Vegan ist keine Mangelernährung

Vegan ist keine Mangelernährung

Im Journal of Nutrition ist eine Auswertung der Nährstoffversorgung von 30251 Teilnehmern veröffentlicht worden, die sich omnivor (Fleischesser, 18244), pescetarisch (Fischesser, 4531), vegetarisch (6673) oder vegan (803) ernährten.

Es zeigten sich zwischen den Ernährungsgruppen signifikante Unterschiede, die darauf hindeuten, dass je nach Ernährungsgruppe auf andere besonders kritische Nährstoffe zu achten ist:

-Veganer wiesen die höchste Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fetten, Ballaststoffen, Vitamin C, Vitamin E, Folsäure, Magnesium, Eisen und Kupfer auf

- Fleischesser wiesen die höchste Aufnahme von gesättigten Fetten, Proteinen, Vitamin B2, Vitamin B12, D, Zink und Iod auf.

- Fischesser erreichten die höchste Aufnahme von Kalzium und Selen.

- Die Datenauswertung belegt eine hohe Verbreitung von Vitamin B12 Mangel und unzureichender Iod-Versorgung bei Veganern. Demgegenüber ist bei Fleischessern Vitamin E Mangel sehr weit verbreitet.

- Erschreckenderweise nahmen lediglich knapp über 50% der befragten Veganer eine Supplement ein, welches mindestens auch Vitamin B12 enthielt.

Die Befunde widerlegen eindringlich Aussagen, die vegane Ernährung sei eine Mangelernährung, da sich die vegane Ernährung in Wirklichkeit in der untersuchten Stichprobe sowohl durch Besser-Versorgung als auch durch Schlechter-Versorgung in einzelnen Nährstoffen charakterisierte.

Die Befunde sind dazu geeignet, die vegane Ernährung zu optimieren, indem auf die wenigen kritischen Nährstoffe besonders geachtet wird. Die Studienautoren arbeiten dabei spezifisch heraus, dass eine Minderversorgung mit Vitamin B12 und Iod, sowie möglicherweise auch mit Zink und Selen, am ehesten mit einer veganen Ernährung einhergehen könnte, wobei die Befunde zu letzterem aber widersprüchlich sind.

Zink und Iod lassen sich zudem bei veganer Ernährung decken, wenn auf entsprechende Ernährungsempfehlungen geachtet wird, beispielsweise die Iod-Versorgung, wenn angereichertes Speisesalz konsumiert oder gelegentlich Algen gegessen werden. Es ist bei guter Planung auch ohne weiteres möglich, den Zink-Bedarf durch eine rein vegane Kost auf der Basis von Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Gemüse und Obst zu decken. Eine Studie zeigt zudem, dass Knoblauch und Zwiebeln die Zinkaufnahme verbessern.

Demgegenüber ist bei Vitamin B12 eine Supplementierung mit mindestens 10 Mikrogramm Vitamin B12 pro Tag erforderlich, wenn nicht auf den mehrfach täglichen Konsum von angereicherten Lebensmitteln geachtet werden soll. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen, dass dies nach wie vor von viel zu vielen Veganern nicht ausreichend beachtet wird.

Insgesamt zeigen die Studienbefunde, dass eine vegane Ernährung im Vergleich zu einer Mischkost mit Fleisch in vielen Bereichen mit einer besseren Nährstoffversorgung einhergeht, dass es aber ebenso eine Anzahl kritischer Nährstoffe gibt, auf die Veganer besonders achten sollten, um eine gesunde vegane Ernährung sicherzustellen. Die oftmals unterstellte pauschale Charakterisierung der veganen Ernährung als Mangelernährung wird durch die Studienbefunde überzeugend widerlegt. Im Gegenteil weisen die Studienautoren darauf hin, dass die vegane Ernährung in vielen Parametern besonders herzgesund zu sein scheint.

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