Schweinrettung setzt Zeichen für effektiven Tierschutz

Schweinrettung setzt Zeichen für effektiven Tierschutz

Über den Versuch, mehr als 130 Schweinen zu retten, die ursprünglich zur Schlachtung vorgesehen waren,hatten wir bereits vorher berichtet (siehe hier und hier).

Unter schwierigen Bedingungen und trotz Zeitdruck ist es einer Gruppe engagierter Tierschützer mittlerweile gelungen,für die Schweine eine Unterkunft zu finden, in der die Tiere in einem hellen Stall, ohne Spaltenböden auf dicker Einstreu leben können. Bis auf ein Tier sind alle Schweine aus ihrem Zwischenquartier in Stapen mittlerweile wohlbehalten in ihrer neuen Unterkunft angekommen. Ein Muttertier hatte zuvor am linken Vorderlauf gelahmt, kann aber nun nachgeholt werden, da es ihm inzwischen wieder gut geht.

Wegweisende Rettungsaktion

Zum ersten Mal wurde ein gesamter Mastbetrieb nicht durch eine Massenschlachtung, sondern durch eine „Massenrettung“ aufgelöst. Um die Schweine dauerhaft sicher versorgen zu können und ihnen Freilandaufenthalt zu ermöglichen, benötigt der Verein Rüsselheim e.V. weiterhin Unterstützung und Spenden.

Es gibt noch eine Reihe von Tieren, die Paten brauchen. Wir bitten daher interessierte Leser und Leserinnen von vegan.eu, sich mit Rüsselheim e.V. in Verbindung zu setzen, um dieses wichtige Tierschutzprojekt durch ihre Unterstützung zum Erfolg zu bringen:

HIER KLICKEN UND EMAIL-KONTAKT ALS UNTERSTÜTER [&] UNTERSTÜTZERIN AUFNEHMEN! (ruesselheim@freenet.de)

Nicht aufgegeben

Vielen schien es undenkbar, dass es gelingen kann, eine so große Anzahl an Tieren in so kurzer Zeit zu retten. Es gab aber Menschen, die nicht aufgaben und nun dabei sind, das scheinbar Unmögliche doch möglich zu machen.

Aus tierrechtlicher und veganer Sichtweise ist dieses Projekt aus folgenden Gründen vorbildhaft und einzigartig, so dass gerade auch Veganer und Veganerinnen sowie alle, die für einen aktiven Tierschutz eintreten, aufgerufen sind, im Rahmen ihrer jeweiligen individuellen Möglichkeiten Unterstützung zu leisten:

-Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, aufzuzeigen, dass Schweine nicht „Nutztiere“, sondern Tiere sind, deren Leben einen eigenen Sinn und Wert hat. Vielfach konzentriert sich Tierschutz nur auf einzelne Tierarten, wie Hunde oder Katzen, vernachlässigt aber das Leid der sogenannten „Nutztiere“, für die daher nur unzureichend Mitgefühl und gesellschaftliches Interesse aufgebracht wird.

-Der Abtransport aller Tiere in den Schlachthof stand unmittelbar bevor. Innerhalb von kürzester Zeit ist es einer kleinen Gruppe engagierter Tierschützer, trotz begrenzter finanzieller Ressourcen, gelungen, den sicheren Tod der Tiere zu verhindern.Obwohl viel Improvisation erforderlich war, konnten dabei die Lebensbedingungen für die Tiere, die zuvor unter äußerst bedrängten Bedingungen in einem Mastbetrieb lebten, entscheidend verbessert werden.

-Pädagogisch eröffnet sich die Chance, durch dieses Projekt Menschen, die bisher hierüber nicht nachdachten, einen empathisch geprägten Zugang zu den sogenannten „Nutztieren“ zu eröffnen. Die ethische Fragwürdigkeit der Nutztierhaltung und die daraus folgende Notwendigkeit einer veganenLebensweise sind am besten für den einzelnen Menschen erkennbar, wenn es langfristig gelingt, einen besuchbaren Ort zu schaffen, an dem „Nutztiere“ nicht als Fleischteile, sondern als lebendige, lebensfrohe und lebenswerte Wesen kennen gelernt werden können. Über die einzelnen Tiere hinausgehend, leistet dieses Projekt damit einen Beitrag für ein gesellschaftliches Umdenken weg von der Nutztierhaltung und hin zu einer Achtung des Lebens, wie sie in ihrer konsequenten Form in voller Ausprägung im Veganismus zum Ausdruck kommt.

Wie geht es jetzt den Tieren?

Die Schweine leben nun in Sachsen Anhalt in der Nähe von Berlin. Unterkunft und Betreuung werden durch einen Landwirt geboten, der es offenbar auch für sich selbst als wertvoll erlebt, sich für das Leben der Tieren zu engagieren, anstatt sie als „Nutztiere“ zu betrachten.

Rüsselheim e.V. arbeitet nach eigenen Angaben in Kooperation mit dem Landwirt an einem Konzept, gemäß dessen die Tiere in weitläufigen gesicherten Gehegen untergebracht werden sollen mit Rückzugsmöglichkeiten in Schweine-Iglus. Der Aufwand, um die angestrebte Haltung, umsetzen zu können, ist allerdings hoch, so dass dies nicht in Kürze, sondern nur mittel- bis langfristig möglich sein wird.

Turbulenzen und Streitigkeiten

Der Verlauf der Schweinerettung war gekennzeichnet durch turbulente Phasen, die sachlogische, interne und externe Ursachen hatten.

Aufgrund der Dringlichkeit konnte keine langfristige Planung erfolgen. Deshalb war es beispielsweise nicht möglich, vorab alle Genehmigungen einzuholen, da in diesem Fall selbst bei Genehmigungserteilung alle Tiere längst tot gewesen wären. Dies erzeugte auch bei einigen Tierschützern Zweifel, die dann wiederum von Gegnern des Tierschutzes und der veganen Lebensweise genutzt wurden, um diese Aktion als einen von vornherein zum Scheitern verurteilten Wahnsinn zu diffamieren. Manche eigentlich wohlmeinende Tierschützer ließen sich hiervon blenden, was zu heftigen offenen Streitigkeiten beispielsweise auf Facebook führte, während im Hintergrund die direkt an der Aktion Beteiligten tatsächlich unermüdlich an einer tiergerechten Lösung arbeiteten.

Nunmehr wird deutlich, dass das von den Tierschützern gewählte Vorgehen richtig und zielführend gewesen ist. Denn auch wenn zu Beginn noch nicht alle Absprachen und Genehmigungen vorlagen und immer wieder improvisiert werden musste, ermöglichte die aufgrund der Situation unvermeidbare „Nacht undNebel-Aktion“ die Rettung der Tiere, wozu auch die im Anschluss immer besser werdende positive Zusammenarbeit mit den Behördenbeigetragen hat.

Übrigens wäre die Rettung der Tiere mit Sicherheit viel leichter gewesen, wenn es sich nicht um Schweine, sondern um Hunde gehandelt hätte. In diesem Fall hätte wohl kaum jemand an dem grundsätzlichen Sinn der Rettung der Tiere gezweifelt. Vermutlich wäre sogar offizielle politische Unterstützung geboten worden und Sponsoren hätten sich rasch gefunden. Die an dem Projekt geäußerte Kritik macht insofern noch einmal deutlich, wie niedrig der Status der sogenannten "Nutztiere" in unserer Gesellschaft ist. Genau hier setzt das Projekt an und wendet sich gegen die Vorstellung, dass der Wert eines "Nutztieres" sich auf das Fleisch, welches Menschen essen möchten, reduziert.

Bilder der Schweine und ihres neuen Heimes

Übrigens wird demnächst aktuelles Bildmaterial der Schweine und ihrer neuen Unterkunft verfügbar sein. Wir freuen uns bereits darauf, dieses veröffentlichen zu können.

Alle Unterstützer und künftige Paten für die Schweine werden gebeten, bereits jetzt Kontakt mit Rüsselheim e.V. aufzunehmen. Je mehr Paten und Unterstützer gewonnen werden können, desto eher wird im Interesse der Tiere ein langfristiger Erfolg gelingen und desto schneller wird eine Freilandhaltung umsetzbar sein. Deshalb bitte hier klicken und Email schreiben:

JA, ICH MÖCHTE DAS PROJEKT UNTERSTÜTZEN!

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