Kabinett beschließt “strengere” Tierschutzregeln

Kabinett beschließt “strengere” Tierschutzregeln

Das Bundeskabinett hat eine Gesetzesnovelle beschlossen, in der strengere Tierschutzvorschriften gelten sollen. Das verlautete aus Regierungskreisen. In der Ergänzung, die ab Herbst in Kraft treten soll, sieht Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) unter anderem ein Verbot für Brandzeichen bei Pferden vor. Seit der Einführung eines Mikrochips sei dies "nicht mehr vertretbar". Außerdem werden Tierversuche mit Menschenaffen fast vollständig abgeschafft und für Wildtiere in Zirkussen sind Beschränkungen vorgesehen. Die Reform soll zudem die Kastration bei Ferkeln ohne Betäubung ab 2017 verbieten.

"Deutschland nimmt beim Tierschutz international eine Führungsrolle ein", behauptetAigner, die bisher vorwiegend für ihre Unterstützung der Massentierhaltung bekannt ist, gegenüber der "Passauer Neuen Presse". Mit diesen neuen Regelungen würden die nationalen Standards noch mehr erhöht.

Leider spottet die Realität diesen Worten Hohn. Das deutsche Tierschutzgesetz schützt Abermillionen Nutztiere und andere Tiere nicht vor Grausamkeiten und Tötung, sondern schützt im Gegenteil die Verursacher von Leid, ob bei der Nutztierhaltung, den Tierversuchen oder der Jagd. Völlig absurd mutet auch an, dass ein Brandzeichen vertretbar sein soll, solange es keinen Mikrochip gibt. Deutlich wird hieraus die instrumentalisierende Haltung gegenüber tierischen Leben, welches Leiden von technischen Nützlichkeitsstrebungen abhängig macht.

Die Novelle verfehlt bei weitem ihr angebliches Ziel, einen angemessenen Tierschutz zu gewährleisten. Dies betrifft auch die Beschränkung für die Nutzung von Wildtieren in Zirkussen."Alles andere als ein komplettes Verbot wäre eine beschämende Lachnummer, die PETA nicht akzeptieren wird", sagte PETA-Wildtierexperte Peter Höffken zu den Regeln für Wildtiere in Zirkusbetrieben. Ebenso unverständlich ist es, dass männliche Ferkel noch bis 2017 ohne Betäubung kastriert werden dürfen sollen. Menschen würde man diese Quälerei wohl kaum zumuten.

Die Gesetzesnovelle muss nun in den Bundestag und den Bundesrat - eine weitere Verschärfung der Vorschriften für weniger Leid bei den Tieren ist leider nicht zu erwarten. So unzulänglich die Novelle ist, muss man im Interesse der betroffenen Tiere wohl doch jede auch noch so kleine Verbesserung begrüßen, ohne aber dass dies davon ablenken sollte, dass die gesamte Tierschutzgesetzgebung und Tierschutzpraxis einer vollständigen Revision bedürfen, die in letzter Konsequenz, um Leid wirklich effektiv zu verhindern, die Etablierung einer veganen Gesellschaft einschließen muss. Hier gibt es derzeit keine ausreichende Lobby. Der Web bis dahin wird daher noch weit sein, leider!

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