Spiegel-Online: Guter Artikel zu vegan in der Schwangerschaft

Spiegel-Online: Guter Artikel zu vegan in der Schwangerschaft

Unqualifizierte Warnungen vor einer veganen Ernährung in der Schwangerschaft sind leider noch viel zu häufig zu hören. Für die betroffenen veganen Mütter, Väter und Kinder können sich hieraus erhebliche Belastungen bis hin zu Ausgrenzung und Diskriminierung ergeben. In Deutschland gehen solche Positionen maßgeblich von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) aus, die den modernen Forschungsstand bisher nicht ausreichend berücksichtigt.

Umso erfreulicher ist ein neuerlicher Artikel bei Spiegel-Online, der die typischen vegankritischen Behauptungen nicht ungeprüft stehenlässt, sondern auf die gegenteilige Position im angloamerikanischen Raum wie auch auf veganfreundliche Ernährungswissenschaftler in der Bundesarepublik Deutschland verweist. Dargestellt wird im Artikel der Fall von Carmen Hercegfi, einer veganen Mutter, die sich auch in der Schwangerschaft vegan ernährte und ein gesundes Kind zur Welt brachte, welches nunmehr ebenfalls vegan ernährt wird.

Deutlich wird aus dem Artikel der Missstand, dass im deutschsprachigen Raum bisher nur begrenzte Hilfen und Ratschläge für vegane Schwangere und Stillende zur Verfügung gestellt werden. Dieser Missstand hängt wiederum mit der antiquiert-konservativen Position der DGE zusammen, die sich anders als ihre Schwesterorganisationen im angloamerikanischen Raum bis heute weigert, Ernährungsempfehlungen für vegane Schwangere, Stillende und Kleinkinder herauszugeben. Diesem Fehlverhalten liegt ein mangelndes Verständnis der veganen Ernährung als reiner Lebensstil zugrunde, von dem eine Schwangere gerne einen Urlaub einlegen könne. Verkannt wird dabei die ethische Fundierung der veganen Lebensweise, die es vegan lebenden Frauen unmöglich macht, während der Schwangerschaft oder Stillzeit Produkte zu verzehren, die mit Tierleid verbunden sind. Die Position der DGE, Veganer sollten doch in der Schwangerschaft und Stillzeit mindestens Milchprodukte konsumieren, entspräche einer Empfehlung an Juden oder Muslime, doch bitte Schweinefleisch zu essen, und ist indiskutabel.

Gut herausgestellt wird in dem Artikel bei Spiegel-Online vor allem, dass die Warnungen vor einer veganen Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit unberechtigt sind, da mit einiger Umsicht und Planung eine gesunde vegane Ernährung auch in diesen Phasen des Lebens ohne weiteres möglich ist. Die Leser können dabei leicht erkennen, dass die zitierten Warnungen eines Gynäkologen vor Eiweißmangel durch eine gute Lebensmittelauswahl außer Kraft gesetzt werden.

Dieser Artikel bei Spiegel-Online gibt Anlass zur Hoffnung, dass künftig Journalisten noch mehr die Vorurteile, wie sie von der DGE gegen den Veganismus verbreitet werden, hinterfragen und die Öffentlichkeit über die Sachlage aufklären werden, dass eine vegane Ernährung während des gesamten Lebenslaufs möglich ist. Früher oder später wird die DGE ihre Positionierung gegen die vegane Ernährung von Schwangeren, Stilllenden und Kindern in Anbetracht der Macht des Faktischen sicherlich aufgeben. Solange sie dies nicht tut, ist jeder Medienartikel, der das anti-vegane Dogma hinterfragt und dadurch bedingte Vorurteile gegen Veganer ins Wanken bringt, wichtig und begrüßenswert.

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