer in ihrer überwältigenden Mehrheit die vegane Ernährung als dienlich für den Umweltschutz, den Tierschutz, die Beseitigung des Welthungers, die Gesundheit und die Fitness betrachten. Ebenso überwältigend ist mit 97,3% die Mehrheit derjenigen Veganer, die die vegane Ernährungfür moralisch geboten ansehen.

Vegane Partnerwahl

Auch vor dem Hintergrund unserer eigenen Kennenlern-Community interessierte uns besonders die Frage, wie stark vegan lebende Personen dazu tendieren, Partnerschaft und Sexualität nur mit ebenfalls veganen Personen erleben zu wollen?50,6% (Sexualität) bzw. 62,8% (Partnerschaft) gaben dies in unserer Umfrage bisher an, wobei bei den Männern die Tendenz zur selektiven veganen Wahl für partnerschaftliche und sexuelle Beziehungen etwas stärker ausgeprägt zu sein scheint als bei den Frauen.

Eine weitere Frage nach möglicher Sexualität und Partnerschaft mit einer Person, wenn alles sonst stimme, zeigt aber, dass die erkennbare Präferenz für vegan durchaus auch auf Vegetarier generalisiert. Denn während 58,3% der Befragten auch unter den Umständen, dass alles andere stimme, sich keine Partnerschaft mit einer fleischessenden Person vorstellen konnten, betrug diese Ablehnungsrate für Vegetarier lediglich 12,7%. Bei der Sexualität lagen die Ablehnungsraten noch niedriger (33,9% für fleischessende Personen, 6,6% für Vegetarier).

Während also eine Präferenz für andere Veganer als Partner erkennbar wird, befinden sich offenbar typischerweise auch Vegetarier im Spektrum potentieller Beziehungspartner von vegan lebenden Menschen und immerhin in dieser Stichprobe fast 42% können sich eine Partnerschaft mit Fleisch essenden Personen vorstellen.

Gesamteindruck

Die uns bisher vorliegenden Daten sind sicherlich nicht repräsentativ, aber vermitteln andererseits dennoch aller Wahrscheinlichkeit nach einen guten Einblick in die Praxis der veganen Lebensweise, die typischerweise mit Vegetarismus beginnt und sich in einem zunehmenden Bemühen zeigt, tierische Produkte so weit als möglich aus dem individuellen Konsum zu entfernen. Dabei sind Veganer überzeugt, das Richtige zu tun, um ethisch verantwortlich zu leben und den Zielen von Tierschutz, Umweltschutz und der Beseitigung des Welthungers, sowie auch individueller Gesundheit und Fitness zu dienen.

Gerade weil Tierprodukte in so enormen Ausmaß unsere gegenwärtige Gesellschaft prägen und weil Veganer dies für falsch halten, ist es nachvollziehbar, dass ein erheblicher Anteil von Veganern offenbarwenigstens im engsten Bereich intimer Beziehungen eine gemeinsame vegane Lebensweise möglichst anstrebt.

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